Klub der Löwinnen, Teil 7 von Spectator2, Propertius@web.de Mal� ist in einer Beziehung - und es ist kompliziert. Von den beteiligten M�nnern bekommt ihr Freund jedoch noch die wenigsten Pr�gel ab. Sie beweist Familiensinn, indem sie Carlos hilft. Eine neue L�win tritt auf und gemeinsam r�umen die L�winnen eine Spelunke auf. Achtung: Enth�lt Gewaltszenen! Am ersten Schultag ignorierte Mal� Murat zun�chst, umarmte und k�sste Lea zur Begr���ung, sa�� neben ihr und sie hielten gelegentlich auch H�ndchen. In der Zwischenstunde k�sste sie sie auf den Mund und auch in der ersten Pause waren sie zusammen und tauschten Z�rtlichkeiten aus. Dennoch war Mal� froh, dass die Freundin am Anfang der zweiten Pause aufs Klo ging und anschlie��end telefonieren wollte. Sie selbst ging schnurstracks auf Murat zu. "�Was soll der Bl�dsinn?", fragte der barsch. "�Welcher Bl�dsinn?" Mal� schmiegte sich an ihn und k�sste ihn. "�Heute fr�h behandelst du mich, wie wenn ich nicht da w�r, knutschst mit der Lea rum wie wenn du lesbisch w�rst und jetzt tust du, wie wenn wir zusammen w�ren." "�Du hast gesagt, du liebst mich." "�Das hei��t nicht, dass ich dir alles durchgehen lasse." "�Du hast zwei M�glichkeiten: Entweder du willst in mich verliebt sein oder nicht. Wenn ja, ich entscheide, wann wir knutschen, ich entscheide, wann wir zusammen schlafen. Wenn nein, dann bleib weg von mir." "�Was soll das?" "�Ich will, dass du mich k�sst. Jetzt. Und wenn nicht, ich schlage dich." "�Und wenn die Lea uns sieht?!" "�Die kommt nicht vor Ende von der Pause." Sie umarmte Murat fest. "�Aber ... ?" "�Du hast Angst vor Lea. Du wei��t, dass du auch Angst vor mir haben musst, wenn du nicht das tust, was ich will. Und ich will dich jetzt." Sie umarmte ihn fest und k�sste ihn. Sie gingen am Pausenende Hand in Hand ins Klassenzimmer zur�ck und k�ssten sich, bevor sie auf ihre Pl�tze gingen. Lea war tats�chlich noch nicht da. Am Nachmittag gingen die Freundinnen gemeinsam ins Training, da es geschneit hatte und kalt war mit dem Bus statt auf Leas Roller. Nach Trainingsende lud Lea Mal� kurz zu sich ein. "�Ich denke, wir m�ssen reden", sagte sie. Mal� erschrak. "�Wir haben nie genau gekl�rt, ob wir nur Freundinnen sind oder mehr", stellte Lea direkt fest. "�Wir waren beide feige. Also: Mindestens Laura hat dir bestimmt schon erz�hlt, dass sie immer schon den Verdacht hatte, dass ich bi bin. Fr�her habe ich es abgestritten, aber sie hat Recht. Und ich hab mich wirklich auch einigerma��en in dich verliebt." "�Und ich auch in dich, ein bisschen", antwortete Mal�. "�Aber ich bin nicht wirklich lesbisch, genauer gesagt, ich glaube, es zieht mich immer noch eher zu Jungen als zu M�dchen. Und du scheinst dir noch nicht ganz klar zu sein, wie du gepolt bist." "�Lea, ich ... " "�Ich hab gemerkt, dass mit dir etwas anders geworden ist. Du hast dich irgendwie komisch benommen, mehr geklammert als sonst aber �ber vieles nicht genau reden wollen. Ich hab dich in der zweiten Pause heimlich beobachtet." Mal� weinte: "�Es ... es tut mir leid." "�Und ich bin ehrlich: Ich hab im Skiurlaub auch mit einem Jungen rumgeknutscht. Da ist nichts dabei. Die Frage ist: Wie ernst ist es dir mit Murat?" "�Er ist ... in mich verliebt ... seit den Kampf in Dezember. Und ich ... zu mir er gef�llt mir auch. Ich habe gesagt, wir k�nnen k�ssen, aber wann ich will." Lea atmete tief durch: "�Okay, Mal�, kein