Mother and child

By girlfightlover76@yahoo.com

Birgit and her daughter Ulla have a battle  after that only one is still alive

 

 

I.

 

Ich nahm das Handy meiner Freundin Ulla in die Hand und las die SMS, die gerade eingegangen war. Ich war absolut erschrocken. Ich kannte Ulla erst ein paar Wochen, aber ich war verliebt wie noch nie. Sie hatte einen großen, sportlichen Körper, einen prallen Busen, war in jeder Partie gut durchtrainiert, ohne wie ein Kleiderschrank auszusehen, hatte lange, blonde Haare, die ihr meist offen in den Rücken fielen, und geheimnisvolle grüne Katzenaugen, die es wohl waren, was mich am meisten an ihr faszinierte. Sie war 19 Jahre alt und machte eine Automechanikerlehre. "Ich bring Dich um, Du dreckige Misthure" - das war die wenig freundliche Message, die ich leicht fassungslos gelesen hatte. Ich reichte ihr wortlos das Handy, sie las die Botschaft, und zu meiner Überraschung lächelte sie fast. "Ich reiß Dir die Titten ab, Du billige Schlampe", murmelte sie vor sich hin und schickte eine entsprechende Botschaft ab. Entgeistert blickte ich ihr in die Augen. "Was geht hier vor?", fragte ich halb entsetzt, halb neugierig. "Das siehst Du noch früh genug", gab sie freundlich, aber bestimmt zurück. Es war zwecklos, weiter zu fragen, soviel wusste ich.

 

Sie wechselte leichthin das Thema. "Wird Zeit, dass ich Dich meinen Eltern vorstelle", sagte sie. "Passt es Dir am Sonntag"? Mir war es recht. Irgendwann musste es ja sein, also brachten wirs hinter uns!

 

Ich hatte mich in Schale geworfen, Jackett, Krawatte, Lackschuhe, Blumen für die Frau Mama, ein Fläschchen Weinbrand für Daddy, ich war für alles gerüstet, wie mir schien. Ich war etwas enttäuscht von Ullas Aufzug, sie mochte in ihren billigen Stoffturnschuhen, den ausgefransten kurzen Jeans und ihrem bauchnabelfreien pinken Top nicht so recht zu mir passen. Aber ganz Gentleman hielt ich den Mund.

 

Ihr Vater öffnete uns die Tür. Etwas steif tauschten wir die Begrüßungsformalitäten aus, er nahm dankend sein Geschenk an und erbot sich, sich auch um die Blumen seiner Frau zu kümmern. Dann führte er uns in einen großen Raum, der mit Teppichboden ausgelegt war, aber wegen seiner spärlichen Möblierung mit einem kleinen Teetisch und 4 Stühlen auf mich wie ein Wartesaal wirkte. Wir setzten uns und unterhielten uns über die üblichen Belanglosigkeiten eines ersten Abtastens. "Deine Mutter wird gleich kommen", sagte er zu Ulla. Täuschte ich mich, oder wurde mein Schatz bei diesen Worten nervös? Ich schob es auf die Situation...

 

Die Tür ging auf, und ich traute meinen Augen nicht. Herein kam eine Frau von Mitte dreißig, die ähnlich wie Ulla nur ein Top in lila, eine kurze Jeanshose und Stoffturnschuhe trug. Sie hatte die gleichen grünen Augen, trug ihre ebenfalls blonden Haare aber als neckische

Stoppelfrisur. Wie meine Freundin mochte sie knapp über 1,80 groß sein und hatte einen fast identischen Körperbau. Ulla erhob sich schnell und ging auf ihre Mutter zu. Statt der von mir erwarteten Begrüßung und Vorstellung spuckte sie ihr allerdings gezielt ins Gesicht. "Ich brech Dir jeden Knochen einzeln, alte Schlampe", blaffte sie sie an, "Versuchs doch, kleine Drecksgöre, aber ich denke, dass überlebst Du nicht!" Ich wollte aufstehen, irgendwie eingreifen, aber Ullas Vater deutete mir an, sitzenzubleiben. Ich war ebenso verängstigt wie fasziniert. Aus den Stimmen der beiden und der Art, wie sie sich nun anblickten, sprachen Entschlossenheit, ja Hass.

