DIE RIESIGE THERESA by BicKasi Die Kur (2) Am Abend im Zimmer fand sie die Renate im Sessel sitzend, wie sie gerade eine Tafel Schokolade aß. Zwei leere Packungen lagen schon auf dem Tisch. „Mit mir wird das sowieso nichts“, meinte sie nur. Erst heute Vormittag, in der Turnhalle, hatte sie wieder bemerkt, dass die meisten, so dick sie auch waren, mehr erreichten als sie. „Mit meinen 8 kg Muskeln ist kein Blumentopf zu gewinnen.“ Theresa wusste nicht, wie sie sie aufmuntern konnte. Sie sagte: „Als ich 13 war, da war ich nur 1,35 m groß und habe 25 kg gewogen. Ob du es glaubst oder nicht! Ich hatte also höchstens 10 kg Muskeln am Körper, eher weniger, weil ich nie Sport gemacht habe. Und sieh’, was man mit richtigem Training und Ehrgeiz erreichen kann! Ich habe nun 22 Mal mehr Muskeln als früher und bin zwei Drittel größer.“ Aber ihre Worte machten alles noch schlimmer, Renate nahm sich die vierte Tafel Schokolade. Als etwa die Hälfte der Kur vorbei war, gab es wieder ein allgemeines Treffen in der Turnhalle. Alle mussten den anderen gegenüber ihre Ergebnisse offenlegen. Einen Tag vorher waren sie wieder gewogen und die Fett-und Muskelwerte vermessen worden, außer Theresa, denn die hatte ja kein Fett zum Abnehmen. Sie sollte ja nur als Hilfe und Vorbild dienen. Als Vorbild, das war ja nicht schwer, und helfen, das kam öfter vor. Zum Beispiel musste sie Hilfestellungen geben, wenn im Sportunterricht über irgendetwas gesprungen werden sollte. Oft musste sie die anderen festhalten. Dabei hatte Theresa aber auch festgestellt, dass sie selbst auch nicht in allem perfekt war. Um in seiner Jahrgangsstufe zum Beispiel eine „1“ beim Test „Sprunghöhe“ zu schaffen, musste man aus dem Stand als Mädchen 42 cm hoch springen. Das schaffte sie zwar, aber sie wollte ja auch immer besser als die Jungs sein. Und die mussten 55 cm schaffen. Auch diese Höhe waren für Theresa zwar nicht wirklich ein Problem, aber, so dachte es sich Theresa jedenfalls, mit ihren 2,22 m Größe müsste sie doch eigentlich auch proportional höher springen als ein durchschnittliche 1,80 m-Junge. Sie war doch 23% größer, also, so ihre Gedanken, sollte sie 68 cm hoch springen können. Andererseits erschwerten das ihre 280 kg Körpergewicht. Na ja, aber trotzdem, sie wollte versuche, ihre Sprungkraft zu verbessern. Und weil sie immer besser als der Durchschnitt sein wollte, nahm sie sich vor, 90 cm Höhe aus dem Stand zu erreichen. Hier aber, auf der Kur, war man schon zufrieden, wenn jemand 15 cm hoch springen konnte. Und gerade hier musste oft auf die Hilfe von Theresa zurückgegriffen werden, denn kaum jemand hier hatte beim Springen auf Grund seines Gewichtes keine Probleme mit dem Gleichgewicht und musste deshalb von ihr gehalten oder gar vor Stürzen geschützt werden. Ihr wurde mit ein paar kurzen Sätzen für ihre bisherige Unterstützung gedankt, dann aber musste jeder der anderen Kurteilnehmer etwas zu seinen Erfolgen sagen. Die Ergebnisse bis zu diesem Zeitpunkt waren aber total unterschiedlich. Es war zwar so, dass die meisten wirklich etwas abgenommen hatten, aber kaum jemand konnte mehr als 5 kg nachweisen. Der eine Junge beispielsweise, der ihm mit seinen 115 kg als ein Gewicht für die Kniebeugen gedient hatte, wog jetzt immer noch 112 kg, der andere, der nur 108 kg gewogen hatte, wog dagegen nun nur