BellyPunch Contest – Vorbereitungszeit und 1. Tag by Micha Hi, ich bin es wieder, Lindsay. So, die erste Aufregung ist vorbei. Ich bin nun in der Realität angekommen. Der erste Tag nähert sich dem Ende. Ok, heute war es noch nicht anstrengend, waren ja nur die formellen Dinge zu erledigen und ein bisschen Contest Luft schnuppern. Sehr, sehr viele Frauen habe ich bereits gesehen. Viele davon waren richtig provokant angezogen, in dem sie bauchfrei rumliefen. Ich konnte da schon sehr gut sehen, was mich erwarten würde, auch wenn ich nicht weiß, mit welchen Frauen ich es zu tun kriegen würde. Aber ich habe auch schon ein paar Kontakte knüpfen können und Erfahrungen ausgetauscht. Alles in allem, ein sehr angenehmer Tag. Doch jetzt erstmal zurück zu meiner Vorbereitungszeit, die letzten 6 Wochen. Knapp 6 Wochen sind also vergangen, seitdem ich die Einladung bekommen habe. Durch die Vorentscheidung, die ich ja als Beste abgeschnitten hatte, wusste ich zwar, dass ich die Nummer 1 in meinem Bundesstaat war, bei dem Contest nehmen aber noch 31 andere Frauen, in meiner Gewichtsklasse, teil. Heute weiß ich, was mich erwartet. Ich habe so viele der anderen Teilnehmerinnen gesehen. Und jetzt weiß ich auch, dass es vollkommen richtig war, so hart zu trainieren. Aber wie und was habe ich trainiert? Nun ja, hauptsächlich den Bauch, aber auch meinen restlichen Body, besonders noch die Arme. Der Bauch ist zwar am wichtigsten, da er ja schlussendlich alles einstecken und wegstecken muss, aber die Arme sind nicht weniger wichtig. Ich muss ja auch gut punchen können, damit ich meine Gegnerin, möglichst schnell, zur Aufgabe zwingen kann. Bei der Vorentscheidung gab es ja diese 3 Tests. Einmal Crunches machen, ohne Pause. Dann, dass ein Mann auf meinem Bauch steht und ich die Spannung halten muss, solange es geht. Und letzten Endes, die Maschine, die einen Punch in meinem Bauch abgibt, mit unterschiedlicher Kraft. Nach diesen Tests hatten wir Frauen, die mit allem fertig waren, dann untereinander besprochen, wer, wie am besten trainiert. Ich wusste ja damals schon, dass dieser Contest, mit allen Gruppenkämpfen und eben den Finals, an nur 3 Tagen durchgezogen wird. Man hat also sicher 3 Gruppenkämpfe. Je nachdem, ob man dann weiterkommt, hat man dann noch 1 Viertel- und 1 Halbfinale. Kommt man ins Finale, hat man im schlimmsten Fall 3 weitere Kämpfe, da ja die „Best of 3" Regel gilt. Also erst, wer 2 Kämpfe gewonnen hat, ist Siegerin der Meisterschaft. Scheidet man im Halbfinale aus, gibt es den Fight um Platz 3. Dort wird ebenfalls nach der „Best of 3" Methode gekämpft. Sprich, würde ich bis zum Halbfinale kommen, hätte ich danach, egal ob ich gewinne oder verliere, im schlimmsten Fall noch 3 Kämpfe. Alles zusammen heißt das, dass man in 3 Tagen bis zu 8 Kämpfe haben kann. Und wenn dann noch alle Kämpfe über die Höchstrundenzahl von 10 Runden gehen, ist das Wahnsinn, was ein Bauch wohl aushalten muss. Natürlich will jede, die da teilnimmt, am Ende die Siegerin sein. Ich natürlich auch. So dachte ich mir dann, rein psychisch würde ich meinen Kopf dann so umstellen, dass ich davon ausgehe, diese 8 Kämpfe zu je 10 Runden durchhalten zu müssen. Besser gesagt, dass ich meinen Bauch so vorbereiten müsste, dass er alles wegstecken kann, bzw. muss. Das psychisch so umzusetzen ist ein kleineres Problem, denn, wenn ich etwas will, dann konnte ich mich bisher immer darauf verlassen, dass ich meinem Ziel immer sehr nah gekommen bin. Meist sogar