Episode im Regen by mattmuscle A story about a man who meets a girl in the rain and about a girl who is proud to display her muscles to him. © by mattmuscle 2002 Es war am Tag jenes großen Sommergewitters, als das Wasser stundenlang wie in einem Block vom Himmel fiel, jede Menge Keller volliefen und überall ganze Hänge und Uferböschungen abrutschten. Und genau an dem Tag hatte ich wegen dieses Wetters mein eigenes kleines Problem. Aber das mündete schließlich in etwas – nun, aber der Reihe nach. An diesem Tag morgens erfuhr ich zu meiner Freude, dass meine schwere Eichen-Kommode fertig war. Die hatte ich im Sperrmüll entdeckt und sie einer Fachwerkstatt zum Überarbeiten gegeben. Jetzt konnte ich das Ding abholen. In der Werkstatt luden mir zwei der Schreiner mit viel »Hauruck« die Kommode auf die Ladefläche des geliehenen Pick-ups, packten rundum alte Lumpen und zurrten es darüber mit Spanngurten fest. Ehe ich losfuhr, wollte ich aber noch meinen Bruder anrufen – der hatte wie ich Urlaub, war vorgewarnt und wusste, dass er mir helfen sollte, das Ding in meine Wohnung zu bekommen. Aber ich erreichte nur die Mail- Box – wie üblich. Ich quatschte ihm etwas drauf und führ los, im Vertrauen darauf, dass er sich in seiner zuverlässigen Art rechtzeitig bei mir zu Hause einfinden werde. Während ich gemütlich vor mich hingondelte und die Fahrt in der alten Ami-Schüssel genoss, merkte ich zuerst nicht, wie sich das Wetter änderte. Hatte am Morgen die Sonne von einem azurblauen Himmel geschienen, so prangten dort jetzt Wolken. Und die verdichteten sich immer mehr, nahmen eine graue und schließlich eine tiefdunkle Anthrazitfarbe an, wie schwarze Tusche, die in einem Glas mit etwas Wasser verläuft. »Hui«, dachte ich, »hoffentlich packe ich das rechtzeitig. Aber mein liebes Brüderlein wird ja schon da sein.« Genau das war er nicht. Als ich in meine Straße einbog, sah ich keine Spur von ihm oder seinem Auto. Da spürte ich, wie mein Handy in der Brusttasche vibrierte. Es zücken und auf Empfang drücken, war eins. Mein Bruder sagte mit tausend Entschuldigungen ab, weil er unversehens unserem alten Lieblingsonkel helfen musste. Das ging vor, klar. Ich fluchte. Ich hatte keine Garage. Und allein konnte ich die Kommode nicht wegschaffen. Mit einem Blick auf den Himmel holte ich eine Abdeckplane aus der Wohnung. Aber kaum hatte ich die Plane rundherum festgestopft und war vom Auto herabgeklettert, um die auf dem Beifahrersitz bereitgelegte Schnur sowie die Schere zu holen, als es auch schon in der Straße zu pfeifen, zu stürmen und zu orgeln begann --- eine Sturmböe erwischte eine lose Ecke des dünnen Nylonzeugs, lüftete es an, glitt drunter und riss es hoch. Und ehe ich reagieren konnte, flog die Plane über den Pick-up weg, über die Uferböschung und landete im Fluss. Als wäre das nicht genug, spürte ich genau jetzt, wie mir dicke, fette Regentropfen ins Genick und auf die Arme klatschten – noch waren es nur ein paar. Ich sprang auf den Pick-up und versuchte verzweifelt, die Kommode herunterzulassen. Aber selbst wenn mir das geglückt wäre, hätte es nichts genutzt. Denn meine Wohnung liegt oben in einem recht isoliert stehenden Mietshaus am Steilhang – vierundachtzig Stufen von der Stelle entfernt, wo ich jetzt stand. Da hörte ich es hinter mir scheppern. Und dann fragte eine Stimme: »Kann ich Ihnen damit helfen?« Ich drehte mich um. Da stand ein Mädchen, mit einem Radlerhelm auf dem Kopf und einer weiten Radfahrerjacke am Körper. Die Beine steckten in einer wadenlangen, engen, schwarzen Sporthose. Und ihr grünes Mountain-Bike hatte für das Scheppern gesorgt. Da fragte sie wieder: »Soll ich Ihnen helfen mit ihrem Möbel?