 

Ulla kickte Birgit, so hieß ihre Mutter, hart zwischen die Beine. Nun gab es kein Halten mehr. Birgit boxte ihr hart ins Gesicht, ein offener Schlagabtausch mit bloßen Fäusten brach los. Ulla landete heftige Treffer auf Birgits Nase, immer wieder suchte sie das Gesichtszentrum

ihrer Mutter als Trefferfläche. Birgit konzentrierte sich auf Ullas Brustpartie, bearbeitete unentwegt deren pralle Äpfel. Es war für mich schwer zu ertragen, obgleich ich mir eingestehen musste, dass es mich erregte. Blut lief aus Birgits Nase auf den dunkelroten Teppichboden, dessen Zweck ich nun zu kennen glaubte. Ulla änderte nun ihre Taktik und griff mit beiden Händen nach dem Top ihrer Mutter, die es ihr gleichtat. Die Textilprobe schlug in beiden Fällen fehl, beide Stofffetzen fielen zerrissen zu Boden. Birgit blies nun zum Überraschungsangriff, machte einen Sprung nach vorn und riss Ulla zu Boden. Es gelang ihr zunächst nicht, sie zu fixieren. Ein Knäuel aus Haut, Schweiß, Busen, Beinen, Haaren, fluchen und stöhnen wälzte sich am Boden. Ich erwischte mich dabei, dass ich mir wünschte, dieser Moment möge nie vergehen. Ullas spitzer Schrei riss mich in die Realität zurück. Ich sah, wie ihr linker Nippel von den Zähnen ihrer Mutter zusammengedrückt wurde. Es war ein brutaler, kräftiger Biss, und Birgit war sichtlich darum bemüht, ein Teil von Ullas Nippel abzureisen. Das war kein freundschaftliches Gerangel, soviel hatte ich nun begriffen. Es war ein Kampf aufs äußerste.

 

Eine kurze Weile lag Ulla wie paralysiert, nur ihr kreischen war zu vernehmen. Dann hieb sie Birgit mit Wucht ihre Zeigefinger in die Augen. Birgit ließ sofort ab, warf sich, für einen Moment orientierungslos, zur Seite und bot Ulla so die Gelegenheit, sich zu erheben. Mächtige Tritte fuhren nun von oben auf Birgits Brustkorb nieder, und aus Ullas grünen Augen sprach eiskalter Vernichtungswille. Ich glaubte, einen Knochen knacken zu hören. Aber Birgit, die unter jedem Tritt lauter stöhnte, war noch nicht besiegt. Sie schaffte es, sich zur Seite zu rollen, nach Ullas Bein zu greifen und diese zu Fall zu bringen. Wieder ein unübersichtliches Knäuel am Boden, ein wüstes Gerangel, in dem nicht auszumachen war, wer die Oberhand hatte. Dann war wieder Birgit oben, und ich sah, dass Ulla keine Hose mehr anhatte. Birgit kniff ihr heftig in den Intimbereich, und wieder schrie Ulla vor Schmerz laut auf. Aber sie riss sich zusammen und legte ihre Hände um Birgits Hals, sie zu einem eisernen Würgegriff zusammenpressend, ihre Fingernägel tief in den Hals ihrer Mutter gebohrt. Die Frage war, wer eher lösen musste. Birgits Griff war für die Kontrahentin schmerzhafter, Ullas gefährlicher. Birgit bekam rasch keine Luft mehr und lief violett an. Sie löste den Griff an Ullas Genitalzone und versuchte heftig daran ziehend, sich deren Arme vom Hals zu schaffen. Auch Ulla musste lösen. Einen Moment saßen die beiden ausgepowert am Boden, dann versuchten sie, sich zu erheben. Beiden gelang es gleichzeitig, beide standen schwankend. Keine dachte ans aufhören. Ulla war insgesamt offenbar noch fitter. Mit mächtigen Fausthieben an Kopf und Körper trieb sie Birgit durch den Raum in eine Zimmerecke. Die zaghaften Gegenschläge liesen nun merklich an Kraft vermissen. Ulla war obenauf. Sie schlug und schlug, und Birgit hing schon halb betäubt in der Ecke. Es schien entschieden. Dann raffte sich Birgit zu einem letzten Kraftakt auf und rammte Ulla ihr Knie in die ohnehin malträtierte Zone zwischen den Beinen. Die krümmte sich nach vorne und stieß dabei mit dem Kopf gegen Birgits. Das reichte, um dafür zu sorgen, dass diese endgültig ihr Bewusstsein verlor und zu Boden sank. Ulla zog ihr Schuhe, Strümpfe und Hose aus. Dann bearbeitete sie Birgits rechten Unterarm, überdehnte und verdrehte ihn, bis ein merkliches knacken zu hören war. Irgendwo war ein Knochen kaputtgegangen. Ihr Vater hinderte sie auch nicht, als sie ein Fenster öffnete, ihre Mutter, die langsam zu sich kam, dorthin schleifte und aus dem Hochparterre 1,20 in die Tiefe fallen ließ.

