BellyPunch Contest - Erklärung und Vorentscheidung - German by Micha Hurra! Ich hab es geschafft. Hi, ich bin Lindsay und ich bin offiziell zum 5. BellyPunch Contest in Miami eingeladen. Ich bin so glücklich. Unglaublich, dass ich nun auch dabei bin, dass ich zur Elite gehöre. Was der BellyPunch Contest ist? Nun, dort sind die 128 besten Frauen und 320 besten Männer der Welt im Bereich Belly Punching. Der BellyPunch Contest wird während der Extreme Sports Woche in Miami ausgetragen. Wie es der Name Extreme schon sagt, so ist auch der BellyPunch Contest eben extrem. Eine Mischung aus Ausdauer, Konzentration und Härte. Härte, vor allem im Bauch. Die Methode ist einfach. 2 Frauen stehen sich gegenüber und versuchen der jeweils Anderen so hart und gezielt im Bauch zu treffen, bis sie aufgibt. Warum man das macht? Aus Spaß, Verrücktheit und Egoismus. Es ist einfach nur eine Demonstration von Härte, die man im Bauch versteckt. Dieser Contest zählt zu den Fun Sports, obwohl es ernsthaft gesehen nicht Fun ist, wenn man Schläge oder Tritte in den Bauch bekommt. Hört sich jetzt extrem an, ist es aber nur zum Teil. Es gibt ja Regeln, die beachtet werden müssen. Ausgetragen wird ein BellyPunch Match praktisch wie ein Box Kampf. Beide Kontrahentinnen stehen in einem Box Ring, mit 4 Ecken. Dann gibt es Runden. Wie beim Boxen gilt auch bei den Frauen die Höchstrundenzahl von 10 Runden, zu je 2 Minuten. Die Pausen zwischen den Runden sind nur 30 Sekunden lang. Allerdings ist die erste Runde anders. Beim Boxen wird einfach sofort zugelegt. Beim BellyPunch wird die erste Runde zum sogenannten Abchecken, Abtasten genutzt. Die erste Runde dauert auch nur 1 Minute. In der ersten Runde darf jede Frau, abwechselnd, der Anderen in den Bauch schlagen. Erlaubt ist dabei nur der nackte Faustschlag. Man darf sich aussuchen, wohin man in des Gegners Bauch zielt. Man darf auch frei wählen, wie hart man schlägt. Erlaubt, während des ganzen Kampfes, sind Arm- und Beinschläge in den Bauch der Gegnerin. Dazu gehören dann Faustschläge oder mit dem Ellenbogen, beim Bein halt mit Knieschläge oder Fußtritte. Wichtig ist nur, dass alle Schläge oder Tritte mit blanker Haut vollzogen werden. Es sind also keine Handschuhe, Ellbogen- und Knieschoner, sowie Schuhe erlaubt. Ebenso ist der Zielbereich des Bauches abgesteckt. Er gilt von der Taille an, so ca. 3-4 cm unterhalb des Bauchnabels, bis hin zu den Rippen. Der Brustkorb bildet praktisch den Abgrenzungsbereich. Nicht erlaubt sind Tiefschläge im unteren Bauch, da dort, gerade bei Frauen, sehr schnell Verletzungen auftreten können. Genauso wenig darf man auf die Rippen schlagen. Bei beidem gilt nur der absichtliche Versuch als Disqualifikation. Setzt man einen Schlag mit dem Ellbogen oder Knie in den Bauch der Gegnerin, kann es schon mal passieren, dass es über den Abgrenzungsbereich geht. Das ist erlaubt, solange keine Absicht dahinter steckt. So hart und unglaublich sich das alles anhört, beim Match geht es nicht darum, die Gegnerin so hart zu treffen, dass sie blutet oder verletzt wird. Das will man ja beim Boxen auch nicht. Es geht simpel darum, so hart zu schlagen, dass es der Gegnerin zwar schmerzt und sie dann aufgibt. Ein Match kann nur durch Aufgabe beendet werden. Entweder gibt die Gegnerin selbst auf, wenn sie nichts mehr einstecken kann, oder ihr Trainer. Wie beim Boxen, kann der Trainer oder der/die