DIE RIESIGE THERESA by BicKasi Kapitel 17 – Der neue Kraftraum Am nächsten Tag aber bekam ihr Optimismus diesbezüglich erst einmal einen kleinen Dämpfer. Andererseits aber bekam sie eine neue Chance, Bens Wünsche besser zu realisieren. Die Sportlehrerin gab im Unterricht bekannt, dass der Sieg sowohl der Jungen als auch der Mädchen im Armdrück-Wettbewerb des Kreises die erhofften Verbesserungen für den Kraftraum brachten. Es waren finanzielle Mittel für eine Modernisierung bereitgestellt worden. Der Kraftraum würde nun eine Woche schließen und danach sollten sie sich alle überraschen lassen. Als Gegenleistung allerdings erwartete der Schulrat, dass sie auch die Landes-und Deutschland-Meisterschaften gewinnen. Erstere fanden in der 3. Ferienwoche und letztere in der 6. Ferienwoche statt. „Bis zu den deutschen Meisterschaften kann ich mir bestimmt noch 15 bis 20 kg Muskeln antrainieren, wenn ich mich anstrenge“, flüsterte Theresa Ben zu. „Oh ja, 20 kg mehr Muskeln in den 10 Wochen, das wäre toll! Zwei Kilo statt 1,3 Kilo pro Woche!“ begann dieser leise zu schwärmen. Erst einmal aber warteten sie gespannt auf den Tag, an dem der Kraftraum wieder eröffnet wurde. Als es soweit war, gingen Theresa und Ben staunend von Gerät zu Gerät. Es war wirklich eine ganze Menge verbessert worden. Es waren viele neue und schwere Hantelscheiben dazugekommen. Für die Beinpresse beispielsweise standen jetzt auch 50-kg-Scheiben zur Verfügung, und zwar 10 Stück, auch war die Auflegestange dafür verlängert worden. „Hey“, sagte Ben, „siehst du: Nun kannst du mit bis zu 930 kg trainieren und wenn ich mich mit ‘raufsetze sogar mit 970 kg! Vorerst brauchen wir meine Brüder nicht.“ Pech für Theresa. Auch bei den Kurzhantelstangen gab es ein paar neue Scheiben, so konnte Theresa sich nun theoretisch zwei Hanteln mit bis zu 100 kg zusammenbauen. Bei der Bizeps-Scott-Maschine konnte man nun ein Gewicht bis 180 kg einstellen, und am Langseilturm bis zu 220 kg. Das war schon ganz vernünftig, nun hatte Theresa wieder bessere Möglichkeiten, sich zu steigern. Und sie wollte sowieso auf alle Fälle alle weiteren Wettbewerbe gewinnen. Bis zur Landesmeisterschaft waren es nun noch 6 Wochen. Ben wich nicht von ihrer Seite, jeden Tag kam er mit in den Kraftraum, als die Sommerferien begannen sogar 5 Stunden täglich. Theresa wäre gerne von morgens bis abends dort gewesen, aber weitere 4 Stunden hatte Lars dort Training und zusammen zu trainieren, das wollte sie vermeiden. Außerdem hatte sie noch 3 Mal pro Woche für eine Stunde ihre Mädchentruppe zum Trainieren, das musste reichen. Ununterbrochen wuselte Ben bei jedem Training um sie herum und schwang sein Bandmaß. Theresa trainierte selbstverständlich nicht nur die Arme, sondern wie gewohnt alles, auch weil sie wusste, dass es im Sommer immer erfahrungsgemäß besonders gut ging. Einige Tage vor den Landesmeisterschaften war ihr Oberarm bei gespanntem Bizeps nach dem Intensivtraining dann auf 68,7 cm angewachsen, also 3,7 cm in 7 Wochen. Sie selbst war auch 4 cm gewachsen und nun 2,10 m groß. Ihr Oberarmumfang war somit 32,7 % ihrer Größe. Und sie hatte Bens Wünsche erfüllt: Ihr Beinumfang betrug 103 cm. Und sie wog nun 231 kg, in den 6 Wochen waren 19 kg Muskeln dazugekommen. Als die Landesmeisterschaften heran waren, gab es eigentlich keine besonderen Überraschungen. Theresa und Lars waren die Sieger. Lars hatte wieder fast alle Gegner in weniger als 20 Sekunden besiegt, schließlich hatte er auch ordentlich trainiert. Sein Bizeps war auf 53,1 cm angewachsen, das waren 32,4 % seiner Größe - ein kleines bisschen weniger als bei Theresa, wie diese feststellte. Aber es waren nur 0,3 % und das ärgerte sie schon wieder etwas. Lars' letzter Gegner war allerdings ein nur 1,60 m großer Junge gewesen, der beachtliche 45,2 cm-Arme