mein Ziel erreicht habe. Aber wie ist es praktisch? Wie viel muss ein Bauch aushalten? Wie kann ich das messen? Geht nicht! Also dachte ich mir damals nur, ich müsste den Contest Ablauf einfach simulieren. Sprich, ich müsste Frauen und/oder Männer finden, mit denen ich BellyPunch Matches simulieren würde. Diese Matches dann ohne größere Breaks zwischendurch, denn die habe ich beim Contest auch nicht. Nebenbei war es aber auch wichtig, den Bauch noch mehr abzuhärten. Nur Matches bringt nichts, dann ist mein Bauch am Ende so fertig, dass ich beim eigentlichen Contest nicht mehr viel aushalten kann. So waren dann meine Gedanken, vor 6 Wochen, dass ich immer abwechselnd trainiere. So 2 Tage nur Training, für den Bauch hauptsächlich, aber eben auch den Rest meines Bodys. Den Tag danach dann immer so 3 Kämpfe an einem Tag, mit ein paar Stunden Pause dazwischen. Ich hatte damals in meiner Kampfsportgruppe nachgefragt und tatsächlich boten mir, gerade die Männer, ihre Unterstützung an. An meinen Trainingstagen machte ich dann unzählige Crunches. Es gibt so viele verschiedene Arten von Crunches. Wenn ich dann welche machte, dann immer so, wie bei der Vorentscheidung. Immer nur einen Satz, aber den ohne Unterbrechung. Ich erinnere mich noch sehr gut an alle Trainingstage. Ich ging jedes Mal ans Limit, wobei das Limit immer höher wurde. Ist man psychisch einmal so eingestellt, dass man alles geben muss, ist es wie in einem Sog. Selbst wenn du spürst, dass dein Bauch nicht mehr kann, man macht weiter. Man weiß, dass man dann schon im Übertraining ist, aber dennoch macht man weiter. Wie oft habe ich gespürt, wie mein Bauch richtig anfing zu brennen. Man hätte ein Ei darauf kochen können, so heiß gelaufen war er. Man hört dann trotzdem nicht auf. Am schlimmsten war es so vor 10 Tagen. Ich machte Crunches auf einer Schrägbank. Das sind eh schon mit die schwierigsten. Wie gesagt, ich machte die ohne Unterbrechung. Ich bin ja froh, dass wir zur Zeit Herbst haben. Im Sommer könnte ich so eine Leistung, bei der Hitze, die wir hier manchmal haben, sicher nicht abrufen. Also an diesem Tag machte ich erst diese Crunches. Da die doch ziemlich schwierig sind, machte ich erstmal so 30 zum Aufwärmen. Schon danach war ich sehr gut am schwitzen und fühlte ein leichtes Brennen im Bauch. Meist spürte ich so ein Ziehen im Bauch, wenn man nach den 3 Sekunden Spannung halten, wieder in die Ausgangsstellung zurückkehrt. Und wie das zieht. Aber man rafft sich wieder auf und macht den nächsten Crunch. So, nach dem Aufwärmen wollte ich dann einen Satz durchziehen, so lang es geht. Ich erinnere mich noch, wie ich zwischen dem 40-45 Crunch ein sehr starkes Ziehen spürte. Aber ich dachte dann einfach daran, „Hey Lindsay, zieh es durch, zieh es durch. Beim Contest wird's wohl auch mal schmerzhaft werden. Du musst gegen diese Schmerzen ankämpfen. Nicht dran denken, einfach weitermachen." Ja, genau so redete ich mir das dann immer ein. Nur an diesem Tag war das Ziehen sehr stark, aber ich machte weiter. Die Nächsten gingen dann auch gut, bis zum 53. Crunch. Da wollte ich aufgeben. Man, war das hart. Meine Atmung war eh schon ganz durcheinander, dazu dann dieses Ziehen. Mein gutes Zureden wurde auch schwächer, da der Schmerz einfach zu groß war. Aber ich machte weiter. Die nächsten 4, bis ich dann aufgeben musste, waren unglaublich hart. Als ich danach von der Bank runterging, war mir auch erst einmal etwas schwindelig. Als ich meinen Bauch anfasste, war