Begleitperson das weiße Tuch werfen, als Zeichen, das seine Athletin nicht mehr kann. Natürlich ist auch ein Schiedsrichter anwesend. Der achtet genau darauf, dass es keine Regelverstöße gibt. Und auch der Schiedsrichter kann entscheiden, ob die Gegnerin noch weitermachen kann. Falls er es ihr anseht, kann auch er für eine Aufgabe sorgen. Aber zurück zu dem eigentlichen Ablauf. Also in der ersten Runde ist es eben ein Abtasten. Man kann dadurch erkennen, wo die Gegnerin mehr oder weniger spürt, wo man sie am ehesten treffen kann. Erst ab der 2. Runde fängt der eigentliche Kampf an. Ab da wird nicht mehr abgetastet, sondern drauflos geschlagen oder auch getreten. Erlaubt ist eben alles, solange die Regeln eingehalten werden. Man darf den Ring voll ausnutzen. Man darf auch die Ringseile benutzen. Zum Beispiel um die Gegnerin sozusagen darin zu fesseln, damit sie sich nicht wehren kann. Im Höchstfall gelten dann 10 Runden. Hat bis nach der 10. Runde keine der Frauen aufgegeben, so entscheidet die Jury, wie beim Boxen. Es gibt 3 Ringrichter. Die schaun auch genau zu und entscheiden, wer die meisten und besseren Treffer gelandet hat. Zu dem Modus gilt Folgendes. Es gibt bei den Frauen 4 Gewichtsklassen. In jeder Gewichtsklasse gibt es 8 Gruppen mit je 4 Frauen. In jeder Gruppe trifft jede Frau auf die anderen, hat also in der Gruppe schon 3 Matches. Nur die Erste jeder Gruppe kommt ins Viertelfinale, bei den Männern gibt es noch das Achtelfinale. Ab da gilt der K.O. Modus. Wer gewinnt, ist weiter. Im Finale gilt der Modus Best of 3. Sprich, wer 2 Kämpfe gewinnt, hat die Meisterschaft gewonnen. Eigentlich hört sich alles einfach an, aber ich stell nochmal die Regeln klar: 1. Nur die Aufgabe zählt. Aufgeben kann die Gegnerin selbst. Wirft der Trainer das weiße Tuch in den Ring ist es ebenfalls eine Aufgabe oder der Schiedsrichter entscheidet. 2. Gekämpft werden im Höchstfall 10 Runden. Die erste Runde ist eine Minute lang und zum Abchecken. Ab der 2. Runde gelten 2 Minuten. 3. Gibt es keine Aufgabe nach 10 Runden, entscheiden die 3 Ringrichter in der Jury. 4. Ab der 2. Runde sind alle Arten von Schläge und Tritte erlaubt. Ebenfalls die Ringseile dürfen mitbenutzt werden. Dabei darf aber nur die blanke Hand oder Fuß benutzt werden, keine Schuhe. 5. Zielbereich für Schläge und Tritte sind von knapp unterhalt des Bauchnabels bis zur Abgrenzung durch den Brustkorb. Alle anderen Bereiche sind tabu und führen zur Disqualifikation. So hart sich das alles anhört, es ist mittlerweile die 5. BellyPunch Meisterschaft und in den vergangenen 4 kam es nie zu größeren Verletzungen. Klar, natürlich spürt man Schmerzen und es tut mächtig weh. Aber es soll nur das Ziel sein, die Gegnerin zur Aufgabe zu zwingen, nicht, sie zu verletzen. Wird ein Match zu hart, wenn eine Frau blutet oder kotzt, so bricht der Schiedsrichter das Match ab, entscheidet sozusagen die Aufgabe für die Unterlegene. Und andererseits muss man ja auch sagen, wer an dem Contest teilnimmt, weiß, um was es da geht. Weiß, wie viel man einstecken kann oder einstecken muss. Ich hab mir die letzten 2 Contests live angeschaut. Die Frauen, die ich dort gesehen habe, quasi deren Bäuche und Matches, die waren eben Weltklasse. Sehr gut vorbereitet waren alle. Zum größten Teil gingen auch die Kämpfe über die kompletten 10 Runden. Fast kaum eine gab vorher auf, alle gaben alles und im