« Ich winkte ab: »Ach lassen Sie mal, das geht schon. Aber danke für das Angebot.« Denn was wollte sie schon groß ausrichten? Sie war vielleicht achtzehn Jahre alt und um 1,65 Meter groß, ein »süßes Dingelchen«, wie mein Opa mit seiner trockenen Art dazu gesagt hätte. Das war ja gut gemeint, aber die ganzen Stufen hoch, und nachher tat sie sich noch etwas bei der Wuchterei ... Sie erriet meine Gedanken: »Ich würde nicht warten. Das fängt gleich an zu schütten, und dann wird ihr schönes Sideboard nass. Wo soll's denn hin?« Ich deutete nach oben, trotz meines Frustes leicht grinsend. »Das«, sagte sie, »ist tatsächlich ein Problem. Kommen Sie, ich packe an. Es fängt doch an!« Tatsächlich wurde der Regen stärker, auch begann es in der Ferne zu blitzen, und jetzt rollte auch der Donner durchs Flusstal. Ich zuckte mit den Schultern, reichte ihr die für meinen Bruder bestimmten Handschuhe und sagte: »Schieben Sie Ihr Rad in die Einfahrt, ja genau --- - Und jetzt mal runter auf die Strasse.« Das ging überraschend leicht. Vielleicht war das Möbel ja doch nicht so schwer, sondern bloß sperrig – da könnte das ja noch klappen ... Gedacht, gesagt: »Junge Frau, heben Sie bitte vorn an. Greifen Sie unten drunter. So, ja. Ich geh nach hinten, ich bin ja länger. Und langsam gehen, damit wir nicht stolpern.« Nachdem ich die Kommode hinten angepackt hatte, setzten wir uns in Bewegung. Die ersten zehn Schritte gingen gut, auch wenn das Gewicht auf Bauch, Brust und Oberschenkel drückte. Ich blickte nach vorn, zu meiner Helferin. Die nahm vorsichtig eine Stufe nach der anderen. Also tat ich es ihr gleich. Und jetzt, ganz allmählich, spürte ich das Gewicht richtig: Die Unterkante der Seitenwand drückten durch das Leder der Handschuhe in meine Finger. Und in der Vorderseite meiner Armen begann es zu ziehen. Ich spürte, wie der Schweiß ausbrach. Wie es dem Mädchen ging, sah ich von hinten nicht. Nach der Hälfte der Treppenstufen brannten meine Arme kräftig, außerdem zog und spannte es in meinen Waden. Und als wir ungefähr drei Viertel der Strecke absolviert hatten, standen meine Arme in Flammen, meine Waden zitterten, so kam es mir jedenfalls vor. Und dann rollte eine dicke Schweißperle über die Stirn ins Auge und brannte auch. Unwillkürlich versuchte ich, sie wegzuzwinkern. »Wie muss es da erst der Kleinen gehen,« durchzuckte es mich, »das kannst du doch nicht machen.« Also gab ich das Kommando: »Absetzen!« Gesagt, getan. Ich stand da und befreit von dem Druck des Eichenmöbels füllte ich meine Lungen tief mit Luft, während ich mir erst den linken, dann den rechten Arm knetete. Da schaute ich auf das Mädchen. Schöne Augen und unter dem Helm eine Strähne rotbraunes Haar. »Eigentlich ein niedlicher Käfer«, dachte ich, »die ist bestimmt ein rasanter Feger, so wie die guckt. Aber«, schalt ich mich innerlich, »die ist ja vielleicht mal halb so alt wie du. Höchstens.« Und ich wunderte mich, wieso sie so ruhig da stand. Taten ihr denn die Arme nicht weh? Während ich knetete, dehnte und streckte, stand sie einfach bloß da und machte --- nichts. Aber das stimmte nicht so ganz. Sie lächelte, so mit einem Mundwinkel und nur ganz leicht. Und in ihren Augen funkelte es. Doch dann endete dieser magische Moment – denn jetzt stolperte irgendjemand oben im Himmel über den großen Wasserkübel und kippte ihn um. Genau über meiner Wohnung, über der Treppe und über uns beiden. Sie reagierte als erste: »Los, anpacken!