Klub der Loewinnen Teil 2 von Spectator2 Propertius@web.de Author’s Note: Leider habe ich beim ersten Teil vergessen, meinen Namen und meine Mailadresse davorzusetzen. Es geht weiterhin um Malú und ihre Freundinnen. Carlos bleibt nicht der einzige Junge, der die Veraenderungen seiner Schwester ertragen muss. ------------------------------------------------------------------------------- ------------------------------------------------ „Es sind immer fünf oder sechs Jungs“, berichtete Lea. „Sie treffen sich zum Saufen in der Au, vielleicht dreihundert Meter flussabwärts vom Fußballplatz. Ich kenn einige Mädels, die sich dort zu Fuß oder mit dem Rad nicht mehr vorbeitrauen, weil sie jedes Mal angemacht und sogar angegrabscht werden.“ „Ein Grund mehr!“, meinte Laura. „Da braucht’s wen, der für Ordnung sorgt.“ „Deiner Meinung, aber wir haben’s mindestens mit fünf Gegnern zu tun. Wir brauchen einen Plan.“ „Ich fahr in nächster Zeit öfter mal mit dem Roller vorbei; ist zwar verboten, machen aber einige, sodass es kaum auffällt. Vielleicht fällt mir was ein.“ „Gute Idee! – Und jetzt: Wie üblich!“ Lea hatte während der Kämpfe gefilmt und sich auch selbst von Laura oder Lisa filmen lassen. Nun schauten die Mädchen gemeinsam ihre Kämpfe an und kommentierten sie. „Hier!“ sie stoppte an der Stelle, an der Malú Laura traf und diese stürzte. „Malú, gute Beinarbeit, auch gut getäuscht.“ „Ge…Entschuldigung?“ „Ich glaube, am besten ist, du trittst erst mit links, dann aber mit rechts voll zu. Du bist schnell und du hast starke Beine, stärkere, als dir jemand zutrauen würde.“ „Stimmt. Ich zum Beispiel nicht.“ „Genau, Laura, und deshalb müssen wir uns auch gut vorbereiten. Dein und mein erster Schlag oder Tritt müssen sitzen, wenn das wirklich sechs Typen sind. Und natürlich, auch wir beide müssen immer aufpassen, was der Gegner macht. – Und, Malú, wir müssen dir ein paar Würfe beibringen. Sobald jemand nahe an dir dran ist, hast du schlechte Karten.“ Sie zeigte ihr als Beweis eine Szene aus dem Kampf gegen Lisa. „Den Wurf hättest du verhindern können, was heißt ‚können‘, müssen, Malú!“ Sie zeigte anschließend eine Szene, wie Laura auf den gleichen Angriff reagiert hatte.  „Beim nächsten Mal zeig ich dir den“, versprach Laura. „Etwas anderes: Was macht ihr heute Abend?“, wollte Lisa wissen. „Ich hab ne gute Cynthia Rothrock-DVD“, informierte Laura. „Acht Uhr?“ „Wir essen nicht bevor acht“, antwortete Malú. „Wie in Spanien.“ „Dann halb neun. Ich hol dich ab“, versprach Lea.   Tatsächlich wurde Malú der Besuch erlaubt. Laura wohnte noch weit komfortabler als Lea. Ihr Zimmer war geräumig und mit einem Doppelbett sowie einer Couch und einer Sitzgarnitur ausgestattet.  Sie hatte sogar ein eigenes Bad gemeinsam mit ihrer Schwester, die allerdings die vier Mädchen nicht störte. Malú verstand nicht alles, doch ohnehin hatten alle vier Mädchen eher Augen für die Kampfszenen. „So was hast du im Sommer im Freibad auch hingelegt, Lea“, kommentierte Lisa, als die Schauspielerin ihren Gegner mit einem Fersenkick besiegte. „Und du wirst es bald hinlegen.“ Laura bot den Freundinnen ein Wein an. Malú nahm gerne an. „Auf einen Film mit uns in den Hauptrollen!“, rief die Gastgeberin. Malú hatte ihre Vorliebe für Actionfilme mit weiblichen Hauptdarstellerinnen bisher geheim gehalten. Da im spanischen Fernsehen allerdings solche Filme öfters gesendet wurden, war sie dennoch auf ihre Kosten gekommen. „Ich kenne auch einige gute Filme. Aber ich habe nicht Video.