der nicht nur hart, sondern kochte. Es dauerte 7 Minuten, bis sich mein Bauch einigermaßen abgekühlt und beruhigt hatte. Ich versuchte ruhig zu atmen, ging aber nicht. Mein Bauch verhielt sich irgendwie krampfartig. Mir war dann nicht mehr so schwindelig, aber ich konnte gar nicht gerade stehen, weil mein Bauch sich so hin und her krümmte. Das war ein Tag, an dem ich wusste, was Schmerzen sind. Aber ich muss auch diese Erfahrung machen. Leider erst viel zu spät hatte ich eine Trainingsmethode gefunden, mit der man massiv trainieren kann. Ganz einfach. Man machte hängendes Beineheben an einer Station. Man braucht dafür einen Partner. Dann macht man normale Crunches, eben an diesem Gerät. Der Partner muss einem dann in den Bauch punchen. Immer dann, wenn die Bauchmuskeln entweder voll angespannt sind, oder voll relaxt. Das zieht Leute, ich sag es euch. Dabei dann die Konzentration behalten, um den nächsten Crunch sauber auszuführen, ist wahnsinnig schwer. Gerade, wenn man dann schon Einige gemacht hat, dann zieht es im ganzen Bauch. Wenn man dann in der Relax Stellung ist und du wirst gerade gepuncht, hast du gar keine Lust mehr auf einen weiteren Crunch. Du würdest lieber absteigen und dem Puncher eins geben. Aber auch hier, du machst trotzdem weiter. Leider ist mir diese Variante erst letzte Woche eingefallen. Eigentlich wollte ich in der letzten Woche auch nicht mehr so viel machen. Das wäre dumm, den Bauch bis heute, so weiter zu trainieren. So wollte ich eigentlich dann nur noch bis letzten Sonntag trainieren und die 5 Tage bis heute sozusagen pausieren. Zwar noch trainieren, aber nicht mehr mit diesen Limits und schon gar keine Kämpfe mehr. Da ich aber diese Variante erst so spät gefunden habe, hatte ich diese dann noch Montag und Dienstag ausgeführt. Zwar gemäßigt, aber dennoch so hart, dass ich es deutlich gemerkt habe. Das schmerzhafteste Erlebnis war aber vor knapp 2 Wochen. An einem Tag, an dem ich eigentlich 3 BellyPunch Kämpfe durchziehen wollte. Bis dahin hatte ich immer feste Punch-Partner, die meinem Bauch alles abgefordert hatten. An diesem Tag dann war einer von den 3en krank. Ich wollte das aber unbedingt durchziehen. In meiner Kampfsportgruppe war da noch jemand, der immer gesagt hatte, er könnte mich auch unterstützen. Nur, als ich vor 6 Wochen meine Partner gewählt hatte, hatte ich schon darauf geachtet, dass die etwas kräftiger sind. Ich will auch gefordert werden, da sollte schon gut was an Kraft in deren Armen sein. Das war bei dem Einen nicht so. Der ist eigentlich sehr schmächtig, ok, er hat nicht ganz so dünne Ärmchen. Aber im Vergleich zu den 3 anderen, schon deutlich schwächer. Zumindest sah er so aus. An diesem Tag vor 2 Wochen bat ich ihn nun doch, den einen Kampf zu übernehmen. Ich war mir sicher, dass er mich nicht so fordern könnte, wie die Anderen. Da hab ich dann erst einmal gelernt, unterschätze keinen, absolut keinen. Eine wichtige Lektion für die Meisterschaft. Nun, am Anfang des Matches fing er so an, wie ich vermutet hatte. Zwar spürte ich was in meinem Bauch, aber eben schwächer, als bei meinen anderen Partnern. Da dachte ich mir dann und wollte es auch beinahe sagen, das wir lieber aufhören, weil es eben doch nichts bringt. Irgendwie muss wohl meine Mimik damals so ausgesehen haben, dass er meine Unzufriedenheit bemerkt hatte. Das, was dann kam, ist für mich immer noch unerklärbar. Es war so wie in einem BellyPunch Match. Wir machten auch Runden, mit einer kurzen