hatte, er war fast ein würdiger Gegner gewesen. Theresas letzter Gegner war ein 1,92 m großer Junge, der prächtige 63 cm Bizepsumfang mitbrachte. Das waren 32,8 % seiner Größe und das war somit der Grund, dass Theresa fast zur Weißglut zornig wurde. Der Arm ihres Gegners war zwar 5,7 cm dünner, aber im Verhältnis zur Größe 0,1 % dicker. Theresa brauchte fast 20 Sekunden, aber dann knallte sie zornschnaubend dessen Arm auf den Tisch, so dass sogar ein Tischbein abbrach. ‘Wenn das die Gegner bei den Landesmeisterschaften sind, wie sind dann erst die Gegner, bei den Deutschen Meisterschaften in 4 Wochen?’ fragte sie sich. Sie musste unbedingt härter trainieren. Aber wie? Mehr als jetzt konnte sie eigentlich schon gar nicht mehr machen. Es war Ben, der sie aus der Krise brachte. „Hast du eigentlich schon mal getestet, wieviel Maximalkraft du hast? Du machst immer Übungen mit 12 bis 20 Wiederholungen. Probiere doch mal mehr Gewicht und dafür viel weniger Wiederholungen.“ Und dann fügte er listig an: „Weißt du, wo der Weltrekord im Gewichtheben liegt?“ Theresa wusste es nicht. Ben aber hatte sich informiert: „Es gibt 2 Arten von Gewichtheben: Reißen und Stoßen. Bei ersterem muss die Hantel horizontal vor deinen Beinen liegen. Du musst sie mit den Handflächen nach unten fassen und in einer einzigen Bewegung vom Boden zur Hochstrecke mit ausgestreckten und senkrecht stehenden Armen bringen, entweder mit einem Ausfallschritt oder Beugen beider Beine (Hocke). Du musst die Hantel in einem pausenlosen Bewegungsablauf am Körper entlang nach oben führen. Während des Versuches darf außer den Füßen kein anderer Körperteil den Boden berühren. Das gehobene Gewicht musst du in der endgültigen Position bei gestreckten Beinen, Füße auf gleicher Linie, und gestreckten Armen bewegungslos fixieren. Deine Handgelenke darfst du erst drehen, nachdem sich die Hantel über deinem Kopf befindet. Der Weltrekord liegt bei 213 kg.“ „Das sind knapp 100 kg weniger als das Gewicht, das ich mit der Langhantelstange immer beim Kniebeugen benutze. Aber da muss ich die Langhantel ja auch nicht vom Boden aufheben. Ich bepacke sie ja mit den Gewichten in Fast- Schulterhöhe. Also gut, das probiere ich mal.“ Theresa nahm die Langhantelstange vom Ständer und begann, Gewichte aufzuschieben. „Probiere es erstmal mit etwas weniger!“ riet ihr Ben, „du musst erst die Technik üben“. „Quatsch!“ sagte Theresa, „wenn ich mit einem Arm über einen Zentner locker curle, dann werde ich doch wohl mit zwei Armen die 4 Zentner schaffen, zumal ich die Arme gar nicht beugen brauche. Ich muss praktisch nur mit genug Schwung unter Beihilfe der Beine das Gewicht hochreißen. Und 200 kg oder so sind für meine Beine wirklich keine Kunst.“ Theresa stellte sich vor die Langhantelstange, die sie aber trotzdem erstmal nur so beladen hatte, dass sie 200 kg wog, also 13 kg unter Weltrekord, griff mit beiden Händen zu und riss sie bis über ihren Kopf. Sie hielt sie dort 10 Sekunden und ließ sie wieder hinunter. „Das macht Spaß!“, meinte sie. „Wo liegt nochmal schnell der Weltrekord? Bei 213 kg ? Das kann ich besser!“ Sie erhöhte das Gewicht auf 225 kg und schaffte das auch ohne Probleme. „Hey“, rief Ben, „du könntest jetzt Weltmeister sein, und zwar bei den Männern! Bei den Frauen liegt der Rekord sowieso nur bei 140 kg.“ „Ja, aber das hilft mir jetzt auch nicht; ich erhöhe noch einmal.“ Erst bei 260 kg bekam Theresa leichte Schwierigkeiten und sie beschloss, das später weiter zu trainieren. Sie ging zu den Kurzhanteln und wollte schon ihre üblichen Bizepscurls mit den 50-kg-Hanteln machen, denn der Biezps war für das bevorstehende Armdrücken der wichtigste Muskel, als Ben wieder dazwischen ging. „Wir wollten doch heute mal auf Maximalkraft trainieren“, sagte er, „kannst du nicht etwas schwerere Bizepsübungen machen? Hier mit diesen 50 kg schaffst du doch inzwischen 20 Wiederholungen!