« Und während das Wasser auf uns herunterprasselte, hetzten wir die Treppe hinauf, bogen auf dem – Gott sei dank sehr breit angelegten – Podest vor meiner Türe nach rechts ab. Und die hatte ich offen gelassen, als ich die Plane geholt hatte – ein leichter Schubs von ihrem Schuh und wir waren drin, gerade rechtzeitig, ehe der Wolkenbruch so richtig hernieder ging. Ich verlor keine Zeit, griff mir eine bereitgestellte Rolle Küchenkrepp, riss ein paar Blätter ab und warf ihr die Rolle zu. Dann wischten wir schleunigst, gründlich und wortlos die Kommode ab, die glücklicherweise durch den Regen keinen Schaden genommen hatte. Dann standen wir einen Moment da und lauschten dem Sturm. Ich sagte: »Danke, das war aber wirklich Rettung in der Not. Ich weiß gar nicht, wie ich mich da bedanken soll.« Sie zuckte verlegen mit der Achsel: »Ach, das war selbstverständlich. Aber wenn Sie einen Schluck Wasser oder Saft hätten? Ich bin durstig.« »Sollen Sie haben, gar kein Thema. Aber so schick ich Sie aber nicht raus, junge Frau. Sie bleiben hier, bis es aufhört zu schütten. Und wenn Sie wollen, dann mache ich uns einen großen Salat und ein paar Brote. Ich hab frisches Bauernbrot hier und Tomaten, Olivenöl, Mozzarella, Balsamico und Basilikum.« Sie meinte: »Gehen Sie vorher und ziehen Sie sich um, sie sind ja bis aufs Fell nass.« Da merkte ich erst, dass ich völlig aufgeweicht war. Mein dünnes, weißes T-Shirt klebte mir so am Leib, dass man sogar die Haare auf meiner Brust darunter schimmern sah. Ich entgegnete: »Und Sie?« Sie antwortete: »Das Zeug hier ist ziemlich wasserdicht. Aber wenn Sie ein Handtuch hätten, für mein Gesicht und die Haare ... Ich ging einen Schritt rückwärts und langte ihr von dem Regel neben der Badezimmertür ein Handtuch herunter. Sie setzte den Helm ab, schüttelte ihre schulterlangen Haare aus und begann sie abzurubbeln. Da ging ich ins Bad. Und während ich die Kleidung wechselte, rief ich ihr zu: »Gehen sie doch ins Wohnzimmer. Zwote Tür. Saft und Sprudel ist in der Küche, direkt daneben.« Ich rieb mich gründlich ab; zwischendurch warf ich einen Blick in den vom Vermieter an die Tür geschraubten, großen Spiegel. »Na,« dachte ich, »geht doch. So mit den strubbeligen Haaren sieht das direkt verwegen aus. Und es passt zu deinem Body.« Ich trat einen Schritt zurück, so dass ich mich bis zu den Knien sehen konnte. Ich sah einen Mann, nicht mehr ganz jung, recht groß, mit Haaren auf der Brust, und halbwegs flachem Bauch. Ich atmete ein und spannte Bauch und Brust, reckte die Schultern: »Nicht schlecht, bis auf die dünneren Haare fast wie Tom Selleck in Magnum,« überlegte ich, »der hat immer die jungen Puppen gekriegt, so wie das Mädchen da draußen! Was sie wohl sagen würde, wenn sie mich so sieht?« Und dann drehte ich die Hüften etwas, so dass der Oberkörper schmaler wirkte – und merkte, wie ich daran dachte, jetzt so raus zu gehen, nur in der kurzen, schwarzen Microfaser-Unterhose, und ich spürte, wie ich bei dem Gedanken daran eine Erektion bekam. Und was für eine! Als ich in den Spiegel schaute, sah ich, wie sich mein Horn in dem seidigen Stoff verlangend nach vorn wölbte ... »Du Depp«, schalt ich mich erneut, »das Mädel ist zu jung für dich. Und wer weiß, ob du ihr Typ bist? Die ist doch noch grün! Und wer weiß, wie sie unter ihrer Radlerjacke aussieht? Vielleicht törnt das ja nur ab?