noch 100 kg. Den größten Erfolg hatte tatsächlich Erik. Am Anfang hatte er gesagt, er wolle in den 5 Wochen der Kur einen ganzen Zentner abnehmen, und er nahm sein Versprechen sehr ernst. In 5 Wochen 50 kg abzunehmen, war zwar sicherlich illusorisch, aber immerhin wog er nach den jetzt vergangenen 2½ Wochen nur noch 191 kg, er hatte bereits 12 kg abgenommen. Die große Verliererin war freilich Renate. Sie wog nun 156 kg, davon waren inzwischen 121 kg Fett. ‚Wenn sie nur Schokolade isst, kann da ja auch nichts werden’, dachte Theresa. Die Kurleitung überlegte schon, Renate nach Haus zu schicken. Nichtsdestotrotz ging es aber weiter für alle. Theresa lief auch in der zweiten Kurhälfte mehrmals pro Woche ihre 10 bis 15 km und machte Halt am Schrottplatz. Zusätzlich zu den Bizepscurls und dem Bankdrücken begann sie nun ihre Sprungkraft zu trainieren. Die tägliche mehrstündige Bewegung und das Training an der frischen Luft bekamen ihr gut. Theresa spürte von Tag zu Tag, wie ihre Sprungkraft zunahm. Tatsächlich schaffte sie am vorletzten Tag vor dem Ende der Kur bereits eine Sprunghöhe von 76 cm aus dem Stand. Es bebte zwar jedes Mal richtig die Erde, wenn sie mit ihren über 5½ Zentnern Springen übte, aber sie war zufrieden. Auch bei den anderen Übungen ging es gut voran. Kniebeugen mit 700 kg machte sie inzwischen und auch beim Bankdrücken konnte sie noch 3 Autobatterien auf die Betonschwelle stellen, machte es also mit 360 kg. Am Tag vor dem Ende der Kur kam dann die ärztliche Abschlussuntersuchung. Hier musste Theresa nun auch wieder teilnehmen. Sie war gleich die erste am frühen Morgen. Als sie in den Untersuchungsraum kam, fiel ihr als erstes auf, dass sich die Ärztin ganz hochhackige Schuhe angezogen hatte, bestimmt so hoch wie die, die ihre Mutter immer trug. Und sie, wie auch der Pfleger, blickten sie neugierig an. Als erstes musste wieder Theresas Größe gemessen werden. Der Pfleger hatte den Stuhl schon neben die Meßlatte gestellt und nun einen Zollstock in der Hand. Er zog seine Schuhe aus und kletterte auf den Stuhl. Dann nahm er den Zollstock und maß sie, setzte ab und maß nochmals. „Oh Gott!“, rief er, „Sie sind ja noch gewachsen! Sie haben ja einen richtigen Schuss gemacht!“ „Ich bin doch auch noch keine 17“, sagte Theresa, „ist doch nicht unnormal, dass ich noch wachse. Wie viel ist es denn nun aber?“ Auch die Ärztin blickte ganz interessiert. „Ja, sie sind in den 5 Wochen knapp über 8 cm gewachsen, genau 8,4 cm! Sie sind jetzt 2,31 m groß!“ „Wow“, sagte der Ärztin, „das sind über 1,6 cm pro Woche, oder in den 33 Tagen hier ¼ cm pro Tag. Das macht die frische Luft.“ Dann ging es zur Waage. „Sie wiegen nun 304 kg! Sie haben hier 24 kg zugenommen. Aber, Moment, Ihr Fettanteil ist gesunken! Das sind jetzt nur noch 0,9%!“ Die Doktorin blickte erstaunt auf: „Interessant. Das bedeutet, dass von Ihren 304 kg Körpergewicht nur noch 2,74 kg Fett sind, knapp 2,9 kg weniger als vor der Kur. Das machen Ihre Dauerläufe, ganz sicher. Zeigen Sie mal die komplette Körperanalyse." Der Pfleger gab ihr den Ausdruck und sie studierte ihn einen Moment. Dann blickte sie wieder auf: „Von Ihren 304 kg Gewicht sind nur 61,8 kg keine Muskeln! Alles andere, also unglaubliche 242,2 kg sind Muskeln. Sie haben 19,2 kg Muskeln dazubekommen in den 5 Wochen Kur! Ihre Muskeln machen genau 79,6% des Gesamtkörpergewichts aus. Vor 5 Wochen waren es, ganz genau gesagt, übrigens auch 79,6 %.