Problem damit, dass du ein bisschen Spa�� mit ihm haben willst. Ich werde mich in der Schule auch zur�ckhalten und auch ihn nicht verpr�geln. Ich gehe davon aus, wenn du meinst, dass er Schl�ge verdient hat, kannst du sie ihm inzwischen selber verpassen." "�Und mich auch nicht?" "�Dich auch nicht was?" "�Dass du mich nicht verpr�gelst?" "�Eine L�win schl�gt eine andere L�win nur zum Training, vielleicht einmal ein bisschen fester und fieser als sonst, aber nicht wirklich gef�hrlich. Aber eine L�win ist auch ehrlich zu einer anderen L�win und das hei��t bei dir: Ich kann nicht so tun, als ob da nichts gewesen w�re. Wenn wir zu zweit sind, ist das etwas anderes als wenn eine von uns mit Laura oder Lisa zu zweit irgendwo ist. Wenn du wieder bei mir �bernachtest, werden wir wohl auch wieder nackt in einem Bett landen. Das musst du akzeptieren oder ganz auf Distanz gehen. Ob ich mit dir auf die Dauer gl�cklich sein kann, wei�� ich aber selber nicht. Wenn sich das �ndern sollte, sage ich es dir rechtzeitig. Ob Murat was gemerkt hat und das akzeptiert, ist eure Sache." "�Er wei�� es, aber er wei��, dass er tun muss, was ich will. Bis jetzt er akzeptiert." "�Ich w�nsche dir, dass es so bleibt. - Und eigentlich bin ich froh, dass wir das gekl�rt haben und habe nichts gegen eine offene Beziehung. - Trainieren wir noch ein bisschen und dann genie��en wir die Zeit miteinander." Sie �bten einige Tricks, unter anderem die von Laura und Selina gezeigten, duschten anschlie��end, massierten einander und k�ssten sich mehrmals, w�hrend sie noch halb angezogen waren. Lea sagte, sie sei schon gespannt auf Selina und vor allem auf die Aktion in der Prinzenstra��e. Mal� bemerkte, dass ihr Bruder in den n�chsten Tagen ziemlich einsilbig war. Sie nahm sich vor, ihn am Wochenende zur Rede zu stellen. Zun�chst jedoch fand das n�chste L�winnentreffen statt. Selina war anwesend. Ihre Muskeln waren auch unter ihrem weiten Pullover erkennbar. "�Na ja, die Laura hat dir wahrscheinlich schon gesagt, worum es geht", erkl�rte ihr Lea. "�Das Video sieht ganz gut aus. Jetzt wollen wir mal sehen, wie du in echt k�mpfst." Die M�dchen zogen ihre Kampfanz�ge an und nahmen die Grundstellung ein, zun�chst Lea gegen Selina und Mal� gegen Laura, w�hrend Lisa die Kamera f�hren sollte. Mal� war ein weiteres Mal chancenlos: Ein misslungener Block f�hrte dazu, dass Laura mit voller Wucht zu- und ihre Gegnerin k.o. schlagen konnte. Lea brauchte gegen Selina deutlich l�nger. Deren gr���ere Reichweite und Kraft setzten Lea zu; Selina �berstand einige harte Schl�ge in ihren Bauch. Letztlich war sie aber zu langsam: Ein Schulterwurf, dem mehrere Handkantenschl�ge folgten, brachten sie schlie��lich zu Boden. Mal� gelang es daraufhin, Lea mit dem Bein zu treffen - knapp neben den Solarplexus. Lea hatte zwar mit der �blichen Taktik des Einengens wieder Erfolg, doch lobte sie die Verliererin: "�Langsam fang ich an, zu glauben, dass du bis Herbst nicht nur einmal gegen mich gewinnen wirst, sondern vielleicht sogar die Mehrzahl unserer K�mpfe." Gegen Selina erreichte Mal� ein Unentschieden: Sie war die klar schnellere, sodass Selinas Schl�ge und Tritte ins Leere gingen. Mal�s eigene Treffer, selbst den gef�rchteten High Kick, schien Selina allerdings nicht zu sp�ren. Mit einem Schulterwurf scheiterte Mal� und brachte Selina sogar zum Grinsen: "�So viel Judo wie du