« Und entschlossen streifte ich ein paar leichte Bundfaltenhosen über und schlüpfte in ein schwarzes T-Shirt, aber wieder ein enges – ganz konnte ich es mir dann doch nicht verkneifen. Zumal ich zwar keine Superhelden-Arme habe, aber auch nicht ganz schwächlich bin. »Wenigstens ein bisschen angeben und den Mann von Welt spielen«, dachte ich und ging hinüber ins Wohnzimmer. Sie saß da auf einer Ecke der Couch, blätterte in einem Bildband über Arizona, ein großes Glas mit Apfelsaftschorle vor sich und netterweise auch gleich für mich eins eingeschenkt. Ihre Regenjacke hatte sie abgelegt. Darunter trug sie ein weites, schwarzes Teil – ein anderes Wort dafür fällt mir nicht ein – das ihr bis zu den Hüften reichte und an den Handgelenken in einen weiten Schlag auslief. Da konnte man gar nichts erkennen, wie ich leicht enttäuscht wahrnahm, als ich mich ihr gegenüber in den Sessel sinken ließ. Sie legte das Buch weg und hob ihr Glas. »Prost.« Ich hob meines ebenfalls an und sagte auch »Prost. Und noch mal danke!« Wir tranken. Dann schwiegen wir einen Moment lang. Ich schaute ihr zu, wie sich in meinem chaotischen Wohnzimmer umschaute, mit den Kinoplakaten an den Wänden – jedenfalls dort, wo die Bücherregale Platz gelassen hatten. „Haben Sie die alle gelesen?«, fragte sie, erst ihren Kopf und dann ihren Blick zu mir wendend. Und während ich wieder dachte: »Schöne Augen hat sie«, antwortete ich: »Zum großen Teil, nicht alle ganz. In meinem Beruf brauche ich Bücher als Nachschlagewerke. Das heißt, man liest erst dann darin, wenn ein Thema ansteht. Vorher nicht. Und dann liest man auch nur so lange darin, bis man gefunden hat, was man sucht.« Sie dachte einen Moment lang darüber nach. Einen Moment Stille – das heißt hier drin, draußen tobten, pfiffen und jaulten tausend Windsbräute und rüttelten am Haus. Dann schaute sie mich an. Der Blick ging mir durch, vom Gehirn bis in die Leibesmitte. Um mich nicht zu verraten, schlug ich scheinbar entspannt die Beine übereinander. Ich blickte zurück. Sie lächelte wieder ganz leicht, und wieder funkelten ihre Augen ein ganz klein bisschen verwegen. Um die Verlegenheitspause zu überbrücken, sagte ich: »Na, wie wäre es denn noch mit dem Salat? Keine Lust auf Tomaten und Mozzarella?« Sie stand auf und ging wieder zu den Bücherregalen hinüber. Sie ging langsam daran vorbei, schaute auf die Buchrücken, streifte mit der Kuppe des Zeigefingers entlang. Ich schaute ihr zu. Viel zu sehen war wegen dieses weiten kittelartigen Gewands nicht von ihr, außer dass ihre rotbraunen Haare hübsch mit dem Schwarz der Kleidung kontrastierte. Sie drehte um und sah mich von meiner Schorle trinken. „So viele Bücher,« sagte sie, »nein, essen will ich jetzt nichts.« Dann setzte sie sich hin, ließ sich aber nicht in die Polster hineinfallen. Statt dessen ergriff sie mit beiden Händen überkreuz den Saum ihres Pullovers, hob ihn mit einem »Puh, ist mir warm« über den Kopf und streifte ihn ab. Ich saß da und glotzte. Denn darunter trug sie ein himmelblaues, ärmelloses Spandex-Teil, das an ihrer Haut klebte wie auflackiert. Und tatsächlich war ihr warm, wie die dunkleren Partien des Shirts zeigten – keine Wunder, sie hatte wohl unter Fahrradjacke und Kittel ordentlich geschwitzte, als wir die Kommode hochgeschleppt hatten. Als ich sie mir näher ansah, wünschte ich mir nichts sehnlicher, als noch einmal um die Zwanzig zu sein. Unter dem Spandex wogten zwei jugendlich pralle Brüste, deren Warzen sich bei jeder Bewegung an dem hauchdünnen Stoff rieben. Ihre Taille war schlank, ihr Bauch wohl flach, ihre Haut schön und straff. Sie hatte wohl auch feste, ja recht kräftig scheinende Arme für ein Mädchen und noch dazu ein so junges. Ich schluckte. Das war ja ein