Pause zwischendurch. Es war in der kurzen Pause nach Runde 4, als ich ihn, durch meine Mimik, wohl zu verstehen gab, dass bisher alles nicht so toll war. Dann in Runde 5, er sagte nichts, ich stellte mich provokant vor ihm und flexte meinen Bauch. Eigentlich alles, wie immer, nur er machte, nicht alles so, wie immer. Er schlug zu, etwas oberhalb des Bauchnabels, aber noch weit unter der Magengegend. Es war so der Bereich, von dem ich ausging, am meisten abzukriegen, während der Meisterschaft. Sozusagen, der am best zu treffende Bereich. Aber sein Schlag, man, umwerfend, wow. Ich hab immer noch keine Erklärung dafür, keine Worte für das, was er dann auf einmal zeigte. Dieser Schlag saß, und wie. Er konnte nicht nachsetzen, weil ich mit meinem Oberkörper sofort stark nach vorne fiel. Ich war so baff. Was war das denn? Ich war voll konzentriert und hatte alle mentale Kraft in das Anspannen meines Bauches gelenkt und dennoch, dieser Schlag war heftig, sehr heftig. Man konnte es Sekunden später auch am Bauch sehen. Die Stelle war sofort rot geworden, nicht geprellt oder verletzt, einfach nur rot angelaufen. Ich musste dann erst einmal ein paar Sekunden meinen Bauch halten. Ich rubbelte, knetete und massierte ihn ein wenig. Ich spürte keinen großen Schmerz. Man, ich hätte diesen Schlag gerne auf einem Video gesehen. Der muss sehr tief in meinem Bauch eingedrungen sein, da ich sofort so weit nach vorne fiel. Ich war so etwas von beeindruckt. Mein Partner lachte, ok, schmunzelte, aber nicht verachtend. Erst ein paar Sekunden später hatte ich ihn dann gefragt, woher er auf einmal diese Kraft genommen hatte und ob er diese Kraft auch regelmäßig abrufen könnte. Klar hatte er mir damals gesagt, ich sollte ihn nicht unterschätzen. Er sähe halt nicht so massig aus, aber Kraft genug hätte er. Ja, da hatte er Recht, das hatte ich deutlich gespürt. Zu diesem Zeitpunkt wurde ich aber auch etwas unsicher. Man stelle sich vor, bei dem Contest hätte meine Gegnerin mich jetzt so getroffen. Die würde mir nicht die Zeit geben, um mich zu erholen. Mein Partner gab mir die Zeit, er ist ja nur trainingshalber ein Gegner. Beim Contest geht es aber um alles. Das war eine sehr gute Situation für mich. Nun wusste ich, was passieren könnte. Nur dürfte ich mir nicht so viel Zeit nehmen, um mich wieder aufzurappeln. Ich bat ihn dann, genauso weiter zu machen. Nur diesmal sollte er sich so verhalten, als wäre er ein echter Gegner. Ich bat ihn aber auch, trotzdem alles mit Vorsicht zu machen. Wir hatten ja keinen Referee dabei, der im schlimmsten Fall, dazwischen gehen konnte. Mein Partner müsste zwar alles geben, aber mich dennoch nicht verletzen. Dann ging es in der 5. Runde weiter. Ich versuchte mich noch stärker auf den kommenden Schlag zu konzentrieren und meinen ABS noch härter aufzupusten. Unfassbar, was dann passierte. Ich sag schon einmal vorweg, ich wurde nicht verletzt, aber nach Runde 5 war Schluss. Aber was war passiert?! Ok, ich stand also mitten im Ring, bereit für den Punch. Mein Partner holte Schwung und „BOOOOMM", wieder mitten im ABS. Gleiche Stelle wie vorher, noch etwas härter geschlagen. Auf jedem Fall so kräftig, dass mein Oberkörper sich nach vorne neigte, aber ich gleichzeitig auch kurz die Bodenhaftung verlor. Mein ganzer Körper ging also durch den Aufprall etwas hoch, etwas nach hinten und der Oberkörper wippte nach vorne. Aber nicht genug. Mein Partner sollte ja weitermachen, hatte ich ihm ja sozusagen befohlen. Und