kann ich auch!" Laura, Lea und Lisa klatschten beiden Beifall. "�Vielleicht der interessanteste Kampf heute: Reine Kraft gegen reine Schnelligkeit", kommentierte Lea. "�Sollten wir uns nachher genauer anschauen. Ich denke jede von uns kann sich Gedanken machen, wie man gegen st�rkere und wie man gegen schnellere Gegner gewinnt." Laura und Lisa k�mpften zum Schluss vor allem mit dem Ziel, zu sehen, wie Lisas Abwehr wirkte. Laura verbesserte einige Kleinigkeiten und stellte gleichzeitig fest, dass Lisa tats�chlich eine Schw�che eines Taekwondo-K�mpfers gefunden hatte. "�Ich denke, der n�chste Spezialtrick der L�winnen ist so gut wie geboren", meinte sie. "�Wir machen das die Woche nochmal gemeinsam, dann m�sste es gehen." "�Halt, Lea!", erinnerte sich Lisa. "�Mal� ist die Woche mal auf eine Idee gekommen - probieren wir doch mal, wie du nach meiner Abwehr weitermachst." Tats�chlich lie�� Lea ebenfalls ihren K�rper anschlie��end schlaff. "�N�chster Schritt - und den �bern�chsten zeig ich dir auch; Voraussetzung ist, dass du fest stehst!" Unter dem schlaffen Arm hatte sie keine Schwierigkeiten, mit dem anderen Arm hindurchzuschlagen. "�Das muss nur schnell genug passieren." Lisa empfahl Selina, die Videos von den K�mpfen zwischen Lea oder ihr mit Laura oder Mal� genauer anzuschauen. "�Ich bin vielleicht schneller als du, aber gegen Laura oder Mal� hau ich auch oft daneben. Du musst entweder lernen zu t�uschen oder den Raum eng zu machen." Lea stoppte das Video vom Kampf zwischen Mal� und Selina an zwei Stellen, dort, wo Mal�s Tritt in Selinas Bauchmuskeln knallte und dort, wo sie vergeblich den ��berwurf versuchte. "�Das waren deine beiden gr���ten Fehler. Du musst immer damit rechnen, dass eine Attacke danebengehen kann. Und du, Selina, h�ttest in dem Moment die Chance gehabt, zuzuschlagen. Die musst du ausn�tzen. Ja, wieder Mal�: Du k�mpfst mit jemandem, der offensichtlich viel st�rker ist und dem deine Schl�ge und Tritte in den Bauch nichts ausmachen. Was machst du?" "�Ins Gesicht schlagen?" "�Zum Beispiel. Ich bin sicher, du springst hoch genug und an den Schl�fen hat niemand Muskeln. Was kann man noch machen?" Mal� fiel nichts ein, doch Lisa antwortete: "�Im Judo gibt es das, dass man den Schwung des Gegners mitnimmt. Wenn der andere st�rker ist, dann versuch nicht, dich zu wehren, sondern weich aus, sodass er durch seinen eigenen Schwung umf�llt." Auch bei den anderen gab es noch Details zu verbessern. Als die M�dchen frisch geduscht in Leas Zimmer sa��en, fragte die Gastgeberin Selina nach der Kneipe in der Prinzenstra��e. "�Ceylon - zweitschlimmster Laden in der Stadt", antwortete die. "�Wenn du da als M�dchen reingehst, dann sehen das alle als Einladung zum V�geln; gibt nat�rlich auch M�dels, die genau das wollen. Gedealt wird auch. Hat einen Vorteil: Die rufen bestimmt keine Bullen. Normal sind da so 20 Leute drin am sp�ten Nachmittag, die haben wir zu f�nft, bis die es doch tun. So wie ihr alle k�mpft, sogar wenn es 30 sind." "�Sonst irgendwas zu beachten?" "�Ich war am Samstagvormittag mal in der N�he", berichtete Laura. "�Und hab reingeschaut. Es gibt einen Notausgang bei den Klos. Da m�ssen wir nat�rlich aufpassen. Der Gang zu den Klos ist aber nah genug an der K�che, also ich glaub, es reicht, wenn sich da eine fest hinstellt; die kann dann auch verhindern, dass �ber die K�che jemand kommt." "�Sieht