 

Dann kam sie auf mich zu, nackt, verschwitzt, gezeichnet, erschöpft, aber mit der sichtbaren Genugtuung einer Siegerin. Ich war erstaunt über mich selbst. Der Kampf hatte mich gefesselt, ich war fast traurig, das es vorbei war. Ich umarmte sie und gab ihr einen heißen Kuss.

 

Ullas Vater, ein Arzt, wie ich erfuhr, ging derweil, um sich um seine Frau zu kümmern. Von ihm gestützt, beide Arme in Gips (der zweite war beim Sturz aus dem Fenster gebrochen) kam sie später kurz herein. "Davon kriegst Du noch mehr", fauchte Ulla sie an. "Das war heute Dein Todesurteil" gab Birgit zurück. Ullas Vater sagte nichts dazu und brachte seine Frau zu Bett.

 

Bevor ich mit meiner Kriegerin den Ort des Geschehens verließ, nahm er mich zur Seite und erklärte mir: "An Ullas 17. Geburtstag haben die zwei aus Spaß einen Boxkampf ausgetragen. Seitdem kämpfen sie immer wieder, inzwischen sind sie erbittert verfeindet. Können sie damit leben, junger Mann? Sie zur Vernunft bringen zu wollen, ist zwecklos"! Ich wusste noch nicht, ob ich damit leben konnte. Aber ich sollte es lernen!

 

 

 

 

II.

 

 

 

 

Einige Zeit war vergangen seit den Ereignissen im Haus von Ullas Eltern. Ulla hatte inzwischen ihre Berufsausbildung vollendet und arbeitete als Automechanikerin. Wir waren zusammengezogen, eine gemeinsame Zukunft lag vor uns. Nur Ullas Fehde mit Birgit, ihrer Mutter, warf für mich einen Schatten auf das fast perfekte Glück. Nach dem letzten Kampf, der für Birgit mit Knochenbrüchen geendet hatte, war erst einmal Funkstille eingetreten. Aber seit einigen Wochen bombardierten die beiden sich mit SMs und eMails, in denen sie die wüstesten Drohungen ausstießen und einander ausmalten, auf welche Weise sie sich das Licht ausblasen würden. Ich stand hilflos vor der ganzen Situation, hatte ich doch begriffen, dass die zwei es relativ ernst meinten. Und das für mich unverständlichste an der ganzen Sache war: es gab keinen Grund für diese erbitterte Gegnerschaft. Ulla war ein auch von ihrer Mutter geliebtes Einzelkind gewesen, gewaltfrei erzogen worden und mit allem ausgestattet, was ein Kind brauchte. Diese beiden geheimnisvollen Geschöpfe taten das alles offensichtlich nur, weil sie aus unerfindlichen Gründen Lust darauf hatten, einander restlos fertig zu machen. Seit fast drei Jahren hatten sie kein normales Wort mehr gewechselt. Und zumindest Ulla fand das nach eigenen Aussagen "saugeil".

 

Eng umschlungen lagen wir eines nachts im Bett, friedlich schlafend, als das Telefon klingelte. Ulla erhob sich und nahm noch schlaftrunken den Hörer in die Hand. Kurz darauf war sie hellwach. "Was willst Du nachts um zwei von mir, Du arschgefickte kleine Hure"?, hörte ich sie fragen. Mir dämmerte nichts gutes. Auch ich war nun hellwach. "Was? Jetzt? Du bist wohl nicht ganz dicht! Na gut, Du stinkendes Stück Scheiße, dann komm her, wenn Du Dich traust". Das waren die Brocken, die ich aufschnappen konnte. Mit einem Gesicht, das fast so etwas wie Vorfreude ausdrückte, sah Ulla mich an. "Mutter kommt, um mich kaltzumachen. Sie ist in einer Viertelstunde da". Wortlos verließ ich das Bett.