er tat dies auch. Genau in dem Moment, wo ich wieder den Boden spürte und mein Oberkörper einigermaßen gerade war, kam der nächste Schlag. Diesmal etwas seitlicher, zum rechten Rippenbogen hin. Durch diese 2 Schläge war mein Body nicht mehr in der Ringmitte sondern in Richtung einer Ringecke gewippt. Ich hatte gar keine Chance meinen ABS zu flexen. Ich hatte ja gerade erst wieder Bodenkontakt, als der nächste Schlag schon den Bauch traf. Die Zeit zwischen diesen beiden Schlägen konnte man nicht messen, viel weniger als eine Sekunde. Aber es war genau die Erfahrung, die ich auch einmal machen müsste. Ich kann nicht davon ausgehen, dass ich alles wegstecke und nur austeile. Mein Partner ließ aber nicht locker. Als ich dann wieder fast aufrecht stand, ließ er eine kurze Serie folgen. Ganz schnell und abwechselnd 12 Schläge. Ok, die waren jetzt nicht so kräftig, da er die ja überschallmäßig schnell ausführte, aber ich hatte sie deutlich gespürt. Ich kam einfach nicht zum Anspannen und musste deswegen alle Schläge so hinnehmen. Durch diese Serie dann drängte er mich in die Ringseile. Ich merkte deutlich, wie ich mit meinem Rücken dagegen stieß. Jetzt muss ich noch kurz erwähnen, dass ich meinem Partner auch Fußtritte erlaubt hatte. Ich war ja vorm Match davon ausgegangen, dass er nicht so kräftig ist und ich seine Schläge oder Tritte gut vertragen kann. Dass er eher so ein Partner zum Aufwärmen ist. Als ich dann aber in die Ringseile fiel, nahm er meinen Vorschlag sofort an und trat in meinem Bauch. Da wir nach den BellyPunch Regeln kämpfte, durfte er keine Schuhe tragen und nur mit dem nackten Fuß treten. Das reichte aber auch völlig aus. Oh Mann, war das ein Druck. Ich bemerkte keine Schmerzen, nur immer diesen Aufprall, der immer heftiger wurde. Er kickte noch 2 Mal nach und schlug dann noch 4 Mal, wieder sehr heftig, zu. Ich konnte mir nicht mehr helfen, ich war fertig. Ich konnte nichts machen, war geschlagen in den Ringseilen, war ihm so unglaublich ausgeliefert. Um die 2 Minuten Kampfzeit zu simulieren, hatten wir eine Stoppuhr am Ring. Deprimierend war, dass die Uhr noch keinen Ton abgegeben hatte, also auch die 2 Minuten noch nicht rum waren. Dennoch wedelte ich mit meinen Armen, dass er aufhören soll, was er auch sofort tat. Ich setzte mich dann in eine Ringecke, hielt meinen Bauch fest und massierte ihn. Der war sehr rot geworden. Es war schon komisch. Ich spürte keine Schmerzen, nur so einen ungeheuer großen Druck, als würde immer noch eine unglaubliche Last auf meinem Bauch stehen. Mein Bauch war auch nicht angeschwollen, jedenfalls sah es nicht so aus. Hart, unglaublich hart, ja, aber es war zu unterscheiden, ob der Bauch nun so unglaublich abgehärtet war durch die Schläge, oder vielleicht doch angeschwollen. Mein Partner fragte mich dann nach meinem Wohlbefinden, doch ich konnte es gar nicht beschreiben. Ich war im diesem Moment sehr enttäuscht. Das war das erste Mal, dass ich aufgeben musste. Ok, verglichen mit diesem 70 kg Schlag von der Maschine bei der Vorentscheidung, waren diese heftigen Schläge von meinem Partner deutlich mehr. Man sagte mir ja damals, es könne durchaus passieren, das Frauen mit einer Kraft von über 85 kg schlagen könnten und Fußtritte könnten sogar noch heftiger sein. Seit der Vorentscheidung hatten mir alle Partner schon gezeigt, dass ich mehr vertragen kann, aber dieser Partner zeigte mir, wo meine Grenzen waren. An dem Tag dann war ich noch ziemlich down. Erst am