“ „Das ist kein Problem. Bei mir können wir uns öfter treffen. Was für Filme du mitbringen darfst, weißt du ja. Und wenn du mal spanischen Wein oder Cava mitbringen kannst oder auch Tapas machen, dann mögen wir dich gleich noch viel lieber.“ „Nicht zu viel Wein, denkt daran! Wir sind Kämpferinnen“, mahnte Lea.   Für Malú verlief die Woche erfolgreich. Die Mathematikprobe am Dienstag  fiel ihr leicht, ihr Bruder hielt sich selten zu Hause auf und wenn, dann war er lammfromm und ihr Vater versprach, sobald er sein Gehalt bekam, ihr 200 Euro Kleidergeld zu geben. Carlos handelte sich dagegen Ärger ein: Er hatte den Deutschkurs mehrfach geschwänzt und sich auch um keine Stelle bemüht.  Die Kursleiterin hatte einen Brief an seine Eltern geschrieben, in dem sie sich beschwert hatte. „Hör zu, Chico!“, brüllte ihn der Vater an, nachdem er den Brief gelesen hatte. „Ich mache dir keine Vorwürfe, weil du die Prüfung nicht geschafft hast und auch nicht, weil du keine Lehre gefunden hast. Ich selbst war elf Jahre arbeitslos. Aber ich mache dir Vorwürfe, weil du dir keine Mühe gibst. Entweder du gehst zurück zu Oma und Opa – und dort warten sie nicht mit Arbeit auf dich, wie du weißt – oder du bleibst hier und lernst Deutsch! Nimm dir ein Beispiel an deiner Schwester!“ Carlos sah Malú mit einem Blick an, als ob er sie töten wollte, doch traute er sich den Abend über nichts zu sagen oder zu tun. Malú hatte tatsächlich in Mathematik eine Eins und selbst in Englisch war sie bei ihrer ersten Abfrage nicht schlecht. Unter diesen Umständen erhöhte der Vater das Kleidergeld sogar um 20 Euro. Malú bat Lea, mit ihr shoppen zu gehen. „Immer gern. Mit über 200 Euro kannst du dir schon ein paar schöne Sachen kaufen, wenn du ein bisschen aufpasst. Und ich brauch auch ein paar neue Sachen.“   Lea nahm sie mit dem Roller mit. Die Mädchen bummelten erst durch verschiedene Geschäfte, ehe  Malú halbwegs eine Vorstellung hatte, was sie wollte: Eine Lederjacke, in einem etwas dunkleren Ton als Leas, und dazu passende Stiefel mit Plateauabsätzen. Das restliche Geld reichte sogar noch für eine enge Jeans. Lea kaufte sich einen Pullover und ein Paar Ohrringe, schaute sich aber auch nach Stiefeln um: „Wenn ich nicht schon vier Paar hätte, dafür aber kaum mehr Kohle, dann würd ich auch schwach. Nächstes Jahr verdien ich Geld, da ist dann kein Schuhgeschäft mehr sicher vor mir.“ „Mädchen kaufen immer Schuhe“ Malú grinste. „Ja, ich bin ein typisches Mädchen. Ich brauche lang zum Stylen, ich liebe Schuhe und ich träume davon, Filmstar zu werden.“ „Cynthia Rothrock?“ „Zum Beispiel.“ Lea grinste. „Und die ist auch eine Frau.“   Die beiden Mädchen gingen noch in ein Café, wo sie auch auf das Thema Jungen zu sprechen kamen. „Mein Bruder immer sagt, Malú, kein Junge will Mädchen, das Karate macht.“ „Es gibt Jungen, die auf sowas stehen – vielleicht in Deutschland öfter als in Spanien. Mein Ex hat genau gewusst, was er bekommt. Der war richtig beleidigt, wenn er nicht regelmäßig seine Prügel gekriegt hat. Und ich hatte zwar bisher nur eine ernsthafte Beziehung, aber schon mit einigen Jungen rumgeknutscht, die gewusst haben, wenn ich will, kann ich sie sofort k.o. schlagen. Die Laura hat sowieso die Auswahl, wenn die wollte, könnte sie jeden Tag einen anderen abschleppen und die Lisa ist ein bisschen schüchtern, hat aber auch ihre Verehrer, und auch bei ihr wissen einige genau, dass sie sich wehren kann.“ „Ist es wahr, dass du in Deutschland auch als Mädchen Jungen, wie sagt man, anmachen kann?“ „Ich würd’s nicht wollen, aber im Prinzip schon. Bei einem hab ich mir’s mal überlegt und wenn ich bis Weihnachten noch solo sein sollte, dann quatsch ich auch mal die Typen an. – Hast du jemand bestimmten im Auge?