Prachtstück, so schön! Und dann tat sie etwas, das den ganzen Abend verändern sollte: Sie griff nach ihrem Glas. Nämlich genau jetzt fiel mein Blick auf ihre Hand und ihren Arm. Eine kräftige Hand. Und ein kräftiger Arm. Sie hatte nicht wie viele Mädchen dünne Handgelenke und zierliche Unterarme mit sehr wenig Muskelfleisch. Nein, ihr Unterarm war stark, die Muskeln spielten unter der Haut, und es zogen sich sogar einige Adern darüber. Mein Blick wanderte hoch zu ihrem Oberarm. Auch da war alles fest, straff und dick. Mehr sah ich in diesem kurzen Augenblick nicht. Denn nun hatte ihre Hand den Mund erreicht, und sie trank. Ich saß da, versuchte möglichst gleichgültig dreinzuschauen. »Das gibt's ja nicht«, dachte ich, »das ist ja nicht nur ein richtig schnuckeliges Mädchen, sondern auch noch ein Muskelpaket!« Denn meine Vorliebe für starke Frauen war mein Geheimnis. Ich mochte Mädels mit Muckis schon von klein auf. Seit meiner Pubertät wurde ich so verrückt wie der Hund in der Pfanne, wenn ich irgendwo eine Frau sah, die mal eben beim Anspannen des Arms einen prachtvollen Bizeps präsentierte und die gut entwickelte Bauchmuskeln und stramme Waden hatte. Aber weil ich ja nun sehr viel älter war als sie, wollte ich mir doch nicht die Blöße geben und starren wie ein Teenager, der noch nie eine Frau als Frau angesehen hat. Daher mein Bemühen um einen möglichst ruhigen, nichtssagenden Gesichtsausdruck. Dann trank auch ich – verschluckte mich aber, als ich ihre nächste Aktion sah: Sie hob beide Hände an ihren Hinterkopf und wuschelte sich durch die Haare, kämmte sie mit den Fingern durch. Dabei winkelte sie natürlich ihre Arme an. Und bei der Bewegung spannten und entspannten sich ein Paar große, definierte Bizeps-Muskeln, die angesichts ihrer eher zierlichen Erscheinung schier riesig wirkten! Und wie ich da näher hinschaute, sah ich auch, wie sich durch das Hochheben der Arme ihre Rückenmuskeln auf einmal dramatisch nach außen wölbten – was war denn das? Ich war jedenfalls heilfroh, dass ich die Bundfaltenhose trug und die Beine gekreuzt hatte. Denn dadurch bauschte sich der Stoff in meinem Schritt nach oben und verbarg, was darunter steif wie ein Pfahl in die Höhe ragte. »Wie gut«, dachte ich, »dass der da unten keine Töne von sich geben kann – sonst würde er ächzen und japsen!« All das geschah natürlich im Bruchteil einer Minute; so etwas hinzuschreiben dauert ja immer länger, als es in Wirklichkeit an Zeit beansprucht. Jedenfalls zuckten ihre gewaltigen, ausgeprägten Oberarmmuskeln noch ein paar mal höchst eindrucksvoll auf und ab, ehe sie ihre Arme senkte, die Hände in den Schoß legte und ihren Kopf ein-, zweimal hin und her schüttelte, dass die rotbraunen Haare nur so flogen. »Puh«, sagte sie wieder, »jetzt sind sie einigermaßen trocken«. Ich hatte mich zwar noch nicht wieder gefasst, versuchte aber, meine Stimme mit möglichst souverän und überlegen klingen zu lassen: »Wenn Sie wollen, kann ich Ihnen einen Fön geben. Der freut sich bestimmt, wenn er mal was zu tun bekommt. Bei meinen paar Zauseln reicht ja das Handtuch.« Denn so wie es in den Genen meiner Familie lag, dass ihre Söhne zu langen Lackeln heranwuchsen, so lag es auch in ihrem Erbgut, dass ihre Haare sich spätestens mit Erreichen des dreißigsten Lebensjahres auf die Flucht begaben. Sie lachte. »Na, so schlimm ist es ja noch nicht. Sie haben sich ja doch einigermaßen gehalten, würde ich meinen.« »Danke«, sagte ich, »das geht mir altem Knorz runter wie Öl. Apropos Öl – ich kann Sie also nicht zu etwas Salat überreden? So, wie das stürmt, werden Sie wohl noch länger hier sitzen.