“ „Ich dachte, das ist jetzt mehr“, ließ sich der Pfleger vernehmen. „Oh, da muss sie schon sehr viel mehr Muskeln bekommen“, sagte die Ärztin. „Ihre 61,8 kg Nicht-Muskeln sind 20,4% des Gewichts; wenn sich das Verhältnis auch nur um 1% ändern soll, ihre 61,8 kg also nur 19,4% des Gesamtgewichts ausmachen sollen (damit sie also ein Prozent mehr Muskeln, also 80,6 statt 79,6% hat), müsste sie nun 256,7 kg Muskeln haben. Wenn Sie nicht gewachsen wären, Theresa, also nicht auch fast 5 kg mehr Knochenmasse und so weiter bekommen hätten, sondern die 24 kg Gewichtszunahme alles Muskeln gewesen wären, dann wären das jetzt 81,25 % Muskeln an Ihrem Körper. Aber auch so ist das natürlich total faszinierend: Ein Muskelzuwachs von 3,8 kg pro Woche.“ Und zum Pfleger gewandt, fuhr sie fort: „Wenn sie jetzt also, wie gesagt, ein bisschen mehr als 256 kg Muskeln hätte, dann wären es 81% ihres jetzigen Gewichts. Theresa hätte also 33 kg Muskeln dazubekommen müssen, also 6,6 kg pro Woche.“ „Sie sehen, weil es nirgendwo Fett an Ihnen gibt, aus wie ein lebendes Abbild aus dem Anatomie-Atlas, in dem die Muskeln dargestellt werden. Man kann jede kleinste Einzelheit, jede einzelne Faser an Ihnen erkennen!“ sagte der Pfleger. „Und überall die Venen, die die gewaltigen Muskelberge versorgen müssen. Und wie braun sie geworden sind, obwohl doch erst März ist! Wahnsinn.“ „Ein Muskelzuwachs von 3,8 kg pro Woche ist neuer Rekord bei mir“, meinte Theresa. „Ich glaube, soviel Muskeln habe ich noch nie in so kurzer Zeit dazubekommen. Die Kur hat mir offensichtlich sehr gut getan.“ „Wenn Sie meinen, dass soviel Muskeln wirklich gut für Sie sind...“ bemerkte die Ärztin skeptisch. „Na sicher!“ rief Theresa, „das fühlt sich toll an und sieht gut aus. Messen Sie mal meinen Bizeps, wenn ich richtig trainiert habe. Vor der Kur waren es 75,5 cm Umfang.“ „Das sind ja 15 cm mehr als meine ganze Taille!“ rief die Ärztin und der Pfleger fügte hinzu: „Zur Abschluss-Sportstunde heute Nachmittag bringe ich das Bandmaß mit.“ Damit war Theresa Untersuchung fertig. Gerade wollte sie losgehen, da fiel dem Pfleger etwas auf: „Sag' mal, warum bist du denn barfuß hier? Wo sind deine Schuhe?" Und tatsächlich: Theresa war barfuß zur Untersuchung gekommen. „Ja", antwortete sie traurig, „leider passen mir meine Ankle Boots nicht mehr! Wir hatten sie zum Schuljahresbeginn gekauft. Als ich vor 5 Wochen hier ankam, da drückten sie schon arg, und nun komme ich leider gar nicht mehr hinein. Ich bin ja seit Schuljahresanfang 17 cm gewachsen." - „Das ist schlecht." Die Ärztin überlegte einen Moment, und fuhr dann fort: „Wir habe hier einen Orthopädie- Schuhmacher in der Einrichtung. Vielleicht kann er dir welche anfertigen. Normale Schuhe gibt es ja bestimmt sowieso nicht mehr für deine Größe, oder?" Und so kam es, dass sich Theresa wenige Minuten später in der Werkstatt des Orthopädieschuhmachers der Kureinrichtung wiederfand. Dieser war ein älterer Mann, so um die 1,70 m groß, und er hatte freilich schon von Theresa gehört. „Na dann wollen wir mal als erstes ein paar Abdrücke von deinen Füßen machen", sagte er, als sie vor ihm stand und ihn dabei um 61 cm überragte. „Wir haben hier einen digitalen Fußabdruckscanner. Stell