“ „Du hast recht“, meinte Theresa. Es passten jeweils 4 Scheiben an jede Seite einer Kurzhantelstange, so dass Theresa sich nun erst einmal zwei 60 kg-Hanteln baute. Oh ja, das war schon schwer, aber 12 Wiederholungen schaffte sie trotzdem. „Wenn du mehr als 8 Wiederholungen schaffst, ist das Gewicht zu leicht“, sagte Ben. „Okay“, meinte Theresea und erhöhte auf 70 kg. Und das war nun wirklich schwer. Einarmige Bizepscurls mit 70 kg, das schaffte wohl so schnell keiner. Gerade einmal 5 Wiederholungen brachte Theresa zustande. Sie zitterte am ganzen Körper, ihre Bizepsmuskeln brannten, ihre Venen an den Armen waren fast zum Zerplatzen geschwollen. Doch Ben kannte keine Gnade. Er ließ sie noch 3 weitere Sätze machen, zuletzt schaffte sie nur noch eine einzige Wiederholung und dann sagte er, dass er für die nächsten 4 Wochen bis zur Meisterschaft eine Steigerung auf 75 kg bei 6 Wiederholungen sehen wollte. Anderthalb Zentner pro Arm, das Fast-Doppelte seines eigenen Körpergewichts, das sollte doch wohl möglich sein. Es ging weiter zu den Trizeps-Langseil-Curls. Auch hier war etwas aufgerüstet worden, Theresa konnte heute mit ihren Trizeps mit 150 kg-Langseil-Curls trainieren. Auch das war schwerer als alles, was sie bisher gemacht hatte, aber sie schaffte trotzdem 11 Wiederholungen. Dann probierte sie es andersherum: Theresa stellte sich mit dem Rücken zu den Gewichten, ergriff die Metallstange und begann Trizeps-Curls über Kopf. Oh ja, das war richtig schwer! Bereits nach 4 Wiederholungen konnte sie nicht mehr. Ben erlaubte ihr um 10 kg zu reduzieren und damit schaffte sie dann 7 Wiederholungen, dann noch mal 6 und 4. Alles an ihren Oberarmen tat nun weh und als Ben den Umfang maß, waren es unglaubliche 69,9 cm. „ Na siehst Du“, sagte Ben, „bis zu den Meisterschaften sind es über 70 cm, dann kommt keiner auch nur annähernd mehr in deine Nähe diesbezüglich.“ Am nächsten Tag, zum Beintraining, hatte Ben schon wieder eine Überraschung auf Lager, die sie anspornen sollte. „Hast Du schon mal was von ‚Powerlifting’ gehört? Das ist so eine Art Kraftdreikampf, dazu gehören auch die Kniebeugen.“ Theresa hatte noch nicht davon gehört. Sie wollte gerade die Langhantelstange auf die Schulter nehmen, die sie mit Hantelscheiben im Gesamtgewicht von 330 kg beladen hatte, zusammen mit der Stange waren das 350 kg, und ihre 20 Wiederholungen beginnen. „Die allergrößte Belastung, die ein Powerlifter mal per solcher Kniebeuge bewegt hatte, waren 550 kg“, sagte Ben listig. „Selbstverständlich nicht 20 Mal, sondern nur ein Mal; aber Du wolltest doch jetzt auch mehr Gewicht mit weniger Wiederholungen machen!“ „Das stimmt“, bemerkte Theresa, „ aber 550 kg schaffe ich nie im Leben.“ „Na, ist schon klar“, munterte er sie geheimnisvoll grinsend auf, „aber wie viel schaffst Du mit, sagen wir mal 4 Wiederholungen?“ Oh, dieser Junge war gnadenlos. Theresa erhöhte das Gewicht auf 380 kg und schaffte damit 8 Wiederholungen. „Ein bisschen geht noch“, meinte Ben und Theresa legte noch einmal 20 kg drauf. Wie ihre Oberschenkel nun brannten bei jeder Bewegung! Fasziniert merkte sie, dass ihre Quadrizepsmuskeln anschwollen wie nie zuvor. Nach 4 Wiederholungen ging nichts mehr. Theresa schwitzte und konnte sich kaum noch auf dem Beinen halten. „Nicht schlecht“, meinte Ben. „Für den Anfang jedenfalls. Die beste weibliche Powerlifterin schaffte übrigens 387,5 kg. Du schafftst nur 12,5 kg mehr als diese Frau. Für den Rekord des Mannes aber fehlen dir noch 150 kg.