« »Nein«, entgegnete sie, hob ihren Arm quer über den Kopf und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Und wider tanzte ihr Bizeps aufreizend auf und ab. »Ich bin satt, ich habe vor einer Stunde gut gegessen. Machen Sie sich wegen mir bloß keine Umstände.« Sie stand auf, ging ein, zwei Schritte in den Raum hinein, so dass ich ihre Rückfront sehen konnte. Und ohne das hinderliche Kittelhemd sah ich, dass sie tatsächlich einen gut proportionierten Rücken besaß – über einer schmalen Taille verbreiterte er sich V-förmig nach oben. Sie hatte auch breite Schultern. Aber sie wirkte durch und durch feminin, jede ihrer Gesten und Bewegungen strahlte Weiblichkeit aus – nicht zuletzt ihr runder, knackiger Popo, den man in seiner wie Seide wirkenden Umhüllung nun in aller Vollkommenheit sah. »Aber« sagte sie, und blickte aus dem Fenster, »es ist halt schade, dass ich jetzt nicht zu meinem Training komme. Und außerdem werde ich hier in dem warmen Zimmer ganz schläfrig!« Sprach's und streckte einen Arm zur Seite aus, während sie den anderen anwinkelte, wie jemand, der sich nach dem Aufstehen räkelt. Dabei sah ich nun auch ihren halbrund nach oben ragenden Bizeps von hinten und erkannte an dem ausgestreckten Arm den hufeisenförmig ausgeprägten Trizeps. Genau in dem Moment drehte sie sich abrupt um – ehe ich meine Glotzaugen wieder auf Normalsicht justiert hatte. Ihre Augen funkelten jetzt erst recht, nicht nur durchtrieben – es tanzten lauter kleine Teufelchen darin. Und nun sagte sie etwas, das den ganzen Abend ändern sollte: »Entschuldigen Sie, wenn ich das so gradraus sage. Aber für so einen Bücherwurm aber sind sie noch ganz gut zusammen. Ich hätte immer gedacht, das wären alles so kleine, blasse, dürre Wichtelmänner mit weißen Haaren und einer großen Brille.« Ich lachte über ihre drollige Formulierung: »Na ja, ganz so schlimm ist das bestimmt nicht. Aber ich mach ein bisschen Sport. Freiübungen, regelmäßig Schwimmen, aber alles in Maßen. Warum fragen Sie?« »Ja«, sagte sie und dehnte das Wort ganz lange, »das können Sie sich nicht denken?« Und ehe ich eine Antwort geben konnte, beugte sie sich zu mir herunter: »Ich treibe auch viel Sport. Bodybuilding, seit ich vierzehn Jahre alt bin. Jetzt bin ich achtzehn. Ich glaube, man sieht ganz deutlich, was sich da in den vier Jahren getan hat. Oder?« Sprach's und winkelte ihren Arm an, so dass der Bizeps hoch vor meinen Augen aufragte! Ich schluckte. Vorbei war es mit meiner Souveränität. Von wegen Mann von Welt – jetzt wollte ich nur diese muskulöse junge Frau, diesen so süß wirkenden Teenager anfassen und spüren, dieses Mädel, das so souverän mit ihren Muskeln und ihrer Power umging. Ich schluckte. Und als würde sie meine Gedanken lesen, forderte sie mich auf: »Anfassen erlaubt. Nur keine Hemmungen!« Ich tat, was sie sagte. Sachte legte ich meine Finger auf den halbkugelig aufragenden Muskel – und zuckte zurück. Donnerwetter, war der aber mal hart und fest! Ich wollte es kaum glauben und langte noch mal hin. Da hauchte sie ganz leise: »Passen Sie mal auf«. Sie hob und senkte ihren Unterarm ab, und ich spürte, wie der Muskel unter der Bewegung arbeitete. Dann spannte sie den angewinkelten Arm plötzlich an – ich hatte den Eindruck, auf Holz zu greifen, aber mit einer warmen, festen weiblichen Haut darüber. Und ehe ich es mir verkneifen konnte, fragte ich: »Ja, aber steckt denn da auch Kraft drin?« Da blickte sie zu mir herüber und sagte: »Wollen Sie's herausfinden?