dich da mal drauf." „Ich wiege aber 304 kg!" gab Theresa zu bedenken, aber er winkte nur ab: „Wir arbeiten hier für Extrem- Übergewichtige, vergiss das nicht." Es stellte sich heraus, dass Theresas Füße nun 31,9 cm lang waren. „Ganz schön große Treter für ein Mädchen!" rief der Schuhmacher. „Das entspricht Größe 50. Meine Tochter hat Größe 37." „Hey!" nun war Theresa etwas entrüstet, „ich bin aber doch bestimmt größer als ihre Tochter, oder?" „Sie ist 1,61 m". „Na also", meinte Theresa, „ihre Tochter ist 30% kleiner. Wenn Sie von meinen Füßen 30% abziehen, dann bleiben 22,3 cm Fußlänge übrig. Welche Schuhgröße ist das?" Einem Moment überlegte der Schuhmacher, denn er musste das erst ausrechnen: Die Schuhgröße ist nämlich das Produkt aus 1,5 und der Fußlänge in cm zuzüglich 1,5 cm. „Du hast recht", gab er schließlich kleinlaut zu. „Das ist sogar nur Größe 36. Du hast für deine Größe recht kleine Füße". Dann endlich ging es um die Frage, was für Schuhe Theresa wollte. Rasch zog sie ihre alten Ankle Boots aus der Tasche. „Genau solche sollen es sein!" Der Schuhmacher nahm sie in die Hand, vermaß sie und rechnete wieder etwas. „Okey", sagte er dann, „aber wenn sie ganz genau so werden sollen, in allen Proportionen, dann wird auch der Absatz höher." „Ich weiß!" rief Theresa, „und es ist perfekt so!" „Jetzt hast du 12,5 cm Absätze. Wenn du willst, dann würde ich gern deine neuen Schuhe ein bisschen größer als deine Füße machen, damit sie dir, wenn deine Füße weiter wachsen, noch ein Weilchen passen. Mach' halt zu Anfang ein paar Einlegesohlen rein. Also, sagen wir mal, ich mache Deine Schuhe für eine Fußlänge von 33 cm, also Schuhgröße 51½, dann wären das aber fast 14 cm Absätze. Und ich müsste sie für dein Gewicht ein bisschen breiter und aus Stahl machen. Willst du wirklich durch deine Schuhe noch größer werden?" Er blickte zu Theresa hoch, doch die nickte heftig. „Perfekt! Ich wäre dann mit meinen Schuhen 2,45 m groß. Super!" Einen winzigen Moment fragte sie sich zwar innerlich, ob das wirklich noch normal ist, sich, obwohl man schon mehr als ein Drittel größer als der Durchschnitt ist, noch künstlich größer zu machen, doch dann erstand schon ihr Ben vor ihrem inneren Auge: Und er ginge ihr dann nur noch bis zum Bauchnabel! Vor der Kur hatte er noch bis an die unterste Rippe gereicht. Supertoll! „Weißt du was?", riss sie der Schuhmacher aus ihren Gedanken, „soll ich dir auch ein paar Stiefel machen? Für die kältere Jahreszeit?" Das war natürlich eine tolle Idee! Stiefel, bis zum Knie, das wäre gut für den Winter, aber durchaus auch, wenn sie ihren kurzen Rock anhatte. „Dazu müsste ich bitte deine Waden messen." sagte der Schuhmacher. „Und weil du sie bestimmt auch mit Absätzen willst, sie sich also anspannen werden, lege ich dir ein paar Brettchen auf die Erde, wo du mit den Hacken aufliegen kannst, so dass wir diese Absätze erstmal simulieren können." DAber auch wieder 14 cm!" rief Theresa. „Ja, ich weiß!" lachte der Schuhmacher, „auch wenn ich's nicht begreife, es sollen die gleichen Proportionen bleiben." Theresa hatte sich inzwischen auf den Brettchenstapel gestellt. Der Schuhmacher kniete neben ihr und erstarrte. Gigantische Wadenmuskeln hatten sich nun, da sie auf den 14 cm-Brettchen stand, aus Theresas Unterschenkeln hervorgetan. Vorsichtig