Endeffekt musste die Jury ein Urteil fällen. Im Backstage Bereich habe ich oft gesehen, wie sich dann die Frauen, nach einem Kampf, vor Schmerzen gekrümmt haben. Dennoch war nie eine verletzt. Es waren einfach nur die Schmerzen durch die Schläge. Und der Wettbewerb wird in 3 Tagen durchgezogen. Man hat also kaum größere Pausen, in denen sich der Bauch mal richtig erholen kann. Wie ich dazu gekommen bin? Nun, ich mache ein paar Japanische Kampfsportarten, um fit zu bleiben. Dann habe ich mal beim gemeinsamen Training in einer Gruppe gesehen, wie sich die Frauen und Männer in den Bauch schlugen. Das sollte eine Übung zur Abhärtung des Bauches sein. Zuerst war ich natürlich sehr verwundert, dass gerade auch Frauen so etwas mit sich machen ließen. Aber es gehörte halt zum Training dazu. In Gesprächen sagte mir man dann, dass es eben sogar eine Meisterschaft im Belly Punching gibt. Aus reiner Neugier habe ich mich dann mehr und mehr informiert und bin eben live dahin gegangen. Obwohl das alles sehr verrückt aussieht, hat es in mir ein ungeheuerliches Interesse hervor gerufen. Es war eben verrückt zu sehen, dass sich die Frauen dort gegenseitig sehr hart schlagen und die Schmerzen in Kauf nehmen. Nur um dann zu erfahren, was man ertragen kann. Ich sag mal, reiner Egoismus. Man will die Beste sein, mit dem härtesten Bauch. Dafür muss man aber auch viel trainieren und erst recht gut Schmerzen ertragen und wegstecken können. Nochmals sei gesagt, Schmerzen sind auf jedem Fall da, blaue Flecken oder rot angelaufene Bäuche, aber niemals Verletzungen. Das ist die Nummer 1 Regel. Als ich mir dann live diesen Contest angeschaut hatte, kam mir die Idee, selbst teilzunehmen. Das war dann vor 11 Monaten. Ich war verwundert, wie viele Frauen so etwas mitmachen wollen, naja, Amerika ist nun mal bekannt für so verrückte Sachen. Man kann sich aber nicht einfach da anmelden und wird dann genommen. Es gibt Vorentscheidungen. Bei diesen Vorentscheidungen muss man dann vorzeigen, was der eigene Bauch so hergibt. Ich musste dabei Crunches machen, so viele es geht, ordentlich und langsam ausgeführt und an einem Stück. So viele, bis es nicht mehr geht. Verschiede Kraftexperimente werden ausgeführt. Wie zum Beispiel, dass sich ein 90 kg schwerer Mann auf den Bauch stellt. Ich muss dann so lange den Bauch anspannen und den Mann darauf tragen, wie es geht. Ein anderer Test ist dann eine extra entwickelte Maschine. Mann steht aufrecht vor dieser Maschine. Entweder ist man dann stehend angelehnt an einer Wand oder Jemand hält einen fest. Die Maschine ist so aufgebaut, dass sie einen Schlagarm hat, der nur auf die Bauchmitte zielt. Dann wird schrittweise die Kraft, mit der dieser Arm in meinem Bauch schlägt, erhöht. Alle Werte werden notiert und die Besten werden dann eben eingeladen. Dabei ist alles eine Überraschung. Ich weiß zwar meine Werte, aber nicht die der anderen Frauen. Ich kann dann nicht vergleichen, wie ich im Vergleich zu Anderen abgeschnitten habe. Meine Vorentscheidung war vor knapp 3 Wochen. Ich musste in meinem Bundesstaat zu einer Entscheidungsrunde. Als ich damals da war, war es echt krass. Die anderen Frauen, die da waren. Alle mit tiefen 6-Packs, wie ich auch. Wie bei einem Bodybuilding Contest, nur dass man da dann den ganzen Körper präsentiert. Für mich war es eine ganz neue Erfahrung nur unter so gleich Gesinnten zu sein. Zuerst wurde