« Ich stockte. Blamieren wollte ich mich ja nicht – schließlich war sie doch nur ein junges Mädchen! Da sagte sie:»Na?« Ich lachte, jedenfalls versuchte ich es. Ich glaube, es hörte sich gekünstelt an. Und während jede Faser in meinem Inneren sagte: »Ja, nichts lieber als das!« hörte ich mich sagen: »Ach, ich glaub's auch so!« Sie hielt mir verlockend ihren Arm hin: »Wirklich? Sie müssen es ja wissen!« Und dann fügte sie hinzu: »Aber das glaube ich Ihnen nicht. Ich denke, Sie wollen unbedingt wissen, wie stark ich bin.« Mit diesen Worten sprang sie auf, ging um den Tisch herum. Sie kniete sich hin und setzte den Ellbogen des aufgestützten Armes auf die Platte und hielt mir die geöffnete Hand hin – Armdrücken. Als ich zögerte, sagte sie mit ihrem diabolischen Blick: »Na, Angst?« Da konnte ich nicht anders und nahm an. Wir verschränkten unsere Hände ineinander und justierten die Arme. Dann wollte ich anfangen, und diese Qual aus Lust und Peinlichkeit hinter mich bringen. Sie hob ihre andere Hand. »Eins noch. Wir drücken auch noch mit dem anderen Arm, ja?« Ich nickte gottergeben. »Gut,« sagte sie, »und der Sieger darf sich seinen Preis aussuchen, okay?« Das ging mir dann doch zu weit. Aber ehe ich etwas sagen konnte, sah ich in ihre Augen, dachte »Warum nicht?« und nickte wieder. »Gut«, sagte sie, »dann wollen wir mal.« Mit diesen Worten spannte sie ihren Arm an. Und ehe ich es mich versah, hatte sie mich schon fast bis zur Hälfte umgebogen! Mit Müh und Not gelang es mir, meinen Arm wieder in die Senkrechte zu bringen. »Ui«, sagte sie, »nicht schlecht, Herr Specht. Aber ob das reicht?« Ich gab alles. Es reichte nicht. Um es kurz zu machen: Nach einigem Hin und Her zwang sie mich mit unwiderstehlicher Power auf die Platte. Als ich zum Schluss einen Blick auf ihren Arm erhaschte, gab ich mich endgültig verloren: Prall und rund vibrierte er förmlich vor Energie und Power; ich hatte den Eindruck, er würde dabei noch wachsen. Und natürlich ging es mir mit links nicht besser. Nein, ganz im Gegenteil. Nach wenigen Sekunden hatte sich mich überwunden. »So«, sagte sie, »dem Sieger gehört die Beute. So sagt man doch, oder?« Ich fühlte die Scham der Blamage und protestierte: »Na, ich weiß nicht. Ich denke, das gilt nicht. Sie haben beim ersten mal unfair gehandelt und mich überrumpelt und ... « Da hörte ich auf. Ihre Augen lachten: »Also, ich habe gewonnen, richtig?« »Ja«, sagte ich leise. „Dann bin ich also stärker als Sie?« Wieder sagte ich ja. Da entgegnete sie: »Ich will, dass du mich verwöhnst. Das ist mein Preis.« Hätte ich nicht gekniet, hätte mich das garantiert umgehauen! Sie beugte sich über den Tisch und sagte: »Und ich will, dass du meinen starken Muskeln schmeichelst, dass du sie bewunderst!« Ehe ich mich versah, rutschte mir die Antwort raus: »Das mache ich gerne!« Sie lachte. „Ich weiß«, sagte sie, »du hast deine Augen gar nicht von mir wenden können, seit wir uns da unten an dem amerikanischen Laster angeguckt haben. Das hab ich schon gemerkt. Außerdem magst du Frauen mit dicken Muckis, stimmt's? Ich habe nämlich gleich fünf Bildbände in deinem Regal gefunden. Die waren bestimmt nicht billig. Also, habe ich recht?« Ich nickte. Sie stand auf. »Ich habe mich eben umgeschaut und deine Hanteln gesehen. Kannst du mir mal die beiden schweren Kurzhanteln bringen? Ja?« Ich war baff. Die Dinger wogen immerhin pro Stück fünfzehn Kilogramm! Kaum lagen die Hanteln parat, schickte sie mich wieder los: »Ach, von wegen Salat – bring doch mal dein Öl!