schlang der Schuhmacher sein Bandmaß um die beiden Berge, die sich dort, ein bisschen unterhalb der Kniekehle, befanden. Dann schrie er: „Mädel, jede deiner Waden hat einen Umfang von 78 cm!" ‚Das kommt von meinem Sprungtraining', dachte Theresa erfreut, sagte aber nichts. „Deine Stiefel hätten oben eine Öffnung fast so groß wie ein Wassereimer", meinte der Schuhmacher, „das ist ja unglaublich!" Gleichzeitig aber musste er immerfort auf ihre Oberschenkel starren, die da, weil er ja immer noch kniete, dicht vor ihm waren. „Sag' mal", begann er dann, „nur interessehalber würde ich gern auch deine Oberschenkel messen!" „Nur zu!" ermunterte ihn Theresa, „das würde mich auch interessieren. Wissen sie, ich habe nämlich in letzter Zeit ein bisschen mehr als sonst Kniebeugen trainiert und zwar mit Belastung." Rasch legte der Schuhmacher das Bandmaß um ihren rechten Oberschenkel und Theresas spannte an. „Das sind unglaubliche 119,8 cm!" schrie der Schuhmacher. „Was für eine Kraft muss dahinter stecken!" Theresa grinste, als sie zuckersüß antwortete, dass sie zuletzt ihr Kniebeugentraining mit 700 kg Belastung absolviert hatte. Lange Zeit sagte der Schuhmacher nichts mehr. „Wann kann ich meine Ankle Boots abholen? Hoffentlich muss ich morgen nicht barfuß nach Haus fahren", unterbrach Theresa das Schweigen schließlich. Der Schuhmacher fing sich: „Ja, ich arbeite die ganze Nacht durch! Und die Stiefel schicke ich dir nach. Und noch was: Wenn du willst, mache ich dir jedes Jahr kostenlos neue Schuhe!" Na, das war doch ein Angebot. Theresa wusste schon, wie sie sich bedanken konnte: Vorsichtig hob sie den Schuhmacher hoch, er wog höchstens 75 kg, und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Und ehe er sich's versah, war sie weg. Am Nachmittag trafen sich dann alle wieder in der Turnhalle zur Abschlussveranstaltung. Jeder musste seine Ergebnisse offen darlegen. Mit einer Ausnahme hatten alle tatsächlich Gewicht verloren. Die Ausnahme war Renate, sie wog nun 12 kg mehr als vor der Kur, nämlich 161 kg. Von den beiden Jungen, die ihr bei den Langhantelbizepscurls als Gewichte gedient hatten, wog der eine nun nur noch 106 kg statt 115, der andere noch 92 kg statt 108 kg. Und Eriks Ergebnis war schier unglaublich. Nach der halben Kurdauer hatte er ja schon 12 kg abgenommen und nun nach der zweiten Hälfte sogar noch einmal 15 kg. Er hatte also in 5 Wochen 27 kg abgespeckt. Mit jetzt 176 kg Körpergewicht war er zwar immer noch unglaublich dick, aber man konnte schon eine menschliche Figur an ihm erahnen. Schließlich musste auch Theresa ihre Kurergebnisse vorstellen. „Ich bin in diesen 5 Wochen 8 cm gewachsen“, sagte sie, „und ich habe mehr als 19 kg Muskeln dazubekommen.“ Alle schrien vor Erstaunen. „Und das möchte ich nun beweisen. - Ich habe damals gesagt, dass ich versuchen möchte, bis jetzt soweit zu trainieren, dass ich die Bizepscurls mit der Langhantelstange mit 200 kg schaffe. Ich brauche nun also wieder zwei Freiwillige als Gewichte. Die Stange wiegt 20 kg, also brauche ich 2 Leute mit etwa 90 kg Gewicht.