ich gewogen, damit man wusste, in welcher Gewichtsklasse ich antreten würde. Ich war in Klasse 2 von 4. Klasse 1 geht bis 55 kg, Klasse 2 bis 63 kg, Klasse 3 bis 75 kg und Klasse 4 alles über 75 kg. Bei der Vorentscheidung wird aber schon dabei auf das optische Gesamtbild geachtet. Zugelassen sind nur Frauen, bei dessen Bauch man auch wirklich ein ABS sehen kann. Es soll halt auch fürs Auge was zu sehen sein. Ich war also in Klasse 2 mit meinen 59 kg. Als Erstes wurde dann ein Sichttest gemacht. Wie bei einem Posing musste ich meinen Bauch anspannen und relaxen. Einmal Frontansicht und 2-mal Seitenansicht. Dafür gab es dann Punkte von 1-10. 1, die Geringste, falls der Bauch zwar ein 6-Pack hatte, aber eben optisch nicht gut aussah und 10 eben für den absolut perfekten Bauch. Ich erhielt eine 8. Das hatte mich schon überrascht. So hoch hatte ich die Wertung nicht erwartet. Ich war da schon richtig stolz. Ich hatte auch damals versucht, bei anderen Frauen nachzufragen, welche Punktzahl sie bekommen hatten. Vor allem bei denen, dessen Bauch ich für optisch viel besser bewertete. Doch ein Austausch war nicht erlaubt. Über Ergebnisse dürfte nicht gesprochen werden. Als nächsten Test musste ich dann Crunches machen. Ich lag auf den Boden, meine Beine waren angewinkelt und wurden von einem Mann festgehalten. Dann musste ich ohne Pause Crunches machen. Crunches, bei denen ich meine Arme hinter den Kopf verschränken musste. Die Endposition sollte dann so sein, dass ich mit den Ellbogen meine Beine kurz berühre, bevor ich wieder in die Ausgangstellung runter gehe. Also schon Crunches der etwas härteren Sorte. Es gab kein Zeitlimit. Man macht so viele, wie die Bauchmuskeln können. Da war mein Ergebnis bei 78 Stück. Und wer mal so viele ohne Pause gemacht hat, kann sich vorstellen, wie hart der Bauch danach ist und wie der sich anfühlt. Wenn man dann normal atmet, erkennt man gar nicht, wie sich die Bauchdecke bewegt, weil alles so hart von der Anstrengung ist. Ich dachte damals, ich würde dann eine längere Pause bekommen, zur Erholung. War aber nur ein Wunschgedanke. Klar, die Vorentscheidung war nur ein Tag und es waren ja sehr viele da. Erst später wurde mir dann auch logisch bewusst, dass der nächste Test direkt danach erfolgen musste. Der Bauch war durch die Crunches so hart geworden, dass man ihn nun auf Belastbarkeit testen konnte. Nach den Crunches hatte ich nur eine knappe Minute, bevor es weiter ging. Dann kam der Test, bei dem der Mann auf meinem Bauch stand. Ich lag flach auf den Boden, mein Rücken wurde dabei gestützt, damit ich nicht verletzt werden konnte. Als ich dann bereit war, stieg der Mann mit Schuhen auf meiner Bauchmitte. Ich musste nun solange meinen ABS anspannen, wie es ging. Dabei wurde die Zeit gemessen. Die Uhr wurde erst gestoppt, in dem Moment, wenn der Mann zu tief in den Bauch sinkt, sprich, ich nicht mehr die Spannung halten konnte. Ich weiß noch, wie hart das war. Es war ja was ganz Neues, was ganz Verrücktes für mich. Und 90 kg Belastung auf Spannung halten ist Wahnsinn. Ok, ich wusste, welche Tests gemacht werden, dennoch konnte ich diesen Test vorher nie so richtig trainieren. Ich hatte meine Freundin gefragt, doch die wog nur 53 kg. 90 kg ist da ein Vielfaches schwerer. Ich musste beim ersten Versuch auch sofort abbrechen. Die Jury ließ das aber zu, weil es eben für viele so ungewohnt war. Beim 