ganz gut aus. Ich schau mir das auch nochmal an und wenn es so ist, dann wie �blich: Sobald die erste von uns angegrapscht wird, geht's los." "�Guter Plan!", fand Selina. "�Immer gleicher Plan! Und wenn es da so l�uft wie ihr beschreibt, dann einer, der funktioniert. Einschr�nkung gilt nat�rlich: Eine von uns passt vorn auf die T�r auf, eine hinten auf den Gang zu den Klos. Und solang die mehr sind als wir, m�ssen wir voll zuhauen, also m�glichst jedes Mal einen k.o. schlagen - Spielereien k�nnen wir uns nachher erlauben." "�Lea, wir sollten zwei Sachen noch �ben", schlug Laura vor. "�Erstens K�mpfen gegen mehrere und zweitens Raumaufteilung. Wir d�rfen uns nicht gegenseitig ins Gehege kommen." "�Hm, Raumaufteilung hat eigentlich bei Mal� daheim ganz gut funktioniert, aber �ben ist nie verkehrt. Und das andere haben wir ja eigentlich auch schon ge�bt." "�Sollten wir trotzdem nochmal." Nicht nur �ber K�mpfe unterhielten sich die M�dchen. Nat�rlich erz�hlten Laura und Lea gerne vom Skiurlaub und vor allem Mal� sah mit Interesse die Bilder. Selina musste �ber sich selbst informieren: Sie war im zweiten Lehrjahr zur Speditionskauffrau, machte seit sieben Jahren Taekwondo, seit zwei Jahren im gleichen Verein wie Laura. Mit dieser enger ins Gespr�ch gekommen war sie allerdings erst vor etwa einem halben Jahr. Sie bewunderte Mal�s Deutsch: "�Ich hab in der Realschule mal ein bisschen Spanisch gelernt, aber ich glaub, ich krieg keine zwei S�tze hin - nicht mal Englisch sprech ich halbwegs so gut wie du Deutsch." "�Mal� hat einen Kopf, in dem alles Platz hat", best�tigte Lea. "�Deutsch, Physik und Technik aber auch Tricks von fremden Kampfsportarten. Sie kann dir �brigens auch helfen, falls du Motorrad f�hrst." Sie berichtete von Mal�s erfolgreichem Praktikum. Selina sch�ttelte den Kopf. "�Meine Eltern sind total dagegen. Daf�r haben sie mir mein Auto mitfinanziert - Ende M�rz werde ich achtzehn, dann kann ich eure Chauffeuse machen zu den K�mpfen." Am Sonntag hatte Mal� die Gelegenheit, n�her mit Carlos zu reden. Der bettelte den Vater wieder einmal um Geld an, ohne genau zu sagen, wof�r er es brauchte. Mal� stellte au��erdem, als Carlos sich umzog, fest, dass er einige Verletzungen am Arm und am Oberk�rper hatte. "�Was ist mit dir passiert?", fragte sie. "�Das fragst du? Ich hab mit meiner kleinen Schwester gek�mpft." "�Nein. Von mir hast du vielleicht Blaue Flecken, aber keine Sch�rfwunden und eine andere kleine Schwester hast du nicht. Mit wem pr�gelst du dich sonst noch? Und wof�r ist das Geld?" Carlos druckste herum, doch sie lie�� nicht locker. "�In der Werkklasse, in die ich neben dem Deutschkurs noch gehen muss, gibt es drei oder vier Typen, die Geld erpressen." "�Warum sagst du mir das nicht eher? Wozu bin ich deine Schwester? Blut h�lt zu Blut." "�Mal�, du willst ernsthaft gegen die k�mpfen?" "�Warum nicht? Eine Amazona Ib�rica hat keine Angst." "�Die Kerls sind ziemlich stark. Die machen dich fertig." "�Sagst du. Nur weil sie dich verpr�geln k�nnen, schaffen sie das noch lange nicht bei mir. - Damit du es mir glaubst: Ich stell mich hierhin. Du darfst zehnmal zuschlagen oder treten, egal. Ich werde nicht ausweichen und nur blocken, wenn du auf den Busen oder h�her schl�gst - und dann auch nicht weiter k�mpfen. Danach darf ich einmal zuschlagen - ohne Beineinsatz und du darfst abwehren, wie du willst. Wenn du