“ Er machte eine Pause, weil er genau wusste, dass das wie ein rotes Tuch auf Theresa wirkte. Sie würde jetzt nicht aufhören zu trainieren, ehe sie nicht mehr als die 550 kg schaffte. Theresa schnaufte jetzt schon zornig, und nach der Beinbeugerübung ging sie gleich zur Beinpresse. Vor 8 Wochen hatte sie mit 505 kg trainiert, aber wieder ihre 20 Wiederholungen gemacht, jetzt erhöhte sie gleich auf 600 kg und schaffte immer noch 9 Wiederholungen. Erst bei 630 kg hatte sie sich einigermaßen abreagiert und brachte nur noch 4 Wiederholungen zustande. Dann kam Ben mit dem Bandmaß: 107 cm ! So ging es die 4 Wochen bis zu den Deutschen Meisterschaften weiter. Ben war unerbittlich, und es verging kein Tag, an dem Theresa nicht Muskelkater gehabt hätte. Aber Ben setzte sich durch. Zwei Tage vor den Deutschen Meisterschaften, also gut eine Woche, bevor das neue Schuljahr wieder begann, schaffte sie Kniebeugen mit der Langhantel mit 445 kg, bei den Bizeps- Kurzhantelcurls schaffte sie tatsächlich sogar 10 Wiederholungen mit 75 kg und beim Gewichtheben kam sie auf 285 kg, 72 kg über dem offiziellen Weltrekord. Ihr Bizeps war nach dem Training auf 72,2 cm angeschwollen, ihre Beine auf 108,3 cm. Sie wog nun 246 kg, 15 kg Muskeln waren noch einmal in den letzten 4 Wochen dazugekommen, und sie war auch wieder gewachsen. Allein in den letzten 4 Wochen war sie 4 cm größer geworden, seit Beginn der Sommerferien waren es ungefähr 8 cm. „Mann, Theresa,“ sagte Ben, „du bist mit deinen 2,14 m nun schon 62 cm größer als ich." Sie gingen zusammen nach Haus, jedenfalls ein Stück des Wegs, und als sie sich verabschiedeten, stand er vor Theresa, die mit ihren geliebten Ankle Boots - die allerdings arg drückten, weil sie ihr schon wieder zu klein waren - sogar über 2,25 m groß war und somit mehr als 73 cm vor ihm aufragte. Er ging ihr so nicht einmal mehr bis zum untersten Brustkorbrand: "Ich liebe dich!“ sagte er plötzlich. Theresa spürte plötzlich ihr Herz klopfen. Sie beugte sich hinunter, nahm Ben auf ihren rechten Arm und hob ihn auf Gesichtshöhe. Sie spürte, dass sie ganz rot geworden war und das lag ganz bestimmt nicht an den lächerlichen 40 kg, die sie nun mit ihrem rechten Arm halten musste. Auch Ben war rot geworden. Dann griff er plötzlich nach ihrem Hals, zog sich heran und küsste sie. Und Theresa küsste auch. 'Geh'n wir zu mir oder geh'n wir zu dir?' dachten beide. Aber keiner wagte es auszusprechen und so verflog dieser wundersame Moment wieder. Aber ab nun war alles etwas anders als vorher. Dann aber war der Tag der Deutschen Meisterschaft und beide waren ganz aufgeregt. Wie würde es werden? Würde jemand Theresas Spitzenreiterposition gefährden? Aber alle Aufregung war umsonst. Theresas Gegner sahen nicht anders aus als bei den Landesmeisterschaften. Alle waren 20 bis 30 cm kleiner als sie und über 63 cm Bizeps brachte auch keiner auf. Und der, dem diese 63 cm gehörten, war 1,90 m groß, also 24 cm kleiner als Theresa. Bezogen auf seine Größe waren das 33,1 %. Theresas 72,2 cm Armumfang war, bezogen auf ihre 2,14 m Größe, aber 33,7 %, mehr als ein halbes Prozent mehr. Theresa hatte sich extra neben ihren Jeans und den 10 cm- Schuhen ein schulterfreies Top mit tiefem Ausschnitt angezogen, so dass auch ihre 81 cm breiten Schultern und die mächtigen Wülste der Delta-Muskeln und die gewaltig nach vorn gewölbten Brustmuskeln gut zur Geltung kamen. sie hoffte, so jeden Gegner sofort zu entmutigen. Und tatsächlich war dieser Junge, der ihr Endgegner war, richtig etwas zurückgezuckt, als sie sich vor Wettkampfbeginn begrüßten und die Hände gaben und er sah, dass er ihr trotz seiner 1,90 m Größe nur bis zum Kinn ging. Ihre 11,5-cm-Absätze konnte er nicht sehen, die Hosenbeine verdeckten sie vollkommen, und zwar ganz absichtlich. Also, für Theresa lief alles gut, sie musste dieses Mal nicht so zornentbrannt nach Hause gehen. -Fortsetzung folgt- Anmerkungen, Hinweise und Kritiken bitte an „Kasimir (at) onlinehome.de“ [ (at) = @] Danke für die bisherigen E-Mails.