2. Versuch musste ich dann aber alles geben. Bei mir wurde die Uhr dann bei 1:36 Minute gestoppt. Es war echt schade, dass man nicht die Ergebnisse der Anderen wusste. Gerade bei diesem Test und dem Folgendem war ich so neugierig, wie die anderen Frauen abgeschnitten hatten. Erst nach diesem Test hatte ich eine längere Pause. Diesmal wunderte es mich aber, dass ich so lange Pause hatte. Es kam ja nur noch der eine Test mit der Maschine. Durch die Crunches und dem Belastbarkeitstest war mein Bauch richtig hart geworden. Insgesamt waren das knappe 14 Minuten, mit fast immer nur voller Leistung und Anspannung. Warum man dann nicht direkt den letzten Test macht? Als ich nachfragte, sagte man mir dann, man müsse den Bauch so testen, als wäre vorher nichts gewesen, um das Ergebnis dann besser einschätzen zu können. Es war mir auch nicht erlaubt, während der Pause selbst zu trainieren oder meinen Bauch irgendwie so vorzubereiten, dass er nach dem langen Relaxen wieder hart wird. Dabei wurde jede Frau auch von Betreuern genauestens beobachtet. Keine durfte sich einen Vorteil verschaffen. Wenn ich dann, in ein paar Wochen, an der richtigen Meisterschaft teilnehme, dann darf ich mich vor jedem Match nach Belieben vorbereiten, aber eben nicht bei der Vorentscheidung. So hatte ich dann knapp 2 Stunden Pause. Dann musste ich in einen Raum. Dort war eine feste Wand, mit einer Schiene, die man verstellen konnte. Auf der Schiene war ein dickes Rückenpolster. Je nachdem, wie groß die Frau war, wurde die Schiene dann so nach oben oder unten geschoben, sodass der Rücken optimal gepolstert war. Ich war damals sehr überrascht, wie aufwendig diese Vorentscheidung gemacht wurde. Aber die Sicherheit stand immer an höchster Stelle. Denn nicht nur der Bauch wird beim Belly Punching sehr hart getroffen, auch der Rücken. Aber bei allen Tests wurde immer dafür gesorgt, dass der Rücken 100% geschützt, bzw. geschont wurde. Gerade bei dem Test dann musste der Rücken 100% geschützt sein. So musste ich mich also an die Wand stellen, ganz gerade. Dann wurde das Rückenpolster so platziert, dass ich korrekt dagegen stand. Als ich dann gerade stand, wurde ich gebeten, meine Arme so weit nach oben zu strecken, bis mein ganzer Körper voll gestreckt war. Nun wurde die Maschine vor meinem Bauch geschoben. Der Schlagarm der Maschine war vorne wie eine Hand gebaut, eben wie eine geballte Faust. Der Arm war an einem Metallrohr, das in einem Kolben saß. Der Tester konnte nun mit Hilfe von Anpressdruck bestimmen, mit welcher Kraft der Arm aus den Kolben schießt und meine Bauchmitte trifft. Dabei wurde dann noch mit Formeln umgerechnet, mit wie viel Kilogramm letztendlich die Faust meinen Bauch getroffen hat. Wie das umgerechnet wurde, war mir und ist mir heute noch zu kompliziert, kann und will ich also nicht erzählen. Mir wurde aber bei jedem Versuch direkt vorher gesagt, mit wie viel Kraft man den nächsten Schlag ausführt. Nach dem Schlag wurde dann auch von 2 Jury Mitgliedern beobachtet, wie ich darauf reagiere. Ob ich den Schlag gut wegstecke und ob oder wie ich nach vorne hin kippe. Dementsprechend meiner Reaktion konnte man dann festlegen, wie hoch der nächste Schritt wäre. Es wurde solange getestet, bis ich sagte, dass nichts mehr geht oder ein neutraler Schiedsrichter diese Entscheidung für mich übernimmt. Vor dem ersten Schlag dann, probierte man 3-mal die