“ Malú wurde rot. „Florian, also der andere Schwarze Gurt…“ „Ich glaube, der hat keine Freundin. Könnte was sein. Mein Typ wäre er wohl eher nicht, aber du musst wissen, worauf du stehst. – Bevor du aber was festes mit Jungen anfängst: Wie sieht es bei dir nächstes Wochenende aus?“ „Wie? Warum?“ „Da greifen wir uns die Bande, von der die Laura gesprochen hat. Wenn wir noch ein bisschen mehr trainieren, kannst auch du mit einem fertig werden.“   Tatsächlich planten die Mädchen schon am selben Abend die Aktion: Laura sollte beim Treffpunkt der Clique vorbeigehen, während die anderen im Gebüsch warten wollten. Sobald der erste Laura berührte, würde sie ihn zusammenschlagen. In diesem Moment mussten auch die anderen angreifen. Lea traute sich zu, dass bei ihr ebenfalls der erste Schlag sitzen würde. „Mehr als sechs waren es die letzten Tage nicht“, berichtete Laura. „Also, die ersten mit einem Schlag, danach können wir Spaß haben.“ „Genau! Auf unseren Spaß!“ Sie schlugen die Hände ineinander. „Eine Stunde Kampf- und Falltraining noch und dann ein Glas Wein auf uns!“, schlug Lea vor. Die Stunde war anstrengend für alle vier, doch keine wollte sich vor den anderen Blöße geben. Lea stellte lobend fest, dass Malú inzwischen weit weniger Schwierigkeiten hatte, 25 Kilo zu heben. „Ich glaube, ab heute lohnt es sich, deine Bizeps zu messen. Ein bis zwei Zentimeter zusätzlich jeden Monat sollte drin sein.“ 28,5 Zentimeter maß Lea bei Malu, einen Zentimeter weniger als bei Lisa und dreieinhalb weniger als bei Laura. Nur Lea selbst hatte mit fast 40 Zentimetern deutlich mehr vorzuweisen als die Freundinnen. Es dauerte einige Zeit, bis sie alle geduscht und geschminkt in Leas Zimmer saßen. Die Gastgeberin machte ihr Versprechen wahr und schenkte den Freundinnen ein Glas Wein ein.   Malú ging im Verein fast täglich an die Kraftmaschinen und schrieb sich auf Leas Rat zudem in einem Fitness-Center ein. Ihre Eltern hatten nichts dagegen, solange ihre Noten stimmten und das taten sie. Sie konnte sogar Lea in Mathematik und Physik helfen und erhielt von dieser Unterstützung in Deutsch und Englisch. Ihr Deutschlehrer bestätigte, dass ihr in schriftlichen Arbeiten kaum mehr echte Fehler unterliefen als der Mehrzahl der Klasse. Als ihr Klassenkamerad Murat sich einmal über Ausländerfeindlichkeit der Lehrer beklagte, bekam er Malú als leuchtendes Beispiel hingestellt, worauf dieser einen regelrechten Hass gegen sie entwickelte. In der Klasse traute er sich allerdings nicht mehr als sie gelegentlich mit Schimpfwörtern einzudecken.   „Kann sein, dass du dem in nächster Zeit mal zeigen musst, wie er sich zu benehmen hat“, kommentierte Lea. „Aber Vorsicht! Der ist ziemlich gut in Taekwondo.“ „Hast du schon mit ihm gekämpft?“ „Ich hab gegen ihn viermal gewonnen; beim letzten Mal ist er unverschämt geworden und hat unfair angegriffen, da hat’s für ihn mit einer gebrochenen Hand geendet und seitdem traut er sich gegen mich nichts mehr. Der verprügelt aber vor allem Leute, die es sich gefallen lassen. Sobald du zurückhaust, selbst, wenn du verlierst, lässt der dich in Ruhe. Typischer Pascha.“ „Meinst du, ich habe Chancen gegen ihn?“ „Wenn wir dir noch ein paar Tricks beibringen und du weiter Muskeln zulegst, wird es zumindest nicht einfach für ihn. Wenn es hart auf hart kommt, schau ich, dass ich in der Nähe bin, aber probieren solltest du es jedenfalls einmal.“ „Das ist recht. Sonst lernt Murat meinen Bruder kennen.“ „Sag bloß, dein Bruder macht wieder Ärger?!“ „Der traut sich nicht allein gegen mich. Aber mit anderen zusammen, ja.