 

Ulla nutzte die Zeit, um sich mit einer Jogginghose, einem Sporttop, einem Paar Kampfstiefeln und vorne offenen Handschuhen, die mit Eisennieten besetzt waren, zu bekleiden. "Heute geht’s ihr an den Kragen", sagte sie im Brustton der Überzeugung.

 

Wir warteten gebannt. Nach ca. 20 Minuten, die mir wie eine Ewigkeit erschienen, läutete es an der Tür. Ich ging hin, um zu öffnen. Ulla stellte sich am Ende des Flures in Lauerstellung.....

 

Birgit stand vor mir, ähnlich martialisch gewandet wie ihre Tochter, mit einem lächeln auf den Lippen. "Hallo, Jungchen", begrüßte sie mich. Tut mir ja leid, dass ich Dich schon vor der Hochzeit zum Witwer mache, aber was sein muss, muss sein". Sprachs, trat an mir vorbei in den Flur und gemessenen Schrittes auf Ulla zu. "Also um alles, Herzchen?", fragte sie mit Eiseskälte in der Stimme. "Um alles", gab Ulla scharf zurück. Mir lief es eiskalt den Rücken herunter.

 

Birgit schlug zu. Ein harter Schlag traf Ulla am Kinn. Die konterte mit einem Tritt in den Intimbereich Birgits, der sichtlich weh tat. Sie setzte mit zwei scharfen Geraden in den Magen nach, was Birgit aber nicht so sehr zu beeindrucken schien, die ihrerseits ihr Knie hochzog und mit Wucht in Ullas Unterleib platzierte. Bis jetzt zeigten beide kaum Wirkung, die Treffer waren verdammt hart, aber die zwei konnten das offensichtlich schlucken. Dann versuchten beide in Ringermanier, die andere aus dem Stand zu bringen. Zäh und kraftraubend zogen und drückten die beiden sich durch den Raum. Dann kam Ulla zu Fall. Mit einem Satz war Birgit auf ihr, fixierte sie am Boden und schlug ihr knallhart immer wieder ins Gesicht. Ulla erlitt eine erste Platzwunde...

 

Ulla wand sich heftig, und es gelang ihr, dem Trommelfeuer der Schläge ihrer Mutter zu entschlüpfen. Schlagartig waren beide wieder auf den Beinen. Ulla trat Birgit heftig ans Kinn, landete dann eine Serie von Schlägen, Birgit vor sich hertreibend, die etwas die Übersicht zu

verlieren schien. Aber nur kurz. In einem günstigen Moment machte sie einen Satz nach vorne und stieß Ulla an die Wand, packte sie mit beiden Händen am Hals, zum einen kräftig würgend, zum anderen schüttelte sie ihre Tochter heftig, so dass Diese immer wieder mit dem

Hinterkopf an die Wand knallte. Aus Schreien wurde ein Stöhnen, Ulla war in größter Bedrängnis. Aber sie hatte die Kraft zu einem Kniestoß, der Birgit so hart durchrüttelte, dass sie kurzzeitig lockerließ. Ein Moment, der Ulla genügte, um diese von sich wegzustoßen und