danach noch stehst, spendiere ich dir ein paar Bratw�rste." "�Lieber nicht!" "�Soll ich lieber gleich zuschlagen? Auf geht's, Br�derchen!" Sein erster Schlag kam halbherzig. - "�Der z�hlt nicht!", meinte Mal�. Sie stellte sich mit den H�nden am K�rper ihm gegen�ber. Er schlug zu, seine Faust krachte in ihre Bauchmuskeln, doch das einzige Ergebnis war, dass sie ihm wehtat. Daraufhin zielte er auf Busen und Gesicht, doch obwohl Mal� scheinbar l�ssig mit H�nden am K�rper dastand, blockte sie jedes Mal rechtzeitig, bevor er sie ber�hrte. "�Nueve - neun!", schrie sie. Carlos trat nun zu, doch Mal� sah sein Bein kommen und spannte die Bauchmuskeln an. Sie sp�rte seinen Tritt �berhaupt nicht. "�Diez. �Ahora yo! - Zehn, jetzt ich!" Sie schlug zu. Carlos versuchte einen Block, doch er war zu langsam. WAMM! Wieder einmal hatte sie genau getroffen. Er fiel um und blieb sieben Sekunden bewusstlos liegen. "�Siehst du den Unterschied?", fragte sie �berfl�ssigerweise. "�Am Donnerstag habe ich eher aus, da hole ich dich von der Schule ab und dann zeigst du mir die Kerle. Wenn ich wirklich nicht allein mit ihnen fertigwerden sollte, dann freuen sich noch ein oder zwei Freundinnen, die st�rker sind als ich." Zun�chst freute sich jedoch Murat dar�ber, dass Mal� sich nun nahezu uneingeschr�nkt ihm zuwandte. Sie k�ssten sich oft, gingen nach der Schule Arm in Arm zumindest bis zur n�chsten Haltestelle und zweimal begleitete er sie sogar nach Hause. Gerne war Murat bereit, am Donnerstag mitzukommen. Mit Lea hatte sie nicht dar�ber geredet, da sie ihre Freundinnen �berraschen wollte. "�Kannst du mit deinem Smartphone vern�nftige Filme machen?", erkundigte er sich. "�Denk schon. - Du glaubst, du brauchst mich sonst nicht?" "�Ich denke nein." "�Ich freu mich schon, dir zuzuschauen - und auf die Gesichter von den Typen. Die Sorte kenn ich." Er k�sste sie. Mal� hatte Carlos angewiesen, der Bande am Mittwoch kein Geld zu geben, aber f�r Donnerstag welches zu versprechen. Von einem der Jungen hatte er ein Foto gemacht. Tats�chlich stand dieser schon mit einem anderen in der N�he der Schult�r, als Mal� und Murat ankamen. Die beiden letzteren stellten sich l�ssig in die N�he, h�rten Musik, k�ssten sich und rauchten. Carlos kam mit einem der Jungen, die bei seiner Party gewesen waren. Der rannte schnell weg und Mal� wusste nicht, ob er vor ihr oder vor den beiden anderen Angst hatte. "�Ey, du Affe!", br�llte der eine, nicht der, den Mal� vom Foto gesehen hatte. "�Her mit der Kohle!" "�Okay!" Mal� warf ihre Zigarette weg, k�sste Murat ein letztes Mal und dr�ckte ihm ihr Smartphone sowie ihre Ohrst�psel in die Hand. Die beiden Jungen hatten Carlos schon erreicht. "�Also?" Der eine hielt ihn fest, w�hrend der andere seine Tasche nahm. "�Sag uns, wo die Kohle ist, oder es gibt Dresche und du kommst in die M�lltonne!" "�Lasse meinen Bruder los!", schrie Mal�. "�Oioi, Weibsbild, was glaubst du, wer du bist?", fragte der, der Carlos bedroht hatte. "�Ich bin die, was dich ins Krankenhaus bringen wird." "�So!" Der Junge wandte sich Mal� zu. "�Ich schlag mich nicht gern mit Frauen, daher eine Warnung: Hau ab!" Mal� schlug zu, traf jedoch absichtlich nicht. Sie wollte, dass der Junge angriff. Das tat er auch. Sie wich aus, packte ihn und schulterte ihn. Er kam ins Schleudern, fing sich aber wieder. ZACK! Mal�s Tritt sa��. Der Erpresser fiel um wie ein nasser