“   Murat war auch unter denen, die lachten, als Malú sich für ein Praktikum in einer Motorradwerkstatt meldete. Auch Andreas lästerte: „Mal schauen, ob du länger als einen Tag aushältst, wenn deine Hände dreckig sind.“ Stefan kommentierte: „Eine Frau kriegt das nie hin. Du weißt ja wahrscheinlich nicht einmal, warum ein Motorrad fährt.“ Malú zeigte ihm den Mittelfinger. Sie war in Mathematik und Physik gut und technisch interessiert. Den Aufbau eines Automotors kannte sie zumindest theoretisch auswendig. „Dann sag mir den Unterschied zwischen ein Dieselmotor und ein Benzinmotor. Warum kannst du nicht fahren jedes Auto mit Diesel? Welcher Motor zundet selber?“ Die Jungen ignorierten sie, doch Lea warf ihr einen bewundernden Blick zu. „Kennst du dich wirklich aus damit?“ „Ja. Ich weiß nur viele Worte nicht auf Deutsch. Ich muss sehen wie das Praktikum sein wird.“ „Dann weiß ich ja, wer mir helfen kann, wenn mit meinem Roller was nicht stimmt.“ „Wenn ich dort bleibe, gern. Ich hoffe, ich kann dort auch in den Ferien oder am Samstag arbeiten.“ „Oder nächstes Jahr?“ „Ich will auf die, wie heißt es, Fachoberschule und dann studieren. Will Ingenieurin werden wie mein Vater.“ „Na, viel Spaß mit den ganzen Jungs dort!“ „Machen das in Deutschland nur Männer?“ „Ich glaube schon, fast nur. – Aber du wirst mit denen schon fertig.“ „Und ich komme aus einem moderneren Land. Die Spanier sind Machisten, wenn sie reden, aber Mechanikerinnen und Ingenieurinnen haben wir.“   Am Freitagabend fuhren die Mädchen in die Au, Lisa bei Laura und Malú bei Lea auf dem Soziussitz. Sie stellten ihre Roller weit genug weg vom Treffpunkt der Jungen ab und schlichen sich an. „Nur fünf heute. Umso besser!“, stellte Lisa fest. „Also los!“ Laura trat auf den Weg und ging langsam an den Jungen vorbei. Tatsächlich trat einer auf sie zu. „Na, Schöne, wohin denn ganz allein?“ Sie antwortete nicht. „Hier ist es gefährlich. Sollen wir auf dich aufpassen?“, fragte ein zweiter, der ebenfalls neben sie getreten war. „Danke, nicht nötig.“ Sie drehte sich weg, worauf der erste Junge sie packte. Laura reagierte in Bruchteilen von Sekunden: Sie befreite sich, wirbelte herum, trat den Jungen mit voller Wucht in den Solarplexus, sodass er stürzte und schlug ihn mit einem Handkantenschlag bewusstlos. „Los! Ihr zu denen, die noch am Feuer sitzen!“, befahl Lea, rannte zu Laura und schulterte den zweiten Jungen, während Laura den dritten, der nun auf sie zulief, erwartete.   Malús erster Tritt saß nicht optimal. Der Junge schlug zu, doch sie konnte ausweichen. Sie bemerkte, dass seine Schläge hart und präzise kamen, doch war sie zu schnell für ihn: Ein Schlag, sie duckte sich, ein weiterer, sie wich aus, ein dritter, wieder konnte sie ausweichen, diesmal weit genug um abermals einen Tritt zu landen. Diesmal traf sie und ihr Gegner stürzte zu Boden. Sie trat ihm mit dem Absatz ihres Stiefels in den Bauch, als er aufstehen wollte. So wie vorhin Laura hätte sie ihn nun mit einem Handkantenschlag ins Reich der Träume schicken können, doch sie wollte ihren Spaß haben: Sie setzte sich auf ihn und schlug ihn mit der Faust in Bauch und Gesicht. Mit Fingerstichen in die Nerven an seinen Ellbogen unterband sie seine Gegenwehr im Ansatz und setzte einen Würgegriff an. Nun hatte sie erstmals Zeit, sich umzusehen: Alle ihre Freundinnen hatten ihre jeweiligen Gegner völlig im Griff und auch der Junge, den Laura am Anfang k.o. geschlagen hatte, lag noch regungslos am Boden. Zudem war Lea in seiner Nähe, jederzeit bereit, ihren Gegner, genauer gesagt ihr wehrloses Opfer, endgültig bewusstlos zu schlagen, um sich mit dem anderen beschäftigen zu können, falls dieser wieder zu Bewusstsein kommen sollte. Malús Gegner nutzte ihre Unaufmerksamkeit, um sich aus dem Würgegriff zu befreien. Beinahe hätte er sie abgeschüttelt, doch ihr Handkantenschlag kam wie eine riesige Axt. Auch ihr Gegner war bewusstlos. Lea war nun wieder aufgestanden und hatte ihren Gegner am Kragen gepackt: „Wer von euch ist der Chef?