Maschine aus, mit ganz wenig Kraft. Man wollte nur sichergehen, dass beim richtigen Test auch die richtige Stelle im Bauch getroffen wird. Dann kam der erste Versuch. Man sagte mir, der Schlag würde mit 25 kg Kraft ausgeführt werden. Ich konnte mir nichts darunter vorstellen, eine Kraft von 25 kg, was soll das sein? Dann kam das Kommando ich soll meinen Bauch anspannen. Ich tat dies, obwohl es sehr viel schwerer war, den Bauch anzuspannen, wenn der Körper so gestreckt war. Dann sah ich den Schlagarm auf meinen Bauch zukommen. Man kann es nicht in Zeit messen, wie schnell der Arm aus den Kolben schoss. Ich hatte meinen Bauch voll angespannt, merkte aber von dem Schlag nur sehr wenig. Dementsprechend war auch meine Reaktion, nämlich keine. Man sah nur, dass die Faust meine Haut etwas eindrückte, mehr nicht. Dann wurde ich auch gefragt, was und wie viel ich gespürt hatte. Ich sagte dann auch, das ich zwar den Stoß gemerkt habe aber mehr auch nicht. Derweil sah ich, wie die 2 Jury Mitglieder sich Notizen machten. Dann folgte der nächste Versuch. Man ging um 20 kg höher und der Stoß kam dann mit einer Kraft von 45 kg auf meinen Bauch zu. Wieder voll strecken, Bauch anspannen und warten, was da auf mich zukommt. Die 45 kg Kraft merkte ich schon besser. Ich muss noch dabei sagen, dass dieser gesamte Test mit Video aufgenommen wurde. Durch den Aufprall fiel mein Oberkörper ein wenig nach vorne, aber nicht viel. Einen großen Druck oder gar Schmerz von dem Aufprall merkte ich nicht. Ich hatte zwar gut gespürt, dass die Faust mich besser traf und auch die Bauchdecke etwas mehr eindrückte, aber es tat nicht weh. In der Wiederholung auf dem Videobild konnte ich dann sehen, wie der Schlag meinen Bauch traf. Sah sehr komisch aus, wie die Bauchmitte so eingedrückt wurde und dann mein Oberkörper etwas nach vorne wippte. Dann wurde ich gefragt, wie ich den Aufprall selbst erlebt hatte und wie viel mehr ich wohl aushalten könnte. Ich meinte dann, dass die 45 kg im Vergleich zu den vorherigen 25 kg deutlich mehr waren. Dass ich auch deutlich mehr gespürt habe. Ich weiß noch, wie sich dann die Jury und der Tester besprachen, um wie viel sie den als Nächstes steigern würden. Ich hatte dann noch gefragt, ob 45 kg schon ein gutes Ergebnis sei und wie man diese 45 kg mit einem Schlag einer echten Frauenfaust vergleichen könnte. Zu beiden wollte man mir nichts sagen, aus Wettbewerbsgründen. Ich könnte mich informieren, sobald der Test zu Ende wäre. Man sagte mir dann aber, man würde dann mit 5 kg Schritten höher gehen. Um alles zu beschleunigen, würde auch meine Meinung nicht mehr gefragt sein, sondern man beobachtete meine Reaktion und entscheide dann sofort. Das würde man aber bei allen Frauen so machen. Um es kurz zu machen, man machte dann noch 5 Versuche. Sprich bei 70 kg musste ich dann aufhören. Dabei muss man sagen, dass diese 25 kg mehr, im Vergleich zu den 45 kg im 2. Versuch, sich bei weitem nicht wie nur 25 kg mehr Druck anfühlten. Eher wie 250 kg mehr. Als ich mich im Anschluss dann informieren durfte, sagte man mir auch, dass diese 70 kg schon sehr hoch angerechnet werden würden. Es gäbe nicht viele, die mehr aushalten würden. Zu meiner Frage, wie viel eine echte Frauenfaust an Kraft hätte, konnte man mir nur Schätzwerte geben. Das wäre eben sehr unterschiedlich, von Frau zu Frau sehr verschieden, aber so um die 55 – 85 kg wären