Sack und blieb liegen. "�Ui, die kann ja ein paar Tricks!", stellte ein anderer, schwarzhaariger Junge fest und attackierte Mal�. Dieser Junge war schnell und beherrschte auch mindestens eine Kampfkunst. Mal�s Niveau hatte er jedoch nicht. Sie wich seinen Schl�gen und Tritten aus, traf ihn mit der Faust, wenn auch nicht voll und trieb ihn zur�ck. Inzwischen lie�� der dritte Junge von Carlos ab und wandte sich Mal� zu. Die t�uschte mit der Faust und gewann dadurch zus�tzlichen Raum. BUMM! Ein High Kick gegen die Kehle des Jungen beendete auch diesen Kampf. Fast ohne mit ihrem Fu�� auf den Boden zu kommen schlug sie auch den Dritten mit einem Handkantenschlag k.o. Mal� stellte sich mit dem Fu�� auf dem R�cken des St�rksten der Jungen so in Positur, dass Murat sie ideal filmen konnte. Der erste der Jungen bewegte sich inzwischen wieder. "�So, ich darf mich vorstellen", wandte Mal� sich ihm zu. "�Ich bin die Schwester von Carlos. Und wenn einer von euch meinem Bruder nochmal was tut oder Geld erpresst, sehen wir uns wieder - und dann werde ich dem den Arm brechen. Verstanden?" Der Junge antwortete nicht, was ihm einen kr�ftigen Schlag ins Gesicht einbrachte. "�Ich habe gefragt, ob du verstanden hast." "�Jaa, doch." "�Gut. Und alles, was ihr ihm weggenommen habt, gebt ihm zur�ck, sonst ... " Sie vollf�hrte Handkantenschl�ge in der Luft. "�Auf die Knie und versprechen!" Der Junge merkte bei einem Blick in ihr Gesicht, dass er keine Wahl hatte als zu gehorchen. Mal� nickte Murat zu, der dies als Einladung verstand, n�herzukommen. Danach wandte sie sich an Carlos: "�Hermanit�n - Br�derleinchen", begann sie auf Spanisch. "�Ich glaube, es ist das beste, du gehst brav heim, wie es kleine Kinder tun sollen. Ich habe jetzt n�mlich besseres zu tun als dich zu begleiten." Sie ging Murat entgegen und fiel ihm in die Arme. "�1A, Mal�! Tolle Show!" "�Gerade erst warm geworden. Lass mich nochmal gegen dich k�mpfen, damit ich wenigstens gefordert bin!" Murat war wenig begeistert, doch Mal� lie�� nicht mit sich diskutieren. Er stellte die Taschen mit den Wertsachen ab und sie gingen in Ausgangsposition. Murat besch�ftigte sie deutlich l�nger als die drei anderen zusammen, doch sie hatte trotzdem wenig M�he, ihn zu Boden zu ringen und in einen W�rgegriff zu nehmen. Nach dem Kampf gingen sie zu Murat, der sturmfreie Bude hatte, nach Hause und schauten sich dort sein Video an. Vieles war verwackelt, doch der Kampfverlauf deutlich zu erkennen. "�Du wirst mich noch �fter filmen!", bestimmte sie. "�Immer gern. Sogar, wenn du mich nachher wieder verpr�gelst, weil die anderen f�r dich noch zu wenig waren." Auch den anderen L�winnen gefielen die Aufnahmen von Mal�s Kampf."�Wenn du im Ceylon genauso drauf bist, dann legst du allein ein paar Typen hin", meinte Lisa. Am Freitag wurde der Plan f�r Samstag endg�ltig gefasst: Sie w�rden kurz nacheinander hineingehen, Selina als St�rkste, aber langsamste, bei der T�r bleiben und gegebenenfalls die T�rsteher besch�ftigen, Lea sich zur anderen Seite hin orientieren und die anderen drei dazwischen agieren. Ein "�Kampftanz" im Hof lief nahezu perfekt: Sie ber�hrten sich gegenseitig nicht, zumindest nach dem Video zu urteilen, trafen sie allerdings s�mtliche Winkel. Die M�nner im "�Ceylon" sahen tats�chlich alle w�st aus. Auf einem Tisch wurde offen �ber Kokain verhandelt und Laura hatte ihr bestelltes