“ Der eine der beiden Jungen vom Anfang, der jetzt nur noch 92 kg wog, meldete sich und dann ein 14 jähriges Mädchen, das mit ihren 155 cm Größe von 99 kg auf 89 kg abgespeckt hatte. Jeder hängte sich an eine Seite der Langhantel, hob die Fersen zum Gesäß hoch und Theresa begann ihre Bizepscurls. Es war schwer, aber sie schaffte 14 Wiederholungen mit den insgesamt 201 kg. Als sie absetzte, wollten die beiden loslaufen, aber sie bat sie, etwas zu warten und machte nach 90 Sekunden einen zweiten Satz Bizepscurls, jetzt schaffte sie noch 12 Wiederholungen, dann bei einem 3. Satz noch 10 und zuletzt noch 7 Wiederholungen. Langsam begann ihr Bizeps zu brennen und sie fühlte, wie er sich aufblähte. Alle anderen schauten gebannt zu. Nach 4 Sätzen hatte ging sie rasch zum Reck, um noch einige Klimmzüge aus dem Schräghang zu machen. Schließlich wollte sie ja der Ärztin und dem Pfleger zeigen, wie ein dick ein richtig aufgepumpter Bizeps werden kann. Damit es etwas anstrengender für sie war, bat sie das kleine Mädchen, sich dabei vorn auf ihre Brust zu legen. So machte Theresa schließlich noch 125 Klimmzüge. Theresa blickte nun kurz zum Pfleger. Der verstand, nahm sein Bandmaß und kam zu ihr. Theresa kniete sich vor ihn hin und spannte ihren rechten Bizeps so stark wie möglich an. Kreuz und quer schlängelten sich die Venen, als der Pfleger das Bandmaß um ihren Riesenmuskelberg wand. Wieviel würde es werden? Theresa war selbst gespannt. Vor der Kur waren es 75,5 cm gewesen, 34 % ihrer Körpergröße. „Ihr Bizepsumfang ist 79,7 cm!“ schrie der Pfleger, wobei eine unterschwellige Begeisterung in seiner Stimme mitschwang. Nun begann die ganze Halle zu toben, das hätte niemand vermutet. ‚Sieh an’, dachte Theresa, ‚mein Bizeps ist nun 34,5% meiner Größe.’ Und laut sprach sie zu den anderen: „Mein Armumfang ist in den 5 Wochen hier um 4,2 cm gewachsen!“ Bald kam der nächste Tag und mit ihm dann aber der Zeitpunkt der Abreise. „Wenn Sie wollen“, sagte die Ärztin zu Theresa, „dann kommen Sie doch ab und zu mal her, ich bin gespannt, wie es mit Ihnen weitergeht.“ Der Pfleger nickte heftig: „Und hier können Sie sich richtig messen und wiegen lassen!“ „Und noch was“ sagte die Ärztin: „Ich entlasse Sie mit der Diagnose Hochwuchs und Übergewicht. Von der Definition der ‚Normalwerte’ her stimmt es ja. So lange Sie noch nicht 18 sind, können Sie bei Bedarf finanzielle Beihilfe vom Jugendamt bekommen, zum Beispiel für Kleidung oder andere Dinge.“ „Das ist gut“, sagte Theresa. „Ich muss mir schon lange all meine Kleidung selber nähen. Es geht zwar ganz gut, aber es ist freilich nie perfekt.“ „Und dann soll ich Ihnen das hier noch geben“, sagte die Ärztin plötzlich noch und gab Theresa einen Karton. Da waren sie, die neuen Schuhe! Der Schuhmacher hatte es tatsächlich geschafft! Schnell zog sie ihre Badelatschen von den Füßen, die sie nun anhatte, weil ihr nichts anderes mehr passte, und schlüpfte hinein. Sie passten perfekt! Sogar an die Einlegesohlen hatte der Schuhmacher gedacht. Glücklich schaute sie auf die Ärztin herab. Eben hatte diese ihr noch fast bis unter die Brustmuskelberge gereicht und nun, da sie endlich ihre 14-cm- Absätze unter ihren Füßen spürte, nur noch 9 cm über den Bauchnabel. Ganz zum Schluss, schon vor dem Kurhaus, verabschiedete sich auch Erik von ihr. Seine Nase piekte fast in ihren Bauchnabel, als er zu ihr aufschaute und sagte: „Ich schreibe dir, wenn ich unter 2 Zentner wiege.“ Sie wünschte ihm viel Glück. -- Fortsetzung folgt –- Anmerkungen, Hinweise und Kritiken bitte an „Kasimir (at) onlinehome.de“ [ (at) = @]