Abstand zur Wand zu gewinnen. Sie sprang Birgit seitlich an, legte von hinten den Arm um deren Hals und nahm sie in den Schwitzkasten, bis diese rot anlief. Aber auch Birgit konnte sich befreien, so dass sich nun beide wieder Auge in Auge gegenüberstanden. Mit festem Blick sahen sie einander in die Augen, beide sichtlich entschlossen, die Sache zu Ende zu führen. "Du bist so gut wie tot", brüllte Birgit. "Ich bring Dich um, ich brech Dir schön langsam alle Knochen und am Ende schneid ich Dir die Kehle durch". Fasst genüsslich malte Ulla ihrer eigenen Mutter deren Ende aus. Es war grausam faszinierend, diese beiden wilden Tiere zu beobachten. Ohne weitere Worte gingen sie wieder aufeinander los, einander heftig ins Gesicht schlagend. Beide waren blutig gezeichnet von den harten Treffern der Rivalin. Beide rangen merklich nach Atem, beide hatten keinen besonders festen Stand mehr. Mehr aus Erschöpfung heraus krallte sich Ulla an Birgits Top fest. Es riss nach einer Weile, und Birgits Busen lag frei. Derweil hing Diese mit beiden Händen in Ullas Haaren, für Schläge fehlte ihr offensichtlich im Moment die Kraft. Es war ein einziges ziehen, schieben, keuschen und Stöhnen. Es war nicht auszumachen, wer wen zu Boden riss, aber auf einmal wälzten sich die beiden am Boden, heftig um die Oberhand ringend. Ein spitzer Schrei erscholl, und ich sah, wie sich Ulla ins Ohrläppchen ihrer Mutter verbiss. Sie zog mit den Zähnen heftig daran, und entsetzt sah ich, wie es ihr tatsächlich gelang, ein Stück davon

abzureißen. Blut lief, Birgit schrie und schluchzte, Ulla löste den Biss und sprang auf. Mit aller Kraft trat sie ihrer Mutter, die sich unter Schmerzen am Boden wand, von oben ins Gesicht, mehrmals., heftig, und von einem Grinsen begleitet, als der Kieferknochen knackend nachgab. Aber Birgit schaffte es, blind vor Wut und Schmerzen, sich zur Seite zu drehen, sie schaffte es sogar, recht flink aufzustehen. Sie sollte wohl keine Chance mehr haben, dachte ich jedenfalls. Auf einmal hörte ich Ullas schrillen Schmerzschrei. Blut trat aus einer Wunde in der Nähe ihres Bauchnabels, und erst jetzt bemerkte ich in Birgits rechter Hand die Klinge eines kleinen Springmessers, das sie wohl von Anfang an dabei gehabt hatte. Ein zweites Mal stieß sie zu, direkt in Ullas Unterleib. Die spürte wohl nicht einmal richtig den Schmerz, griff

in nackter Verzweiflung nach Birgits Arm, bekam ihn zu fassen und entwand das Messer aus deren Hand. Birgit wich instinktiv zurück, als die schwer blutende Ulla auf sie zutorkelte. Immer weiter lief sie rückwärts, auf die Haustür zu, Ulla setzte ihr schleppend nach. Birgit gab sich tatsächlich die Blöße, zu türmen, öffnete die Haustür und entschwand ins Freie. Ulla wollte sie offenbar verfolgen, aber dazu kam es nicht mehr. Auf der Schwelle verlor sie das Bewusstsein und brach zusammen.

 

Ich klingelte ihren Vater aus dem Bett, der tatsächlich kam, um sie zu verarzten. Die Schnittwunden waren nicht tief, die restlichen Blessuren würden heilen, eigentlich war nicht viel passiert. Ich hoffte für einen kurzen Moment, sie würde von ihrer Leidenschaft geheilt sein. Aber der erste Satz nach ihrem Erwachen war: "Ich werde das zu Ende bringen. Ich werde sie abstechen". Und ein wildes Feuer flackerte in ihren grünen Augen.

 

Birgit war von einem Taxifahrer aufgesammelt und ins Krankenhaus verfrachtet worden. Ihr Kiefer war angebrochen, einiges musste genäht werden. Aber schon nach zwei Tagen kam eine SMS von ihr: "Ulla, ich bin immer bei Dir. Und dann, wenn Du es am wenigsten erwartest, werde ich zuschlagen. Und dann habe ich das Spiel gewonnen!" "Spiel", fragte ich Ulla fassungslos: "Ja, Schatz. Und es kann nur eine gewinnen. "Aber warum muss das sein"? "Weil wir es lieben, zu kämpfen, und weil wir es beide lieben, zu gewinnen. Streng Dich nicht an, mir das auszureden. Mutti und ich sind uns seit langem einig, dass es eine Entscheidung geben wird. Ab jetzt werde ich alles tun, um sie kaltzumachen". Sprachs, und gab mir einen Kuss, der mich alle Verzweiflung über diesen Wahn vergessen ließ....