« Auch das tat ich und nahm wieder Platz auf der Couch – und ehe ich reagieren konnte, setzte sie sich auf meinen Schoß und begann zu curlen! Sie hauchte: »Hey, sitz nicht so rum! Du solltest mich motivieren!« Heiser entgegnete ich: »Ja, wie ...« Da lachte sie zwischen zwei Wiederholungen: »Du hast doch Hände, oder? Und das Öl. Und reden kannst du auch!« Also begann ich ihre Arme zu berühren und zu streicheln, während sie unermüdlich die Hanteln hob und senkte. Dann nahm ich das Öl, schüttete mir etwas in die Hände und begann Arme, Schultern und Rücken damit einzureiben – ganz langsam und genüsslich. Und jetzt sagte ich, was ich die ganze Zeit gedacht hatte, und mich nicht getraut hatte, zu sagen: »Ich habe noch nie ein Mädchen mit so starken und harten Armen gesehen. Ich könnte den ganzen Tag deine Bizeps-Muskeln streicheln und berühren. Die sind so fest. Und – he, werden die jetzt dicker?« Der rote Kopf vor mir nickte: »Ja, das ist der Pump-Effekt, da werden die Arme auch noch härter. So jetzt hilf mir mal für noch fünf Wiederholungen.« Ganz sachte unterstützte ich ihre Unterarme, wenn die Gewichte hochkamen. Dabei betastete ich auch dort das Fleisch, über das sich jetzt viele Adern zogen. Die traten unter der Belastung hervor. Ich war im siebten Himmel! Das Ganze wiederholte sie noch für ein paar Sätze. Dann stand sie auf, blieb zwischen meinen Knien stehen und hob die Arme an: »Na, was meinst du?« Ich sagte nichts. Statt dessen fuhr ich mit meinen Fingern nun von vorn unten über ihre Muskelpakete, die sich jetzt stahlhart anfühlten. Stahlhart war auch etwas anderes – zumal ich jetzt ihre Brüste vor mir hatte und ihren angenehmen Körpergeruch wahrnahm. Sie sah auf mich herab: »Erregt dich das? Würdest du jetzt gerne mit mir Spaß haben?« Und mit einer raschen Bewegung streifte sie ihr Shirt ab, so dass ihre Brüste ins Freie wippten. Und wie ihre Brustwarzen zeigten, ging es ihr genauso wie mir. Da sagte sie: »Na, dann zieh mir den Rest auch noch aus – aber knie dich dafür hin!« Zuerst streifte ich ihr die Schuhe ab, die Söckchen, dann kam die schwarze Elastan-Hose an die Reihe. Darunter trug sie ein Nichts von einem Seidenslip – einen Tanga. Und da sich mein Blick auf der gleichen Höhe wie ihre Scham befand, sah ich auch, wie eng der anlag. Ganz sachte streifte ich ihr das Höschen ab, schnippte vorsichtig mit dem Finger gegen ihre Weiblichkeit und streifte mit dem Fingernagel am Spalt entlang. Sie zuckte. »Öl mich ein –von oben bis unten! Lass dir aber Zeit!« Das brauchte sie mir nicht zweimal zu sagen. Ich rieb, massierte, walkte, verteilte, knetete – ihre straffen Waden, ihre Oberschenkel, deren Muskeln sich fast dramatisch nach außen wölbten, ihren festen runden Prachtpopo, ihre Bauchmuskeln vom Typ »Sixpack«, ihre Arme und natürlich ihren wunderschönen Busen, für den ich mir viel Zeit nahm. Und ihre Weiblichkeit ... Denn das war ja mein Vorteil. Ich war (und bin) ja ganz bestimmt nicht der größte Liebhaber aller Zeiten, ich bin nicht Don Juan de Marcos und sehe nicht aus wie Johnny Depp. Aber anders als die jungen Kerle weiß ich ja, dass bei alledem nicht Schnelligkeit, sondern Zeit der entscheidende Faktor ist und dass das größte Sexualorgan nicht unten sitzt, sondern oben: im Kopf nämlich. Und so spürte ich, wie sie sich unter der langsamen Massage mehr und mehr zu entspannen schien, wie sie das Vorspiel genoss und auf Touren kam. Und dann ließ ich meine Hosen fallen und die Unterhose und tat genau das, was sich jetzt jeder denkt. mattmuscle (August 2002) (Ideen für eine Story? 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