Bier noch nicht in der Hand, als schon ein Mann den Arm um sie legte. Die anderen L�winnen warteten gespannt, auch Mal�, die selbst von einem Mann umworben wurde, wenn der allerdings derzeit nur wirr redete. Der Mann neben Laura griff ihr tats�chlich unter die Kleidung und im selben Moment schlug Laura zu. Der verhinderte Aufrei��er st�rzte sofort zu Boden. Mal�s Verehrer versuchte, sie zu k�ssen, doch das Ergebnis war �hnlich: Ein Tritt in seinen Magen schickte ihn ins Reich der Tr�ume. Lea nickte den anderen zu. Selina �bernahm die Stellung bei der T�r, w�hrend zwei andere auf Laura zuliefen. "�Das h�tte ich nicht gemacht, mit dem Jasko", lallte einer. ZACK! ZACK! Ein Tritt, ein Handkantenschlag und Laura hatte ihre n�chsten Opfer. Lea schrie nun laut: "�H�rt zu, Jungs: Zehn Sekunden zum Abhauen. Wer dann noch da ist, kriegt Pr�gel. Also: Zehn - neun - acht ... " "�Halt's Maul!", schrie jemand und rannte auf sie zu, worauf sie ihn so hart gegen die Kehle schlug, dass er ebenfalls bewusstlos wurde. Nun war der Kampf richtig entbrannt: Alle M�nner, die noch sa��en, rannten auf die M�dchen zu, die sofort um sich schlugen und traten. Mal� hatte mit einem Mann, der um gut zwei K�pfe gr���er war als sie, Probleme. Zudem wurde sie noch von hinten gepackt. Sie schaffte es jedoch, sich loszurei��en. Eine schnelle Drehung, ein Tritt in den Bauch und der Angreifer von hinten war k.o. Beim anderen besann sie sich auf die Analyse des Kampfes gegen Selina. Der Mann war schneller als diese, aber langsamer als Mal�, die einige Versuche brauchte, dann aber einen High Kick in sein Gesicht landen konnte, der auch diesen Kampf beendete. Sie sah sich um: Ein Mann hatte sich unter einen Tisch verkrochen, doch Lea zerschlug den Tisch mit einem Handkantenschlag und erledigte den Mann mit einem weiteren. Von einem Tisch neben der T�r stand ein Mann auf, dessen K�rper nur aus Muskeln zu bestehen schien. An seinem Pullover hing eine Marke. Der Rausschmei��er! "�So, genug gespielt, M�dels. Raus mit euch!" "�Schmei�� uns raus, wenn du kannst!", rief Selina ihm zu. Er schlug zu, doch sie konnte so ausweichen, dass er nicht voll traf. Daf�r erwischte sie ihn mit einem High Kick. Der T�rsteher flog zwei Meter durch die Luft, landete auf dem Boden und war k.o. Die anderen L�winnen klatschten Beifall. Ein anderer, �hnlich gebauter Mann, landete zwischen Laura und Lisa, ehe er agieren konnte. Gegen beide hatte er nicht die geringste Chance. "�So, super gemacht!", rief Lea von hinten. "�Schaut nochmal unter die Tische, ob sich einer verkrochen hat!" Einen fand Lisa noch, riss ihn hervor und schlug ihn zusammen, doch ansonsten war kein Mann mehr bei Bewusstsein. "�Die Schnapsbar hier ist gut sortiert", stellte Lea fest und ging hinter die Theke. "�Ballantines? Johnny Walker? Oder lieber Rum?" Entsprechend den W�nschen goss sie Schnaps in f�nf Gl�ser, f�llte mit Cola und Eisw�rfeln auf und stellte die Gl�ser auf die Theke. Die L�winnen stie��en an und machten ihr Siegesfoto, jede mit dem Fu�� auf einem der M�nner; Selina bestand darauf, den T�rsteher daf�r zu benutzen. Laura z�ndete sich eine Zigarette an und hielt Mal� die Schachtel hin. "�Die L�winnen sind die K�niginnen der Unterwelt. Wir bestimmen, was in Kneipen erlaubt ist!" Mal� nahm an, die anderen nicht. Lauras n�chste Aktion schockte allerdings auch Mal� - und auch Lisa runzelte die Stirn.