 

 

III.

 

 

Das Unheil nahm offenkundig seinen Lauf. Unentwegt stand Ulla mit ihrer Mutter Birgit in Kontakt, aber die Konversation der beiden bestand nur aus Beleidigungen, Morddrohungen und Telefonterror. Beide versuchten, die andere psychisch zu schädigen, und das

offenkundig mit dem Ziel, im definitiv letzten körperlichen Aufeinandertreffen der beiden einen psychologischen Vorteil zu haben. Und dieser Showdown war unvermeidlich, wie es schien. Immer heftiger, öfter und in immer grelleren Farben malte Ulla mir aus, wie sie Birgit erledigen würde. Aus einem Telefonat mit ihrem Vater wusste ich, dass es um Birgit nicht anders stand. Die Zeitbombe tickte.

 

Sie tickte noch einige Wochen. Bei mir machte sich Erleichterung breit, als Birgit mit ihrem Mann in die Schweizer Berge reiste, um dort mit ihm in aller Ruhe ihren 39. Geburtstag zu begehen. Das würde mir erst mal Luft verschaffen, und vielleicht konnte ich Ulla ja doch noch von ihrer fixen Idee abbringen.

 

Am Freitag dieser Woche traf mich dann fast der Schlag als ich von der Arbeit heimkam und Ulla mit gepackten Koffern vorfand. "Was soll das werden"?, fragte ich entgeistert. "Wir zwei fliegen morgen nach Zürich, damit ich Mutti an ihrem Geburtstag die Ehre erweisen kann. Die letzte Ehre!" "Das ist nicht Dein Ernst", stieß ich entsetzt aus. Natürlich war es ihr Ernst, und natürlich flogen wir....

 

Sonntags würde der Geburtstag sein. Ich verbrachte eine schlaflose Nacht in einem Züricher Hotelbett, Ulla schien die Ruhe in Person zu sein. Sie war wieder nur voller gespannter Vorfreude, soweit ich das erkennen konnte. Ich liebte dieses Mädchen mehr, als das es mir unheimlich war. Aber verstehen konnte ich mich da selber nicht.

 

Ich steuerte unseren Mietwagen auf einen Parkplatz in der Nähe des Ferienhauses, in dem Birgit und ihr Mann residierten. Ulla saß neben mir, die blonde Mähne zu einem üppigen Pferdeschwanz gebunden, mit einem schwarzes Ledertop, das ihren ohnehin drallen Busen betonte, und einer Shorts aus schwarz glänzendem Leder bekleidet. Sie trug schwarze Cowboystiefel dazu, vorne spitz zulaufend. Schwarz war auch der Strauss aus 40 Rosen, Und welche Symbolik ihm innewohnte, brauchte ich Ulla gar nicht zu fragen.

 

Wir gingen zur Tür, und Ulla klingelte. Birgit öffnete. Aber überrascht sah sie nicht aus. "Happy Birthday, Mom!" Mit diesen Worten drückte Ulla ihr den Blumenstrauß in die Hand. "Du bist leicht auszurechnen, dummes kleines Miststück", zischte Birgit, den Strauß zu Boden

werfend und heftig darauf einstampfend. Ich wusste, Du würdest heute aufkreuzen". In der Tat, ihre Aufmachung mit enganliegendem, schwarzen T-Shirt mit einem großen Totenkopf quer über die Brust, Lederhosen und Bikerstiefeln schien mir nicht zu geruhsamer Geburtstagszweisamkeit zu passen. Birgit war vorbereitet. "Lass es uns gleich erledigen. Kommt mit". Sie schritt vor uns her ins Haus, rief kurz nach ihrem Mann und führte uns dann in einen ca. 4x4 m großen Raum, aus dem sämtliche Möblierung entfernt war. "So, da ich hier Heimrecht habe, gebe ich die Regeln vor. Wir kämpfen hier, die Tür wird abgeschlossen, Dein Vater nimmt den Schlüssel an sich. Es werden keine Waffen oder Hilfsmittel eingesetzt. Gewonnen hat, wer die Gegnerin tötet. Wenn eine von uns regungslos liegen bleibt, bleibt der anderen eine Minute Zeit, das zu erreichen. Überlebt die Unterlegene diese Minute, muss die Siegerin von ihr ablassen. Die Verliererin wird dann für den Rest ihres Lebens persönliches Eigentum der Siegerin. Tja kleines, das heißt übersetzt, entweder ich blas Dir das Licht aus, oder ich stecke Dich in den Puff. Sag Deinem Freund adieu". Mit einem Blick, der mich erschauern lies, sah sie zu mir herüber. "Die Regeln sind genauso scheiße wie der ganze Rest von Dir", knurrte Ulla. "Aber ich werde so oder so Dein Leben zerstören, miese, elende, kleine dreckige Hure. Du bist eigentlich schon tot."