möglich. Dabei muss man aber sagen, dass man die 85 kg oder etwas mehr nur als einzelnen Schlag hinkriegen würde. Nur mit viel Schwung und viel Kraft in den Armen. Eine Schlagserie ist eher mit 50 – 65 kg anzurechnen, je nachdem, wie stark der Arm der Gegnerin sei. Man sollte aber einen Fußtritt nicht unterschätzen. Der könnte auch weit über 85 kg an Druck im Bauch abgeben. Ich war froh, dass man mich so genau informieren konnte. Da mehrere Frauen auch diese Frage hatte, gaben wir untereinander uns auch einen Tipp. Als Vorbereitung für die Meisterschaft müsste man halt jemanden haben, der einem Fußtritte verpasst. Am besten ein Mann, der gewichtsmäßig was zu bieten hat. Andere meinten auch, wenn man alleine trainieren müsste, sollte man es mit einem Hammer probieren. Es gab so viele Tipps, wie man alleine oder eben mit Trainer/Partner die Härte des Bauches um ein Vielfaches verbessern könnte. Wichtig sei aber vor allem auch die Ausdauer, da so ein Match eben über 10 Runden gehen kann. Damals bei der Vorentscheidung hatte ich ja alle anderen Mitbewerberinnen auch gesehen. Da ich ja jetzt die Einladung bekommen habe, würde das ja heißen, dass ich die Beste von allen bin. Kann ich mir immer noch nicht vorstellen. Ok, meine Leistung bei dem Vorentscheid war ja deutlich besser, als ich im Traum gedacht hatte. Dennoch, die ABS's von einigen anderen Frauen sahen für mich deutlich härter aus, als Meiner. Heißt nicht, das ich Meinen unterschätze. So, wie ich meinen Bauch die letzten Jahre trainiert hatte und wie hart der war, da wusste ich, ich könnte mithalten. Sonst hätte ich ja auch nicht da mitgemacht. Aber die Beste sein und nur mithalten können ist schon ein krasser Unterschied. Ich habe meinen Bauch schon weit vor dieser Vorentscheidung immer testen lassen. Ich habe Jungs und auch Mädchen aufgefordert, mal mit aller Kraft da hinein zu schlagen. Natürlich waren alle geschockt, dass ich so etwas von denen verlange, aber dennoch haben sie es getan. Am besten aber konnte ich mit den Jungs in meiner Kampfsportgruppe trainieren. Da gehörte das Belly Punching schon zum regelmäßigem Training. Als ich dann das Erste mal wieder Training hatte, nach der Vorentscheidung, hatte ich den Jungs davon erzählt. Ich hatte die dann aufgefordert, mich in den nächsten Wochen noch mehr zu fordern. Auch wenn ich bis heute nie wusste, dass ich dabei bin, irgendwie spornt Einen das noch mehr an. Erstaunlich ist, dass man wirklich noch mehr aus meinem Bauch herausholen konnte. Gerade bei diesem Test, bei dem ein Mann ruhig auf meinem Bauch steht, habe ich viel mehr rausgeholt, als noch bei der Vorentscheidung. Und das mit einem Mann, der über 100 kg wiegt. Jetzt weiß ich, dass ich dabei bin. Und jetzt muss ich mein Training noch intensivieren. Auch wenn es bedeutet, dass ich öfters mehr Schmerzen haben werde, aber die werden mich nur noch stärker machen. Ich weiß inzwischen, dass ich die Schmerzen vertragen kann. Ich muss sie vertragen können, ansonsten hätte ich bei der Meisterschaft keine Chance, überhaupt etwas zu erreichen. Dennoch muss ich auch aufpassen, nicht zu viel zu wollen. Ich darf nicht bis zum allerletzten gehen, sonst ist mein Bauch vorm Wettkampf schon am Ende. Jetzt aber bin ich voll motiviert. Ich mach mich mal fertig fürs Training. Mal sehen, wie viel härter mein Bauch noch werden kann?! Bis zur Meisterschaft sind es jetzt noch 6 Wochen.