“ „Der Dani, der mit der Schwarzhaarigen kämpft.“ „Okay, freut mich, ich bin die Laura!“ stellte diese sich vor und verpasste Daniel einen Kinnhaken. „Also: Wollt ihr aufgeben?“ Lea und Lisa schlugen gleichzeitig wie auf Kommando ihre Gegner k.o., sodass Daniel der einzige der fünf Jungen war, der noch bei Bewusstsein war. „Okay“, entschied Laura. „Dann lasst ihr zuerst mal alle Mädchen, die hier durchwollen, in Frieden. Wenn wir noch einmal mitkriegen, dass ihr eine angefasst habt, die das nicht wollte, kommen wir wieder, und dann brechen wir euch ein paar Knochen. Ist das klar?“ „Ja“, stöhnte der Junge. „Ist das klar? Lauter!“ Laura verstärkte ihren Würgegriff. „JA! Wir tun, was ihr wollt.“ „Das trifft sich. Wir haben Hunger und Durst. Lisa, Malú, schaut euch mal den Platz an, wo die Typen gesessen sind!“ Die beiden Mädchen gehorchten. Am Platz lagen einige Flaschen Bier, eine gut halbvolle Familienpizza und eine Flasche Whisky. „Heute mal Pizza und Bier, was, Malú?“, fragte Lisa. „Gerne.“ Malú nahm zwei Bierflaschen und die Whiskyflasche mit. „Oder Lote – Whisky mit Cola.“ „Wir wollen uns ja nicht betrinken!“, rief Lea hinüber. „Wir saufen ja nicht alles“, antwortete Lisa. „Und ein paar Bier lassen wir ihnen, weil wir gute Laune haben.“ Sie nahm die Pizza und steckte vier Bierflaschen in eine Plastiktüte. „Also, ab, Mädels!“, befahl Laura. „Und euch Schwächlingen noch gute Nacht!“ Sie schlug zu, sodass auch Daniel ausgeknipst wurde wie eine Lampe. Die Mädchen gingen zurück zu den Rollern und verteilten die Beute. Die Pizza aßen sie noch an Ort und Stelle. Auch ein Bier tranken sie gemeinsam. „Fast zu einfach“, kommentierte Lea. „Hat gar nicht richtig Spaß gemacht!“ „Beim nächsten Mal kann es anders werden“, widersprach Laura. „Die haben uns unterschätzt, wie üblich. Ich glaube, wenn dieser Daniel richtig zuschlägt und die Lisa erwischt oder die Malú, das kann schwer werden.“ „Aber auch die werden mit jedem von denen fertig. So, den Karton lassen wir den Typen und fahren dann zurück zu mir.“ „Wir können auch zu mir“, meinte Laura. „Zu dir können wir morgen. Du hast den besseren Bildschirm.“ „Auch okay. Wollt ihr was Bestimmtes sehen?“, fragte Laura zurück. „Ich schau morgen mal, ich muss sowieso in die Stadt, ich bring ne DVD mit. Euren Geschmack kenn ich ja. – Oder, Malú, für dich ist Cynthia Rothrock oder so auch ok?“, bot Lisa an. „Claro!“ Die Angesprochene strahlte. „Gut. Herzlichen Glückwunsch zur Bewährungsprobe!“ Lea umarmte Malú. „So, liebe Artgenossinnen, ich denke, wir können Malú als vierte Löwin willkommen heißen, oder?“ „Wie sagt man? Bienvenida!“, rief Laura und umarmte Malú. Auch Lisa schloss sie in die Arme. „Kostet aber eine Flasche Wein.“, kommentierte sie. „Alk haben wir für heute und morgen genug. Bring lieber was zu essen mit. Bevorzugt ein oder zwei Tapas!“, entschied Lea. „Kann ich machen. – Aber was muss ich tun als Löwin?“ „Was du die zwei Wochen schon getan hast: Dich fithalten und ab und zu gegen Jungen kämpfen. Zahlen musst du nach deinem Einstand nichts mehr.“ „Dann gerne!“ „Also Mädels! Ab zu mir und dann trinken wir auf die neue Löwin Malú!“ „Und auf echte Gegner!“, fügte Laura hinzu. „Beim nächsten Mal vielleicht!“