 

Ullas Vater verschloss die Tür und stellte sich neben mich an die Wand. Die beiden Rivalinnen bezogen einander gegenüber Stellung, sich mit eisigem Blick fixierend, lauernd, sprungbereit für die erste Attacke

 

Birgit sprang als erstes vor, in bester Boxermanier platzierte sie einen Fausthieb an Ullas Kinn. Diese holte zu einem Kick aus, der Birgit mit der Fußspitze in der Bauchgegend erwischte. Dann standen diese beiden großen, blonden grünäugigen Wesen erst mal wieder da, umkreisten einander und suchten eine Angriffsfläche. Gleichzeitig sprangen sie aufeinander zu, tauschten aus kurzer Distanz Fausthiebe an Kopf und Brustkorb aus. Harte, krachende Treffer auf beiden Seiten. Aus einem Cut an Birgits linker Augenbraue lief Blut. Ulla hieb weiter auf diese Stelle ein. Birgit wurde wohl klar, dass sie in Gefahr kommen würde, wenn sie sich weiter auf diese Art Faustkampf einlassen würde. Also umklammerte sie mit ihren muskulösen Armen Ullas Oberkörper, diese so am Schlagen hindernd. Ulla erwiderte den Klammergriff. Oben lagen die beiden im Clinch, drückten, schoben und stießen. Unten vollführten die Beine einen ganz eigenen Tanz, kurze, aber harte Tritte erschütterten die Schienbeine, außerdem versuchten beide, einander aus dem Stand zu bringen. Birgit zog unvermittelt das Knie nach oben, ließ es hart zwischen Ullas Oberschenkeln einschlagen. Das tat so weh, dass diese für einen Moment zusammenzuckte und etwas lockerließ.

Dieser Augenblick genügte ihrer Mutter, um sie zu Boden zu werfen. Birgit warf sich nicht auf sie, sondern trat ihr aus dem Stand ins Gesicht. Drei, vier Tritte mit den harten Stiefeln schlugen bei meinem Schatz ein, Blut rann aus Nase und Mundwinkeln. Aber sie bekam

Birgits Bein zu fassen und brachte sie mit einem festen Griff zu Fall. Schnell kniete sie über ihrer Mutter, legte ihr die Hände um den Hals und begann, ihr die Luft abzupressen.

 

Birgit wand sich heftig, schnell rot anlaufend, aber noch mit genug Luft, um sich entschlossen zu wehren. Aus dem Liegen ließ sie ihre Faust in das Gesicht ihrer Tochter knallen, was deren Nasenbein offensichtlich den Rest gab. Unwillkürlich riss Ulla ihre Hände vors Gesicht.