nächsten Tag ging es mir besser, zumindest mental. Mein Bauch war nicht verletzt, aber ich habe an dem Abend vorher erst einmal deutlicher gespürt, was da im Training passiert war. Erst abends kam der Schmerz richtig durch. Ich muss aber sagen, er war heftig, aber ertragbar. Dennoch konnte ich die ganze Nacht nicht schlafen, da der Schmerz blieb und immer dieser mächtige Druck, der schon seit Stunden da war. Am nächsten Nachmittag war der Druck und Schmerz nicht weg, aber ich konnte trotzdem damit gut weiter trainieren. Mental war es aber viel besser. Wie gesagt, bei dem Contest werde ich sicher auch mal solche Schläge abkriegen. Besser, ich hatte jetzt schon vorher die Erfahrung gemacht, als erst im Contest. Rückblickend war das richtig gut. Denn seit diesem Tag habe ich mir diesen Trainingspartner öfters genommen. Ok, seine Schläge saßen immer noch. Doch ich wusste nun, was mich erwartete und von Mal zu Mal konnte ich die Schläge besser abfedern und wegstecken. Alles in allem aber bin ich froh, dass ich nun endlich beim Contest bin. Ich bin schon seit 2 Tagen hier. Ich wollte ausgeruht sein, schließlich war es ein langer Flug und dann noch Hotel finden, usw.. Heute Nachmittag waren dann die formellen Sachen. Das Einschreiben, das Wiegen und die Gruppen wurden ausgelost. Beim Wiegen muss ich noch etwas sagen. Bei der Vorentscheidung wurden wir ja auch gewogen. Und es war nur erlaubt 10% mehr oder weniger Gewicht beim Contest zu haben. Aus Wettbewerbsgründen natürlich bestens. Meine Gewichtsklasse geht ja von 55,1 kg – 63 kg. Hätte man bei dem Vorentscheid 55,5 kg gewogen und jetzt 63 wäre das unfair gegenüber den anderen Frauen. Beim Einschreiben hatte ich dann auch noch Statistikbögen bekommen. Aus diesen Bögen konnte ich entnehmen, wie meine Kontrahentinnen, in meiner Gewichtsklasse, bei deren Vorentscheidungen, abgeschnitten hatten. Zusätzlich war da eine Rangliste dabei, an der man sehen konnte, wie gut man selbst, im Vergleich zu den anderen Teilnehmerinnen ist. Naja, für die, die oben die Rangliste anführen, ist das eher motivierend, als für die, die weiter unten stehen. Wenn die dann direkt vor dem ersten Kampf sehen, dass ihre Gegnerin um Meilen besser ist, ist das schon deprimierend. Aber es sind nur Statistiken, es kann alles ganz anders kommen. Bei der Rangliste für meine Gewichtsklasse stand ich nur auf Platz 14 von 32 Teilnehmerinnen. Und wenn ich mir dann die Ergebnisse der Besten anschaue, bin ich doch ein gutes Stück von denen entfernt. Gerade die Ersten beiden haben sich gut von dem Rest abgesetzt. Dabei muss man aber auch sagen, dass die Erstplatzierte letztes Jahr gewonnen hat und die 2. das Jahr davor. Sollte ich gegen eine von denen kämpfen müssen, wäre das wohl eine fast unlösbare Aufgabe. Aber wie gesagt, alles ist möglich. Man darf nicht von Anfang an denken, dass man verlieren könnte. Ich hatte zum Contest keinen Trainer mitgenommen, so etwas hatte ich nicht. Aber mir stand mein bester Trainingspartner zur Seite, mit dem ich eh gut befreundet bin und der auch sehr gut einschätzen kann, wann, im schlimmsten Fall, er für mich aufgeben müsste. Meine beste Freundin war auch mitgekommen, auch wenn Sie diese ganze Sache nicht gut fand. Sie war hauptsächlich wegen mir mitgekommen, aber dachte nebenbei eher an ein verlängertes schönes Wochenende in Miami. Sie war zwar auch topfit, jedoch war sie nicht zu überzeugen, auch mal Belly Punching auszuprobieren. Naja, egal, so eine extreme Sportart