Heftige Schmerzen erschütterten sie, ich konnte sie schluchzen hören. Birgit nutzte die Situation, um sich unter Ulla herauszuwinden und aufzustehen. Ulla riss sich schnell zusammen, und so standen sie sich nun wieder in der Mitte des Raumes gegen über. Ulla war schwer gezeichnet, Birgit sah man vergleichsweise wenig an. "Du bist gleich tot, Baby", flötete sie mit einem unmenschlichen Lächeln auf den Lippen. Ulla sagte nichts, marschierte stattdessen todesmutig vorwärts und drosch wild auf Birgits Kopf ein. Die hatte für einen Moment nichts entgegenzusetzen, schlug zwar mit, traf aber nicht richtig und wurde von Ulla in eine Ecke des Raumes getrieben. Mit dem Rücken zur Wand bezog sie nun harte Prügel auf Kopf und Brust. Ein Kniestoß in den Magen ließ sie nach vorne kippen, Ulla schlug, die Gelegenheit blitzschnell erkennend, ihrer Mutter den Ellenbogen ins Genick, eine Aktion, die Birgit Bauchwärts zu Boden zwang. Ulla sprang auf Birgits Rücken, packte diese am Kinn und riss ihren Kopf nach oben. Sie überdehnte das Genick ihrer Mutter heftig, aber es geschah nichts, was Ulla wohl erhofft hatte. Birgit hielt der Tortur stand. Als Ullas Hand am Kinn verrutschte, nutzte sie die Gelegenheit und biss ihr mit aller Kraft in den Finger. Ulla schrie auf und löste ihren Haltegriff. Birgit wand sich mit geschickten Bewegungen unter ihrer Reiterin heraus, ging schnell wieder in den Stand. Auch Ulla erhob sich. Beide standen nicht mehr allzu sicher. Blut verschmierte beide Gesichter, Ullas Nase war ein Trümmerhaufen, Birgit schwollen beide Augen zu. Birgit suchte rückwärts die Distanz und landete einen schnellen Kick an Ullas Kinn. Diese wurde rückwärts mit dem Kopf an die Wand geschleudert, ein weiterer Kick schlug in diesem Moment ein. Entsetzt sah ich meinen Liebling zu Boden sinken. Sie lag auf dem Rücken. Ich sah Birgit auf sie zuspringen, sich auf sie stürzen. Bruchteile von Sekunden, die mir als eine Ewigkeit erschienen. Dann sah ich, wie sich Birgit in Schmerzen zur Seite warf und sich das Gesicht hielt. Ulla war wach genug gewesen, ein Bein hochzureißen. Die Stiefelspitze war im geöffneten Mund ihrer Mutter eingeschlagen und hatte dort offenbar mehrere Zähne im vorderen Bereich eliminiert. Beide waren nun heftig angeknockt, kauerten am Boden, zu schwach, sich zu erheben. Auf allen Vieren bewegten sie sich aufeinander zu, griffen nach dem Körper der Rivalin, begannen ein Gerangel am Boden. Birgit gewann die Oberhand, saß nun auf Ullas Bauch und schlug ihr weitere Male ins Gesicht. Ulla schloss die Augen. Birgit erhob sich schwankend, in dem Glauben, jetzt begänne ihre Minute. Aber schon dem ersten Tritt, der ihrem Kopf galt, entzog sich Ulla durch eine Drehung zur Seite. Dann griff sie nach Birgits Beinen, brachte sie abermals zu Fall, nutzte den Überraschungsmoment, um sich auf deren Rücken zu setzen und ergriff den Kopf ihrer Mutter. Wieder und wieder rammte sie diesen auf den Fußboden,

 

Birgit schrie erst, dann grunzte sie, dann war gar nichts mehr zu hören. Kurz ließ Ulla ab, Birgit lag regungslos da. Sie war offensichtlich bewusstlos, atmete aber noch. Über Ullas schwer gezeichnetes Gesicht wanderte ein Grinsen. Entschlossen umklammerte sie mit beiden

Händen Birgits Hals und drückte mit aller Macht zu. Birgit rührte sich nicht mehr. Es war schwer auszumachen, wie viel Leben noch in ihr war. Nach einer Minute rief Ullas Vater "Stop". Völlig entkräftet warf Ulla sich zur Seite, blieb am Boden liegen. Ihr Vater beugte sich zu seiner Frau, suchte nach Puls, suchte nach Atmung. Er fand beides nicht. Es war Birgits definitiv letzter Kampf gewesen. Mit Leere im Blick machte er sich daran, Ulla zu verarzten.

 

Sie konnte nach einer Weile wieder auf den eigenen Füßen stehen, ich fuhr sie in ein Krankenhaus, erzählte dort irgendetwas von einer Schlägerei, um Fragen zu vermeiden, die unangenehm hätten werden können. Nach einer Woche konnte ich sie dann mit nach Hause nehmen. Sie war absolut stolz auf das, was sie getan hatte. Und ich musste mich der Frage stellen, ob ich es würde aushalten können, den Rest meines Lebens mit einer Killerin zu verbringen....

 

Ende