ist halt nicht für jeden was. Die Gruppenauslosung vorhin war dann total spannend. Sie fand in dem hoteleigenem Saal statt. Ich setzte mich dann in den Zuschauerraum, hatte die Statistik mit der Rangliste in meinen Händen und konnte dann sofort sehen, wie stark oder schwach die Gegnerinnen sind. Da die Tests bei den Vorentscheidungen immer gleich waren, konnte ich meine Leistung sehr gut mit der, der anderen vergleichen. Das sind die mir zugeteilten Gruppengegnerinnen, wir sind Gruppe 4: An Nummer 1 in meiner Gruppe ist Silvana Malchow gesetzt. Ok, klingt nicht amerikanisch, ist sie aber. Sie wiegt 62,6 kg bei 167 cm Größe. Sie hat die Vorentscheidung für den Bundesstaat Ohio gewonnen mit 6 Punkten in der Posing Runde, 106 Crunches, Belastbarkeits Test, wo der Mann auf dem Bauch steht, 2:36 Minuten. Bei dem Test mit der Maschine hat sie mit 87,5 kg Kraft abgeschnitten. Alle Werte doch um einiges besser als meine. An Nummer 2 gesetzt ist Magret Messina. Hat in West Virginia gewonnen, wiegt 58,7 kg bei 169 cm Größe. Posing Runde 9 Punkte, Crunches 87, Belastbarkeit 1:44 Minuten und Schlagarm 65 kg. Sie ist wertmäßig schon nah bei mir dran. Bei der Maschine hat sie sogar schlechter abgeschnitten. Sie steht aber vor mir, wegen der besseren Werte in den ersten beiden Tests und der besseren Note beim Sichttest. Auf Platz 3 folgte dann ich. Heutiges Gewicht 59,3 kg bei 170 cm Größe, gewonnen in Kalifornien, Posing Runde 8 Punkte, 78 Crunches, 1:36 Min Belastbarkeit und 70 kg bei dem Test mit der Maschine. Auf dem letzten Platz war Sarah Denhardt. Gewicht 55,3 kg bei 165 cm Größe, Posing Runde 10 Punkte, Crunches 112!!!, Belastbarkeit 1:19 und Maschine 59 kg. WOW, 112 Crunches, ist doch Wahnsinn. OK, sie stand nur auf Platz 4, weil die anderen Tests im Vergleich viel schlechter waren, aber so viele Crunches, echt Wahnsinn. Aber irgendwie verwunderlich, dass man so viele Crunches hinkriegt, aber die Kraft Tests so schlecht sind. Was ich aber mit Spannung erwartete, war Sie zu sehen. Wenn sie eine 10 beim Sichttest bekommen hatte, mehr geht ja gar nicht. Wie sieht dann also ihr ABS aus. Muss ja absolut perfekt sein. Insgesamt gesehen war meine Gruppe durchschnitt. Eigentlich waren aber alle 8 Gruppen so besetzt. Man konnte überall ungefähr sagen, wer wohl Platz 1 macht. Dann ist noch ausgelost worden, welche Gruppenerste dann gegen wen im Viertelfinale kämpft, bis hin zum Finale. Vor knapp 15 Minuten bekamen dann alle Athletinnen nochmal einen Zettel, wo alles genau draufstand. Gegen wen man, wann kämpft. In welchem Ring man muss. Wie viel Pause man hat. Wann überhaupt die Essenspausen sind. Man konnte alle Gruppen sehen, also nur die, der eigenen Gewichtsklasse. Ich kann mir also jetzt schon anschauen, welche Gruppenerste gegen unsere Gruppenerste im Viertelfinale antreten würde. Das wäre dann die Beste aus Gruppe 2. Die wahrscheinlich Beste dort ist so auf dem Level wie die 2 gesetzte aus unserer Gruppe. Viel schlimmer wäre dann das Los fürs Halbfinale. Im schlimmsten Falle wäre das dann die Nummer 2 der gesamten Rangliste, also die, die vor 2 Jahren die Meisterschaft gewonnen hatte. Aber so weit sind wir noch lange nicht. Ich gehe jetzt noch etwas essen und berate mich mit meinem Freund, über Strategien, wie man so einen Kampf durchzieht. Vielleicht gehe ich auch noch in die Hotel Lounge. Morgen ist der erste große Wettkampftag mit allen Gruppenkämpfen. Morgen um diese Zeit weiß ich dann, wie ich abgeschnitten habe.